Sicherheitsdienste wachsen um 7,3 Prozent

Personalmangel: Anzahl Mitarbeitender steigt nur um 3 Prozent.

Der Umsatz mit Sicherheitsdienstleistungen der 25 führenden Anbieter in Deutschland ist 2021 um durchschnittlich 7,3 Prozent gewachsen. Die Zeichen stehen somit auch nach dem bereits starken Vorjahr (+6,6 %) weiterhin auf Wachstum. Besonders positiv entwickelt haben sich dabei die reinen Sicherheitsdienstleister (+12,0 %), die nicht Teil eines Facility-Service-Multidienstleisters sind. Diese verzeichneten mit einem Plus von 3,4 Prozent eine etwas schwächere Umsatzentwicklung mit Sicherheitsdienstleistungen als im Vorjahr (+4,9 %).

Wachstumstreiber sind der weiterhin hohe Bedarf an Sicherheitsdienstleistungen, das wieder ansteigende Event- und Luftsicherheitsgeschäft sowie die steigende Nachfrage aus der Logistikbranche, dem Gesundheitswesen sowie der Immobilienwirtschaft. Zudem erzielen die Unternehmen höhere Verrechnungssätze. Das sind Ergebnisse der jährlichen Lünendonk-Anbieterbefragung, an der sich 44 führende Dienstleister mit einem Umsatz von knapp 50 Prozent des Marktvolumens beteiligen. Als Auskopplung der Studie steht die Lünendonk-Liste der 25 führenden Anbieter im Markt ab sofort unter www.luenendonk.de kostenfrei zum Download bereit.

Das Ranking im Detail

In den Top 10 der Lünendonk-Liste ist die Reihenfolge gegenüber dem Vorjahr unverändert: Securitas belegt weiterhin Platz eins im Ranking mit einem Jahresumsatz von nun 949,0 Millionen Euro. Das entspricht einem Plus von 44 Millionen Euro oder 4,9 Prozent. Securitas beschäftigt 21.000 Mitarbeitende in Deutschland und ist in neun von zehn der von Lünendonk beobachteten Regionen Marktführer oder unter den drei führenden Unternehmen.

Auf Rang zwei folgt mit einem Umsatz von 451,0 Millionen Euro die Kötter Unternehmensgruppe. Dem minimalen Umsatzrückgang im Bereich Sicherheitsdienstleistungen in Höhe von 1,0 Millionen Euro steht ein Plus beim Gesamtumsatz in Deutschland gegenüber, der mit weiteren Facility Services generiert wird. Das Essener Unternehmen konnte den Verlust eines Großauftrags somit nahezu vollständig kompensieren.

Auf Rang drei folgt die Kieler Wach- und Sicherheitsgesellschaft. Zur Unternehmensgruppe gehören weitere, in den Umsatzzahlen von 420 Millionen Euro (2020: 375,0 Mio. €, +12,0 %) bereits inkludierte, Tochtergesellschaften wie die Sicherheit Nord. Mit einem Abstand von beinahe 100 Millionen Euro folgt die Niedersächsische Wach- und Schließgesellschaft (321,0 Mio. €; +21,1 %).

Rang fünf belegt ebenfalls unverändert die Pond Security Service mit 286,5 Millionen Euro. Das Unternehmen mit Sitz in Erlensee bei Hanau beschäftigte 2021 4.606 Sicherheitsmitarbeitende. Auf Rang sechs liegt die Wisag Sicherheit & Service, eine Gesellschaft innerhalb der Wisag Facility Service. Der Umsatz mit Sicherheitsdienstleistungen der Wisag beträgt 231,0 Millionen Euro. Insgesamt erwirtschaftete der Frankfurter Facility-Service-Multidienstleister in 2021 1.223 Millionen Euro mit Gebäudedienstleistungen.

Piepenbrock wächst dank Großauftrag deutlich

Klüh, W.I.S. und Stölting liegen mit Umsätzen zwischen 163,3 und 139,0 Millionen Euro nah beieinander. Danach folgt die Berliner Dussmann Gruppe auf Rang zehn (95,0 Mio. €) und die Osnabrücker Piepenbrock (11; 91,0 Mio. €), deren Tochtergesellschaft Deutsche Schutz- und Wachdienst zum 1. Juni 2020 den Großauftrag Luftsicherheit am Düsseldorfer Flughafen übernommen hat. Das Umsatzplus von 28,4 Millionen Euro führt zu einer Verbesserung von vier Rängen.

Das nachfolgende Unternehmen Big Bechtold behält dank eines Wachstums von 8,5 Millionen Euro Rang zwölf. Die Nürnberger Wach- und Schließgesellschaft, die in diesem Jahr 120-jähriges Bestehen feiert, ist nun mit 84,3 Millionen Euro Umsatz auf Rang 13 platziert. Damit liegt das Unternehmen 1,8 Millionen Euro vor der Gegenbauer Sicherheitsdienste mit Hauptsitz in Berlin.

Mit nun 70,6 Millionen Euro belegt die Ardor Gruppe aus Berlin Rang 16 (Vorjahr: 17; 61,3 Mio. €). Auf Rang 17 steht Eufinger mit Hauptsitz in Frankfurt am Main und ist mit 68,0 Millionen Euro neu im Ranking vertreten.

Personalgewinnung weiter herausfordernd

Unter den Top 25 erreicht Piepenbrock mit einem Plus von 45,4 Prozent das relativ größte Wachstum. Trotz der positiven durchschnittlichen Entwicklung von 7,3 Prozent mussten sechs Unternehmen einen – zum Teil minimalen – Umsatzrückgang verkraften. Dies wurde unter anderem durch das zweistellige relative Wachstum von neun Dienstleistern erreicht.

Eine große Herausforderung bleibt die Personalgewinnung: Die 44 analysierten Unternehmen beschäftigten 2021 97.669 Mitarbeitende. Das entspricht einem Wachstum von durchschnittlich 3,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dabei liegt die durchschnittliche Fluktuation bei 8,9 Prozent. 

Lünendonk-Partner und Studienautor Thomas Ball kommentiert: „Das starke Wachstum in der Sicherheitsdienstleistung, sowohl im Corona-Jahr 2020 als auch das noch höhere Wachstum im Jahr 2021, zeigen den weiterhin hohen Bedarf nach privaten Sicherheitsdienstleistungen. Gleichzeitig professionalisiert sich die Branche weiter. Angesichts der hohen Nachfrage und des Personalmangels wird die Lohnentwicklung eine weitere Umsatzsteigerung auch in den kommenden Jahren nach sich ziehen. Es freut uns zudem, dass sich weitere Unternehmen an der Lünendonk-Marktanalyse beteiligt haben.“

Bezug

Die Lünendonk-Liste 2022 „Führende Sicherheitsdienstleister in Deutschland“ steht unter www.luenendonk.de zum kostenfreien Download bereit. Die umfassende Version der Marktstudie ist ebenfalls kostenfrei erhältlich. Sie enthält regionale Auswertungen und zahlreiche Marktstrukturdaten sowie Einschätzungen zu aktuellen Themen und Trends. Die Studie wird ermöglicht durch Bayern Corporate Services, Gegenbauer Sicherheitsdienste, Pond Security, SecMarket und Wisag Sicherheit & Service.

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