27.01.2025 • TopstoryVideoKI

Visuelle Intelligenz: i-Pro kombiniert Edge Analytik und KI mit Qualität und Integrität

Wenn Jose Riolobos, Präsident von i-Pro EMEA, und Oliver Lincoln, Senior Sales Manager UK und DACH, auf die bemerkenswerte Entwicklung von i-Pro in den letzten Jahren zurückblicken, sprechen wir zum einen über die erste Bilanz eines Start-Ups, das vor etwas mehr als drei Jahren gegründet wurde, zum anderen über die Geschichte eines Pioniers der Videosicherheit, da das Unternehmen früher als Panasonic Security Solutions auftrat. GIT SICHERHEIT sprach mit beiden über die Entwicklung des Unternehmens zu einem führenden Unternehmen im Bereich der KI-gesteuerten Überwachung, die Innovationen, die ethische Haltung zur KI und den kundenorientierten Ansatz, der das Unternehmen in einem zunehmend wettbewerbsorientierten Markt auszeichnet.

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Jose Riolobos, Präsident von i-Pro EMEA
© i-Pro

GIT SICHERHEIT: Wenn man dem Megatrends-Bericht der Security Industry Association von 2024 glaubt, ist KI der alles übergreifende Megatrend und die Weiterentwicklung von Videoüberwachung zu visueller Intelligenz die große Veränderung im Markt für Videosicherheit. Wie sehen Sie die Entwicklung von Kameras zu ultimativen Sensoren?

Jose Riolobos: Die Integration von KI, insbesondere von KI on the Edge, hat in der Tat die Überwachung revolutioniert. Die Sicherheitsbranche befindet sich inmitten eines tiefgreifenden Wandels, bei dem KI eine zentrale Rolle spielt. Man kann das mit dem Übergang von der analogen zur digitalen Welt vergleichen. Aber dieser Umbruch ist noch größer. Anstatt Daten an einen zentralen Server zu senden, verarbeiten die Kameras die Informationen nun direkt auf dem Gerät. Dies reduziert den Bandbreitenbedarf, senkt die Speicherkosten und ermöglicht Entscheidungen in Echtzeit mit erhöhter Präzision.

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Oliver Lincoln, Senior Sales Manager UK und DACH
© i-Pro

Oliver Lincoln: Die Kameras haben sich von reinen Bildsensoren zu leistungsstarken Datengeneratoren entwickelt. Dieser Wandel hat dazu geführt, dass der Schwerpunkt nicht mehr nur auf der Verbesserung der Bildqualität liegt, sondern auf der Maximierung der in jeder Kamera eingebauten Intelligenz. Unsere KI-fähigen Kameras erfassen nicht nur das Bildmaterial, sondern analysieren es auch, ermöglichen Entscheidungen in Echtzeit und erweitern sogar ältere Systeme mit KI-Funktionen. Es geht darum, einen Mehrwert zu schaffen und die Systeme intelligenter zu machen. Die Kameras als IoT-Geräte sind Datenquellen und füttern Business-Intelligence-Anwendungen mit den Daten, die sie brauchen, um einen Mehrwert über die Sicherheit hinaus zu bieten.

Kritiker sprechen bei den bisherigen ­KI-Anwendungen von „heißer Luft“. Können Sie uns Beispiele nennen, die die Vorteile von KI on the Edge in Sicherheitsanwendungen demonstrieren und den von ihnen erwähnten Mehrwert in anderen Bereichen aufzeigen?

Oliver Lincoln: Dafür gibt es jede Menge Belege. Für Sicherheitsexperten eröffnet Edge-Analytik in Verbindung mit KI neue Möglichkeiten. Die von Überwachungskameras erzeugten Daten werden nicht nur passiv aufgezeichnet, sondern liefern Informationen für eine proaktive Reaktion auf potenzielle Bedrohungen. Nehmen wir das Beispiel Flughafensicherheitssysteme: Diese können sich dank Edge-Analytik schnell an neue Anforderungen anpassen. So kann eine KI-gesteuerte Kamera beispielsweise Anomalien im Verhalten der Passagiere erkennen und das Sicherheitspersonal unmittelbar warnen, während gleichzeitig weiterhin atypische Bewegungen von Menschenmengen erfasst werden.  

Im Einzelhandel sammeln Kameras Hunderte von Stunden an Videomaterial. Die riesige Datenmenge, die von diesen Kameras erzeugt wird, kann vom Sicherheitspersonal unmöglich manuell überprüft werden. Edge-Analytik und KI spielen eine entscheidende Rolle bei der automatischen Erkennung von verdächtigen Aktivitäten oder Ladendiebstählen in Echtzeit. Dies verringert nicht nur die Belastung der Mitarbeiter und gibt ihnen Zeit für profitablere Aufgaben, sondern liefert der Geschäftsleitung auch wertvolle betriebliche Erkenntnisse über beliebte Bereiche des Supermarktes, Besucherzahlen oder Spitzenfrequenzen.

Jose Riolobos: Unser Ziel ist es, dass Sicherheitsexperten sich auf den Schutz von Menschen und Vermögenswerten konzentrieren können, aber auch in der Lage sind, zusätzlich einen betrieblichen Mehrwert aufzuzeigen, von dem andere Abteilungen profitieren. Um beim Beispiel des Einzelhandels zu bleiben: Mit dem i-Pro Active Guard Server kann aus der Ferne auf Daten zugegriffen werden. Es wird ein Dashboard über den Web-Browser abgerufen, wo die statistische Datenverwaltung der analysierten Metadaten aus der KI-Anwendung der Kameras zentralisiert ist. Merkmale wie Gesichtszüge und Kleidung werden analysiert und in Kategorien eingeordnet.

Als Nutzer können sie sich dann zum Beispiel statistische Daten zum Alter anzeigen lassen, wenn die KI-gestützte Personenerkennung verwendet wird. Man erfährt wer eine Maske trägt, welches Modell oder welche Farbe Fahrzeuge haben. Besucherströme und die Zahl von Personen in einem Raum oder Abteil werden angezeigt, wenn die KI-gestützte Personenerkennung verwendet wird. Mit KI ausgestattete Verkehrskameras können den Verkehrsfluss in Echtzeit überwachen, Unfälle oder Staus erkennen und die Ampelschaltungen entsprechend optimieren. Dieser proaktive Ansatz verbessert nicht nur die Verkehrseffizienz, sondern erhöht auch die Verkehrssicherheit.

Die neue High Zoom Bullet-Kamera von i-Pro liefert heraus­ragende...
Die neue High Zoom Bullet-Kamera von i-Pro liefert heraus­ragende Bildqualität über große Entfernungen.
© i-Pro

Wie kann die Anwendung auf die Situation vor Ort angepasst werden?

Oliver Lincoln: Man kann die Systeme auch auf individuelle Szenarien einlernen. Mit der AI On-site Learning App lassen sich bis zu fünf spezifische Erkennungsziele auf der Grundlage der Kundenanforderungen hinzufügen mit einem einfachen Lernprozess, der in wenigen Minuten abgeschlossen ist. Mit einem anschließenden Tuning können Fehlalarme reduziert werden, basierend auf dem Lernen aus früheren Aufnahmen. Fehlalarme, bei denen Dinge fälschlicherweise als Mensch, Fahrzeug oder Fahrrad erkannt wurden, lassen sich für die Zukunft korrigieren, ebenso können basierend auf dem Lernen aus vergangenem Filmmaterial fehlende Alarme so klassifiziert werden, dass sie zukünftig richtig erkannt werden.


Sie sind jetzt seit etwas mehr als drei Jahren unter der i-Pro-Flagge unterwegs. Können Sie uns einen Überblick geben, wie Sie in der DACH-Region aufgestellt sind und was Sie persönlich für die Region vorhaben?

Oliver Lincoln:  Wir haben 2024 in die DACH-Region investiert, um unser Team zu vergrößern, da unser Geschäft in der gesamten Region gewachsen ist. Ich persönlich bin im August 2024 zu i-Pro gekommen, um das Wachstum des DACH-Teams in der kommenden Zeit voranzutreiben, damit wir unsere bestehenden Kunden weiter erreichen und neue Kunden gewinnen, bei denen wir das Gefühl haben, einen besonderen Vorsprung gegenüber unseren Mitbewerbern zu haben. Nachdem ich die letzten acht Jahre als Vertriebsleiter bei Securitas gearbeitet habe, hoffe ich, dass ich echte Einblicke in unsere Integratorenpartner geben kann und wir besseren Support bieten und gemeinsam Lösungen schaffen können. Wir wollen die Herausforderungen unserer Kunden lösen, die über reine Sicherheitsanforderungen hinausgehen, um den Wert zu maximieren, den eine Kamera bieten kann.

Außerdem haben wir mit Axel Mölck einen neuen Kollegen für die Region Norddeutschland gewonnen, der über einen starken Hintergrund in unserer Branche verfügt und unsere Ressourcen für die DACH-Region erweitern wird.

Als spannende, trendführende Marke im KI-Bereich haben wir große Ambitionen, den DACH-Markt zu dominieren. Angesichts der Etablierung des hiesigen Marktes ist das eine gewaltige Aufgabe. Wir sind jedoch zuversichtlich, dass wir sowohl die Größe der Organisation steigern als auch gleichzeitig sicherstellen können, dass wir unsere Position als Marktführer im Bereich KI in den kommenden Jahren behaupten.


Wie hat sich die neue Konstellation des Unternehmens auf die Kunden­betreuung und den Unternehmens­erfolg ausgewirkt?

Oliver Lincoln: Wir sind nach wie vor ein japanisches Unternehmen, daher liegen Qualität und Technik in unserer DNA. Aber was uns heute einzigartig macht, ist unsere Agilität. Wir sind jung und dynamisch und können schneller und flexibler agieren als je zuvor. Diese Autonomie hat das Blatt gewendet. Als Teil von Panasonic entwickelte i-Pro jährlich etwa fünfzehn Produkte. Innerhalb von drei Jahren haben wir diese Zahl versechsfacht. Dies ermöglicht die Technologie schneller unseren Partnern und Kunden zu bringen. Es geht aber nicht nur um Geschwindigkeit, sondern auch darum, wie wir die Produktentwicklung angehen - mit Flexibilität und Kreativität. Der Wandel von einem großen, etablierten Unternehmen zu einem wendigen, innovativen Unternehmen hat es uns ermöglicht, in einem sich schnell verändernden Markt die Nase vorn zu haben.

Jose Riolobos: Man muss sich nur einmal die Produktinnovationen der letzten Monate anschauen. Die Einführung unserer im letzten Jahr eingeführten X-Serie zeigt unser Engagement für anpassungsfähige Hardware und zur Verbesserung von Sicherheit und Effizienz. Diese Kameraserie hebt die Möglichkeiten von Edge-Analysen und KI auf ein bisher unerreichtes Niveau. Das ist kein Statement von uns, sondern das spiegelt die Resonanz des Marktes wider. Die Kameraserie hat innerhalb eines Jahres mehrere Awards abgeräumt, wie z.B. den GIT SICHERHEIT AWARD 2025, den 2024 The Govies Government Security Award, Benchmark Surveillance CCTV Innovation Award, Campus Security Today 2024 Secure Campus Award und den Detektor International Award 2024. Auf diesen Innovationen und Preisen ruhen wir uns aber nicht aus, wir erweitern ständig unser Angebot an Kameras mit KI-gestützten Analysefunktionen.

Oliver Lincoln: Ich möchte hier auch noch unsere High Zoom Bullet-Kameras erwähnen, mit denen wir zum ersten Mal Kamera und Software als Bundle anbieten. Entwickelt für herausragende Bildqualität über große Entfernungen, bieten sie flexible Optionen mit bis zu 250 Metern Infrarot-Reichweite, 30-fachem optischen Zoom und liefern hochdetaillierte Aufnahmen bei unterschiedlichsten Bedingungen, Tag und Nacht. Für sicherheitskritische Anwendungen, die Kennzeichenerkennung erfordern wird eine Auswahl von X-Serien-Modellen mit der fortschrittlichen LPR-Software von Vaxtor gebündelt. Zum ersten Mal werden i-Pro-Kameras also in Kombination mit einer Drittanbieter-Anwendung angeboten und bringen so einen echten Mehrwert. Aber auch sonst waren auf der Softwareseite sehr aktiv. Unsere neueste Version der intelligenten Suchanwendung Active Guard stellt sicher, dass die zahlreichen Metadaten nahtlos an gängige Videomanagementsysteme von Milestone, Genetec und anderen Systemen übertragen werden. Dies ermöglicht nicht nur eine präzise forensische Suche mit Hilfe von Edge-basierten KI-Analysen, sondern auch Echtzeit-Benachrichtigungen für das Sicherheitspersonal über wichtige Ereignisse. Das System ist einzigartig in seiner Fähigkeit, Metadaten von Drittanbietern direkt in den Workflow einzubinden und Benachrichtigungen auszugeben, was unseren Open-Platform-Ansatz demonstriert.


Sie verfolgen damit einen stärker partnerschaftlichen Ansatz mit mehr Offenheit als in der Vergangenheit. Wie kommt das?

Jose Riolobos: Die Philosophie von i-Pro geht über die Herstellung großartiger Hardware hinaus. Wir haben den Ansatz der „offenen Plattform“ verinnerlicht. Auf technischer Seite haben wir zum Beispiel für Anwendungsentwickler die Möglichkeit geschaffen, Docker-Container zu nutzen, um die KI-Fähigkeiten von i-Pro-Edge-Geräten schnell voranzutreiben. Dank Docker können Drittanbieter von Apps die Entwicklungszyklen und -kosten für die Entwicklung von KI-Apps reduzieren und die Entwicklung maßgeschneiderter Analysen für alle zugänglicher machen.

Im Gegensatz zu Mitbewerbern, die an proprietären Systemen festhalten, glauben wir an die Zusammenarbeit. Wir wissen, dass wir nicht alles allein machen können. Deshalb arbeiten wir mit Entwicklern von Videomanagementsystemen, Integratoren und anderen Spezialisten zusammen, um Lösungen zu entwickeln. Active Guard zum Beispiel schlägt als Plug-in eine Brücke zwischen Anwendungen, Kameras und dem VMS für ein integriertes lückenloses KI-Ökosystem.

Neben der Anwendung zur Kennzeichenerkennung von Vaxtor, ist die Integration von Morpho, ein Unternehmen, das KI-Analysen zur Sturzerkennung entwickelt, als Beispiel für eine Integration von Drittanbietern zu nennen. Auch die Noema Feuer & Rauch Detektion nutzt Videobilder und KI, um brandgefährdete Bereiche zu überwachen und automatisch Feuer und Rauch zu entdecken. Auch diese Anwendung ist nahtlos in Active Guard integriert. Diese Integrationen zeigen, dass wir Edge-basierte KI-Hardware über die individuelle Anpassung an traditionelle Security-Anwendungen hinaus auch für andere Lösungen öffnen. Dieser partnerschaftliche Ansatz hat uns aber auch gezeigt, dass Cybersecurity aktueller denn je ist, weil mit der Vielzahl der Daten die Integrität dieser Daten noch viel wichtiger wird. Mit der Zertifizierung nach FIPS 140-2 Level 3, einem der höchsten Sicherheitsstandards in der Branche sind wir bestrebt, sowohl Zuverlässigkeit als auch Schutz zu bieten. Cybersicherheit ist für uns von grundlegender Bedeutung.

Oliver Lincoln: Wir sind uns unserer Verantwortung und der Besorgnis im Markt bewusst, und haben daher innerhalb des Unternehmens ein Komitee geschaffen, das den Fokus auf die Nutzung, das Design und die Weiterbildung im Bereich von KI legt. Unser Engagement für verantwortungsvolle Innovationen ist das Herzstück unserer Mission und wird durch unsere Entscheidung, dem Global Compact der Vereinten Nationen im Jahr 2023 beizutreten, noch deutlicher. Um ein Höchstmaß an Datenintegrität zu gewährleisten, werden alle unsere Produkte mit maximaler Cybersicherheit gebaut. Wir sind damit führend in der Sicherheitsindustrie und der erste Kamerahersteller, der Standards und Regeln für den ethischen Einsatz von KI-Technologie festgelegt hat.

Visuelle Intelligenz: i-Pro kombiniert Edge Analytik und KI mit Qualität und...
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