BDSW fordert klare Regeln und einheitliche Standards für Stadionsicherheit

Kein Bundesligaspiel ohne private Sicherheitsdienste, darauf wies zu Beginn der Saison 2016/2017 der Hauptgeschäftsführer des BDSW, Dr. Harald Olschok, hin. Bis zu 12.000 private S...

Kein Bundesligaspiel ohne private Sicherheitsdienste“, darauf wies zu Beginn der Saison 2016/2017 der Hauptgeschäftsführer des BDSW, Dr. Harald Olschok, hin. Bis zu 12.000 private Sicherheitskräfte sind pro Spieltag in den drei Bundesligen im Einsatz. Finden mehrere „Risikospiele“ gleichzeitig statt, so könne sich die Zahl noch deutlich erhöhen. Es sei nicht immer einfach für die Mitgliedsunternehmen des Verbandes, dafür geeignete Sicherheitskräfte zu finden, so Olschok.

„Die Sicherheit in Fußballstadien ist stärker im Fokus als je zuvor“, so Olschok. Eine Umfrage der Wirtschaftsprüfungs- und Unternehmensberatungsgesellschaft PriceWaterhouseCoopers unter 1000 Dauerkartenbesitzern habe ergeben, dass die überwältigende Mehrheit der Fans für schärfere Sicherheitsvorkehrungen in den Stadien sei. 94 Prozent der Befragten äußerten Verständnis für schärfere Überprüfungen in den Arenen. 75 Prozent sprachen sich explizit für höhere Standards als bisher in diesem Bereich aus.

Die Standards, so Olschok, seien in den meisten Stadien gut, aber leider nicht einheitlich. Der BDSW weise seit vielen Jahren auf die Notwendigkeit gesetzlicher Voraussetzungen für den Einsatz von Sicherheits- und Ordnungskräften in Fußballstadien hin. Dazu gehöre vor allem eine tätigkeitsspezifische Qualifizierung, die speziell auf die Situation im Stadion abgestimmt sein müsse, so Olschok. Im Mittelpunkt müssen praktische Kenntnisse im Umgang mit Menschen („Crowdmanagement“) stehen und es müssen rechtliche Grundlagen vermittelt und abgeprüft werden.

Die derzeit einschlägige 40-stündige Unterrichtung bei einer Industrie- und Handelskammer ende mit einem „Sitzschein“ und sei eine gewerberechtliche Zugangsvoraussetzung. Sie müsse für Sicherheitskräfte in Stadien abgeschafft und durch eine bundesweit einheitliche Qualifizierung ersetzt werden, so der BDSW-Hauptgeschäftsführer. Leider habe das zuständige Bundeswirtschaftsministerium trotz der permanent vorgebrachten Appelle von BDSW und DFB diese Forderung noch nicht aufgegriffen.

Aber auch die Überprüfung der Mitarbeiter im Vorfeld müsse verbessert werden. Olschok forderte eine über die derzeit geltenden gewerberechtlichen Regelungen hinausgehende unbürokratische und schnelle Zuverlässigkeitsüberprüfung. „Diese müsse durch die Polizeibehörden durchgeführt werden“, schlug er vor.

Das Sicherheitsniveau in den Bundesligaspielen sei insgesamt hoch. Die Sicherheitskonzepte müssten vor dem Hintergrund der aktuellen Bedrohungslage aber permanent auf den Prüfstand. Dazu bedürfe es leistungsfähiger Sicherheitsunternehmen und qualifizierter Sicherheitskräfte in den Stadien. „Nur so kann gewährleistet werden, dass das Fußballerlebnis in allen Stadien in Deutschland sicher bleibt“, sagte der BDSW-Hauptgeschäftsführer abschließend.

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