BVSW: Seminar „Die Gefahr kommt mit der Post“

Der Bayerische Verband für Sicherheit in der Wirtschaft (BVSW) bietet am 17.11.2021 und am 8.3.2022 ein Seminar, um Firmen auf die potenzielle Gefährdung von Brief- und Paketbomben vorzubereiten.

Foto: maique-madeira / BVSW
Foto: maique-madeira / BVSW

Zu Beginn des Jahres 2021 sorgte eine Serie von Briefbomben im süddeutschen Raum für Schlagzeilen. Drei Unternehmen erhielten Postsendungen mit explosivem Material. Mitarbeiter in zwei Betrieben öffneten die Sendungen und wurden verletzt. Der Tatverdächtige wurde gefasst – doch Nachahmer könnte es jederzeit geben. Gerade kleinere und mittelständische Unternehmen seien oft nicht ausreichend auf die sich schnell wechselnden Bedrohungslagen vorbereitet, dabei seien sie nicht weniger gefährdet, so BVSW Geschäftsführerin Caroline Eder. Der BVSW helfe dabei, die Mitarbeiter für potenzielle Gefahren zu sensibilisieren, und bietet deshalb regelmäßig die Schulung zum Umgang mit gefährlichen Postsendungen an.

Während der Pandemie stieg die Zahl der versendeten Pakete deutlich an, in der Vorweihnachtszeit ist generell eine Zunahme der Sendungen zu beobachten. Verschiedene Indikatoren können auf eine gefährliche Postsendung hinweisen: Unübliches Gewicht oder Format: Ist ein Paket im Verhältnis zu seiner Größe ungewöhnlich schwer, so kann das ein Hinweis auf gefährliches Material, wie beispielsweise Nägel oder Metallsplitter sein. Außerdem sind Briefbomben dicker als normale Sendungen, weil sie Zünder und explosives Material enthalten. Spürbare Unebenheiten: Lassen sich von außen Unebenheiten oder fühlbare, harte Gegenstände im Inneren eines Umschlags ertasten, kann es sich unter Umständen um eine Briefbombe handeln. Absender: Ist der Absender unbekannt oder ist gar kein Absender angegeben, so ist die Postsendung generell mit Vorsicht zu behandeln. Vermerk „Persönlich“: Briefe und Pakete mit Anmerkungen wie „Persönlich“, „Privat“, „Vertraulich“ sollten mit besonderer Vorsicht betrachtet werden. Der Absender will womöglich erreichen, dass die Sendung nicht im Sekretariat oder der Poststelle geöffnet wird.

Verunreinigungen: Flecken, Verfärbungen oder andere ölige Verschmutzungen auf der Verpackung können ein Hinweis auf plastischen Sprengstoff sein, der durch Ausschwitzen Spuren erzeugt. Adresse: Fehlerhafte oder falsch platzierte Adressen können darauf hinweisen, dass der Sender die Adresse erst nach dem Verpacken angebracht hat und bestimmte Bereiche nicht mehr berühren wollte.

Frankierung: Fehlt die Frankierung oder wurden Briefmarken nicht entwertet, so wurde die Sendung vermutlich direkt abgegeben, um unnötige Erschütterungen durch den Transport zu vermeiden.

 

Ist eine Postsendung mit einem oder mehreren dieser Merkmale im Unternehmen angekommen, sollten die Empfänger Ruhe bewahren und den Gegenstand vor allem nicht mehr berühren, also auch nicht schütteln, abtasten oder knicken. Zudem darf die Sendung keiner extremen Temperaturschwankung ausgesetzt, angefeuchtet oder in ein Behältnis gepackt werden. Das könnte unter Umständen die Sprengkraft bei einer Explosion erhöhen. Alle Mitarbeiter sollten sofort die Gefahrenstelle, also das Büro oder das Gebäude verlassen. Für weitere Ermittlungen ist in jedem Fall die Polizei zu verständigen.

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