Hiscox: Kostenexplosion durch Cyberangriffe
Die Ergebnisse des Hiscox Cyber Readiness Reports 2020 zeigen eine positive Tendenz: Vielen Unternehmen ist mittlerweile bewusst, wie wichtig Cybersicherheit ist. Die Zahl der gut vorbereiteten „Cyber-Experten“ steigt zum ersten Mal deutlich an. Im Vergleich zum Vorjahr ergriffen doppelt so viele Firmen nach einer Attacke Gegenmaßnahmen und die Ausgaben für IT-Sicherheit wurden weiter erhöht. Für eine Entwarnung sei es allerdings noch zu früh: Cyber-Kriminelle professionalisieren sich schneller als die Mehrheit der Unternehmen. Dass sie mit dieser Strategie Erfolg haben, zeigen nicht zuletzt die bis ums Sechsfache gestiegenen Kosten im Schadenfall. Das sind einige der zentralen Ergebnisse des Hiscox Cyber Readiness Reports 2020. Die Daten basieren auf einer internationalen Umfrage unter 5.569 Unternehmen aus Deutschland, den USA, Großbritannien, Frankreich, Spanien, Belgien, den Niederlanden und Irland.
Erstmals in der Geschichte des Reports geht die Anzahl der Unternehmen, die von Cyber-Kriminellen angegriffen wurden, zurück. Während 2019 noch 61 % der befragten deutschen Firmen berichteten, Opfer eines Cyber-Zwischenfalls geworden zu sein, waren es 2020 nur noch 41 %. Dass digitale Risiken trotzdem nicht zu unterschätzen sind, zeigen die stark gestiegenen Kosten nach einem Cyberangriff im internationalen Vergleich: Aktuell zahlen Unternehmen zur Behebung der Folgen von Attacken im Mittel 51.200 €, im Vorjahresreport lag dieser Wert noch bei 9.000 €. Deutsche Firmen mussten mit knapp 72.000 € im Schnitt eine deutlich höhere Summe begleichen und wurden darüber hinaus im internationalen Vergleich besonders häufig angegriffen. Deshalb verzeichnen deutsche Firmen auch die größten kombinierten Cyberverluste im Ländervergleich: 363 Mio. € bei 389 betroffenen Unternehmen.