LogiMAT 2024: Wagner zeigt Brandschutzlösungen
Wagner zeigt auf der LogiMAT 2024 Brandschutzlösungen für automatisierte Behälterkompaktlager. Dirk Band, Bereichsleiter Vertrieb der Wagner Group GmbH in Langenhagen, betont die Bedeutung vorbeugender Brandschutzmaßnahmen bereits in der Planungsphase von Logistikimmobilien und Systemen für die Intralogistik.
Ein ganzheitlicher Ansatz im Brandschutz sei unerlässlich, um die individuellen Schutzziele zu erreichen, so Dirk Band. Die Entwicklung solcher Lösungen basiert auf einer gründlichen Risikoanalyse und einer genauen Definition der Schutzziele. Dabei spielen verschiedene Faktoren eine Rolle, etwa die Lagerdichte, das Behälter- und Verpackungsmaterial oder potenzielle Brandauslöser, beispielsweise eingelagerte oder im Zuge der Automatisierung eingesetzte Lithium-Ionen-Akkus.
Wagner unterstützt Unternehmen bereits seit Jahren dabei, maßgeschneiderte Lösungen zu entwickeln, um brandbedingte Verluste und Lieferunterbrechungen in automatisierten Lagern zu verhindern. Dazu führt das Unternehmen in Langenhagen bei Hannover umfangreiche Brandversuche durch. Die jeweilige Anwendung, die räumlichen Voraussetzungen und verwendete Materialien werden hier mit einbezogen. Dies ermöglicht eine genaue Risikobewertung und die Entwicklung der individuellen Schutzmaßnahmen.
Mit dem Einsatz von OxyReduct, dem Sauerstoffreduzierungssystem zur aktiven Brandvermeidung, lassen sich offene Brände in automatisierten Behälterkompaktlagern unter definierten Bedingungen vermeiden. Das System unterbindet eine Brandentstehung bzw. -ausbreitung, indem es durch Stickstoffeinleitung in den Schutzbereich die Sauerstoffkonzentration auf ein zuvor definiertes Niveau senkt. Der Stickstoff verteilt sich auch in kompakten Lagersituationen gleichmäßig und sorgt so für eine Schutzatmosphäre. Dem Feuer wird die für eine Brandentwicklung zwingend notwendige Komponente Sauerstoff damit entzogen. Verheerende Folgeschäden, wie sie durch Feuer und selbst durch den Einsatz wasserbasierter Löschmittel entstehen können, werden vermieden. Waren, Gebäude und Menschen bleiben geschützt. Der benötigte Stickstoff wird nachhaltig direkt vor Ort aus der Umgebungsluft gewonnen. Die Anlage dafür lässt sich platzsparend unterbringen.
Auch in sauerstoffreduzierten Umgebungen kann es insbesondere bei einem hohen Automatisierungsgrad zu Kabel- oder Schwelbränden kommen. Um auch diese kleinen Brandherde möglichst frühzeitig zu lokalisieren und Gegenmaßnahmen einleiten zu können, basieren die ganzheitlichen Lösungen der des Unternehmens auf einer Brandfrühesterkennung, die damit zusätzlichen Schutz bietet. Zum Einsatz kommen Ansaugrauchmelder der Titanus-Familie. Sie detektieren Brände bis zu zweitausendmal früher als Punktmelder – und das selbst in schwer zugänglichen Bereichen. Dies ist entscheidend für ein schnelles Eingreifen im Brandfall. Da dank der Sauerstoffreduktion größere Brand- oder Löschmittelschäden vermieden werden, kann die Wiederaufnahme der Prozesse im Lager nach einem Kabelschwelbrand schnellstmöglich erfolgen. Vor unnötigen Betriebsunterbrechungen schützen die Titanus-Ansaugrauchmelder durch ihre spezifische hohe Täuschungsalarmsicherheit.
Bei einem ganzheitlichen Brandschutz kann zusätzlich ein Gefahrenmanagementsystem von Wagner ergänzt werden. Durch Integration verschiedener Sicherheitssysteme in die herstellerunabhängige, zentrale Benutzeroberfläche sorgt es für eine transparente Darstellung aller Anzeigesysteme.
Automatisierte Lagersysteme werden immer leistungsfähiger und vielseitiger. Sie können gut auf Bedarfserhöhungen reagieren. Das ist besonders interessant für Anwendungen im E-Commerce und in der Intralogistik, wo eine hohe Lagerkapazität und schneller Zugriff auf die gelagerten Artikel erforderlich sind. Ist eine Durchsatz- oder Effizienzsteigerung bei hoher Flexibilität auf gleichem Raum gewünscht und sind keine zusätzlichen Flächen vorhanden, werden automatisierte Kompaktlager nachträglich in bestehende Logistikimmobilien integriert. So können Betreiber den steigenden Anforderungen an Lagerung und Effizienz der Arbeitsabläufe kostengünstig gerecht werden.
Genau wie bei neu zu planenden Immobilien bestehe auch in den mit neuen Lagersystemen ausgestatteten Bestandshallen ein hohes Brandrisiko. Es gelte daher auch hier, individuelle Schutzziele zu definieren – in der Regel seien dies neben dem generellen Schutz von Personal, Waren und Umwelt besonders die 24/7 Betriebsfähigkeit – und einen spezifischen Brandschutz zu planen, so Dirk Band. Dank der Flexibilität moderner Brandschutzlösungen sei eine nachträgliche Planung und Installation in fast allen Fällen ökonomisch sinnvoll umsetzbar. Die passende Brandschutzlösung aus Wagner-Systemen zur Branderkennung und aktiven Brandvermeidung biete auch bei Retrofit-Lagern höchstmöglichen Schutz vor Bränden und Brandfolgeschäden.