Polizei und Sperr-Notruf warnen vor Betrug mit Zahlungskarten

​​​​​​​Taschendiebe lassen sich von den Abstandsregeln aufgrund der Corona-Pandemie nicht abschrecken. Unbeaufsichtigte Taschen oder Rucksäcke in Fahrradkörben, auf Picknickdecken und Parkbänken sind für die Langfinger oftmals leichte Beute. Dabei haben sie es nicht nur auf Bargeld, sondern auch auf Zahlungskarten abgesehen. Die Polizei und der Sperr-Notruf 116 116 geben Tipps, um sich vor Diebstahl und Betrug zu schützen.

„Trotz der Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen während der Corona-Pandemie hat die Polizei im letzten Jahr über 85.000 Fälle des Diebstahls von unbaren Zahlungsmitteln registriert. Dabei entstand ein Schaden von über 30 Millionen Euro", so Polizeidirektor Joachim Schneider, Geschäftsführer der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes. "Auch aktuell nutzen Taschendiebe jede Unaufmerksamkeit oder Ablenkung, um blitzschnell zuzugreifen. Es geht ihnen nicht nur um Bargeld, auch Zahlungskarten sind eine begehrte Beute.“ Denn Diebe von Zahlungskarten können damit beispielsweise mit einer gefälschten Unterschrift im Handel an der Kasse bezahlen oder die kontaktlose Bezahlfunktion der Karte nutzen.

Wer den Verlust seiner Zahlungskarten bemerkt, sollte umgehend handeln: 

  • Veranlassen Sie die sofortige Sperrung aller Karten. Über den Sperr-Notruf 116 116 ist das für alle girocards und die meisten Kreditkarten möglich.
     
  • Zeigen Sie einen Diebstahl auch bei der Polizei an. Diese kann zusätzlich die Sperrung des elektronischen Lastschriftverfahrens per Unterschrift (SEPA-Lastschriften) veranlassen. 
     
  • Prüfen Sie sorgfältig Ihre Kontobewegungen und reklamieren Sie unberechtigte Abbuchungen bei Ihrer Bank oder Sparkasse.

„Mein persönlicher Tipp: Nehmen Sie nur so viel Bargeld mit wie nötig und laden Sie sich vorab die Sperr-App 116 116 herunter. In dieser können Sie die Daten Ihrer Zahlungskarten speichern und girocards direkt sperren“, rät Margit Schneider, Vorstandsvorsitzende des Sperr-Notrufs 116 116 e.V.


Weitere Tipps der Polizeilichen Kriminalprävention:

  • Wertsachen dicht am Körper in verschiedenen verschlossenen Innentaschen der Kleidung tragen.
     
  • Abstand einfordern, wo Fremde zu nahekommen wollen, etwa an Kassen oder Geldautomaten, an Haltestellen oder in öffentlichen Verkehrsmitteln.
     
  • Regelmäßig einen Blick in den Geldbeutel werfen: Sind noch alle Zahlungskarten da?

Unter www.sperr-notruf.de gibt es einen Notfall-Infopass, der mit eigenen Daten ergänzt werden kann. So hat man bei einer Sperrung alle Angaben schnell parat, selbst wenn das Handy gestohlen wurde. Einfach ausdrucken, ausfüllen und getrennt von den Zahlungskarten aufbewahren.

Die Polizei gibt im kostenlosen Faltblatt „Vorsicht, Karten-Tricks“ weitere Sicherheitstipps für den Umgang mit Zahlungskarten oder zum Bezahlen per Smartphone und im Internet.

Kontakt zum Business Partner







Meist gelesen