25.11.2010 • NewsFacebookSpamF-Secure

Spam Attacken: Facebook-Nutzer beklagen Social Networking Spam

Spam 2.0 - Social Networking Spam stellt mittlerweile für mehr als drei Viertel der Facebook-Nutzer ein ernsthaftes Problem darSpam Attacken, die über das größte aller sozialen Net...

Spam 2.0 - Social Networking Spam stellt mittlerweile für mehr als drei Viertel der Facebook-Nutzer ein ernsthaftes Problem dar

Spam Attacken, die über das größte aller sozialen Netzwerke verbreitet werden, sind längst zum ernst zunehmenden Problem geworden. Das sehen auch 78 Prozent der Facebook-Nutzer so, wie eine neue Umfrage des finnischen IT-Sicherheitsanbieters F-Secure ergeben hat. Demnach haben mehr als 30 Prozent der aktiven Facebook-User mit unerwünschten Spam-Nachrichten zu tun - und zwar jeden Tag.

Facebook bietet seinen Nutzern unmittelbaren und gleichzeitig vertraulichen Kontakt zu Freunden und Familie - nur so konnte das Portal innerhalb kürzester Zeit zum weltweit größten sozialen Netzwerk heranwachsen. Trotzdem stellt Social Networking Spam mittlerweile für mehr als drei Viertel der Facebook-Nutzer ein ernsthaftes Problem dar, wie eine Studie von F-Secure belegt. Ganze 78 Prozent der Befragten empfinden Spam auf ihrer Facebook-Seite als störend, 49 Prozent geben an, häufig etwas in ihrem Newsfeed zu entdecken, das sie definitiv der Kategorie Spam zuordnen.
Längst verbringen Internetnutzer mehr Zeit mit der Kommunikation über ein soziales Netzwerk als mit dem Schreiben von E-Mails. Natürlich haben auch Spammer das erkannt und ihre Methoden dem neuen Medium angepasst.

„Ein großer Teil dieses Spams ist den sogenannten Cost per Action Spams zuzurechnen", so F-Secure Security Advisor Sean Sullivan. „Früher waren das hauptsächlich Adware-Toolbars, die direkt mit einem Affiliate-Programm verbunden waren. Heutzutage, in Zeiten des Social Networking Spam, fungieren Affiliate-Netzwerke als Mittler für ein Produkt oder eine Marke und ermöglichen gleichzeitig die weltweite Lokalisierung eines Nutzers."

Spam-Methoden Social Networking Spam hat einen enormen Zuwachs erfahren, was sich sowohl in zahlreichen Spam-Anwendungen als auch in Unmengen gefälschter Nutzerprofile zeigt. Zu diesen Spam-Anwendungen zählt beispielsweise der vermeintliche Facebook „Dislike Button", der von 12 Prozent aller Facebook-Nutzer ausprobiert wurde. Noch größeren Zulauf - 20 Prozent aller Facebook-Nutzer - verzeichnet eine App, die verspricht anzuzeigen, wer das eigene Profil besucht hat. Sobald ein User eine derartige Spam-Anwendung aktiviert, wird sie mit allen seiner Freunde geteilt und verbreitet sich rasend schnell.

Die gefälschten Nutzerprofile verwenden meist das Profilbild einer verführerischen jungen Frau. Häufig wird über Monate hinweg eine lange Freundesliste aufgebaut, bevor die Fake-Profile dann ihre Spam-Attacken beginnen, mit denen in den meisten Fällen Seiten für Erwachsene angepriesen werden. „Diese Profile haben nicht selten mehr als 4.000 Freunde, damit ist ein immenser Zeitaufwand verbunden", erklärt Sullivan.

Obwohl viele Facebook-Nutzer bereits schlechte Erfahrungen mit Spam gemacht haben, fühlen sie sich im weltweit größten sozialen Netzwerk dennoch wohl. 77 Prozent geben an, dass sie sich bei Facebook überwiegend sicher fühlen. Was ihnen dagegen Sorgen macht, ist die Frage, wie sie ihre Bankdaten und ihren guten Ruf im Netz schützen können. 29 Prozent fürchten sich vor Identitätsdiebstahl während es die größte Angst von 28 Prozent der befragten User ist, ihr Facebook-Konto könnte gehackt werden.

Diese Ergebnisse legen die Vermutung nahe, dass die Nutzer ihre Facebook-Identität eng mit ihrer wahren Identität verbinden. Eben diese enge Bindung, gepaart mit einer benutzerfreundlichen Oberfläche und einer lange Zeit überschaubaren Menge an Spam ließ Facebook seine Mitbewerber wie MySpace überholen.

Jetzt hat der Social-Network-Riese neue Schritte unternommen, gegen Spam anzukämpfen. So wurden beispielsweise rechtliche Schritte gegen vermeintliche Spammer eingeleitet. Außerdem wurden die Möglichkeiten, die die Plattform bietet, erweitert, so dass jetzt Kommentare als Spam gemeldet werden können und Unternehmensseiten über einen eigenen Spam-Filter verfügen.
Doch es gibt durchaus noch weitere Schritte, die Facebook unternehmen könnte, um gefälschte Nutzerprofile, die mehr und mehr Spam produzieren, vom Netz zu nehmen. „Es ist nicht leicht, ein ganzes Profil als Spam zu melden", so Sullivan. „Doch beispielsweise könnte Foto-Erkennung genutzt werden, um Fake-Profile zu identifizieren, denn viele der Profilbilder werden immer wieder für die gefälschten Profile verwendet."

Der beste Weg, Facebook Spam zu verhindern, führt jedoch immer noch über den gesunden Menschenverstand: Man sollte ausschließlich die Freundschaftsanfragen von Menschen beantworten, die man tatsächlich kennt und denen man vertraut. „Das eigene Netzwerk erschafft man letztlich selbst", betont Sullivan. „Indem man darauf achtet, den Spammern keinen Angriffspunkt zu bieten, schützt man auch Freunde und Familie."

Ein Video mit Sean Sullivan und Mikko Hyppönen zum Thema Spam 2.0 gibt es bei YouTube

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