SPD Bundestagsabgeordneter Lindh hospitiert bei der Wach- und Schließgesellschaft Wuppertal
Der SPD Bundestagsabgeordnete Helge Lindh hospitierte am 10. August bei der Wach- und Schließgesellschaft Wuppertal. Mit dem geschäftsführenden Gesellschafter des ältesten Sicherheitsdienstes in Nordrhein-Westfalen, Bernd Herkströter, erörterte das Mitglied im Ausschuss für Inneres und Heimat unter Berücksichtigung der aktuellen Flutkatastrophe die Auswirkungen, Erfahrungen und Potenziale privater Sicherheitsdienstleister während der Corona-Pandemie, in der Flüchtlingskrise und bei der Kriminalitätsprävention.
„Auch konnten wir über die Notwendigkeit des Ausbaus der Kooperation zwischen der privaten Sicherheitswirtschaft und der Polizei, Feuerwehr und möglicherweise auch des Katastrophenschutzes sprechen“, fasst Bernd Herkströter die Inhalte des Gespräches zusammen. Wuppertal war ebenfalls von Überschwemmungen stark in Mitleidenschaft gezogen worden.
Dabei zeigte sich der Abgeordnete positiv von den Dienstleistungsfacetten beeindruckt, die die Wach- und Schließgesellschaft als traditionsreiches, vertrauensvolles und zuverlässiges Familienunternehmen seit vielen Jahrzehnte flexibel leistet. „Von der Betreuung und Leitung von Flüchtlingsunterkünften und Corona-Impfzentren über die Durchführung und Koordination von „Lolli-Test-Transporten“ bis hin zu Alarmaufschaltungen und -interventionsdiensten in einer der modernsten und EU-konformen Alarmempfangsstellen konnte sich Herr Lindh über die Vielfältigkeit unserer Branche und unseres Aufgabenspektrums selbst einen Eindruck verschaffen“, so Herkströter weiter. Dabei orientiert sich das Leistungsspektrum der Wach und Schließgesellschaft weit über die marktüblichen Standards hinaus.
Behördliches Bewacherregister verbesserungswürdig
„Selbstverständlich haben wir auch über die aktuellen Probleme für uns Unternehmer im Zusammenhang mit dem behördlich eingeführten Bewacherregisters unterhalten. Grundsätzlich begrüßen wir ausdrücklich, dass die Zuverlässigkeit unserer Mitarbeitenden vertiefend geprüft wird. Allerdings sind sowohl die Kosten als auch die Dauer des Prüfungsverfahrens von zum Teil mehreren Monaten praxisfern“, betont Herkströter.
Hier müsse ebenso durch die Politik nachgesteuert werden, wie bei der Überprüfung der minimalistischen Zutrittshürden für selbstständige Unternehmer in die private Sicherheitswirtschaft. „Die Bedeutung unserer Dienstleistungen für die Sicherheitsarchitektur in Deutschland wächst stetig. Das wurde bereits im Programm Innere Sicherheit von 2009 durch die Innenminister und Innensenatoren anerkannt. Daher wird es endlich Zeit, dass vom Bund über die Länder klare Qualitätskriterien und -kontrollen kommen, um untertarifliche Entlohnung und daraus folgende Dumpingpreise durch die schwarzen Schafe der Branche auszumerzen.“
Stärkere Kontrollen bei öffentlich vergebenen Aufträgen
Insbesondere mit Blick auf „öffentliche Ausschreibungen“ seien Dumpingpreise und ruinöser Wettbewerb angesprochen worden. Denn gerade bei behördlichen Ausschreibungen gelte häufig als schwerpunktmäßiges Vergabekriterium zu 100 Prozent der günstigste Preis. „Mitgliedschaften in Arbeitgeberverbänden, Tarifeinhaltung und Qualitätszertifizierungen sind hier leider zweitrangig. Das ist für uns seriöse Dienstleister ein Katastrophe“, bewertet Bernd Herkströter die Situation bei öffentlichen Ausschreibungen. Die Auftragsvergebenden müssten sich darüber im Klaren sein, dass ab einem bestimmten Preisniveau in der Regel die Mitarbeitenden die Leittragenden sind. Denn irgendwo müssten die Einsparungen für unwirtschaftliche Preise ja herkommen.
„Als Ausbildungsbetrieb und regional verankertes Traditionsunternehmen machen wir da nicht mit. Wir stehen zu den Werten unseres Unternehmens und denen unseres Bundesverbandes der Sicherheitswirtschaft", so Bernd Herkströter abschließend. "Sicherheit ist ein hohes Gut, damit darf kein Schindluder getrieben werden."