Schmersal: Prototyp zur drahtlosen Datenübertragung
Die Schmersal Gruppe hat in Zusammenarbeit mit Aconno Prototypen eines Industrie-4.0-Schalters entwickelt, der bei ausgedehnten Förderanlagen in der Schwerindustrie eine drahtlose Datenübertragung über Distanzen von mehreren Kilometern ermöglicht. Aufgrund der integrierten Funksender in den Schaltern der HDS-Baureihe können Zustandsdaten jedes einzelnen Schaltgeräts über ein gemeinsames Mesh-Funknetzwerk in eine Cloud übertragen werden. Die Prototypen befinden sich derzeit im Praxistest. Die Schaltgerätebaureihe HDS wurde speziell für die Anforderungen der Schüttgutindustrie entwickelt. Dabei wurden verschiedene Funktionen auf einer Plattform integriert, sodass sie für unterschiedlichste Anwendungen geeignet ist. Typische Anwendungsbereiche sind z. B. die Not-Halt-Abschaltung, die Bandschieflaufüberwachung bei der Förderung von Schüttgütern, die Endlagenüberwachung in der Stahlerzeugung oder die Überwachung des Füllstands in Materialsilos.
In die Not-Halt- und Bandschieflaufschalter der HDS-Serie wurden Funksender von Aconno integriert, um Diagnoseinformationen der Schalter schnell und effizient übermitteln zu können. Die Schalter wurden in ein Mesh-Netzwerk eingebunden, sodass die Statusdaten über Distanzen von bis zu 250 Metern von einem Teilnehmer zum nächsten übertragen werden können. Auf diese Weise ist eine Kommunikation über mehrere Kilometer möglich. Damit wird insbesondere bei großflächigen Förderanlagen das Monitoring der Schaltgeräte vereinfacht. Alle Schaltvorgänge können in Echtzeit und online über jeden Webbrowser auf dem PC oder Smartphone verfolgt und zugeordnet werden. Die Daten aus der Cloud können direkt an die Zentrale oder an das Smartphone der Wartungs- und Servicetechniker vor Ort per Web-Anwendung oder App übermittelt werden.
Betriebsstörungen an den Fördereinrichtungen werden in der Cloud unmittelbar erfasst, die betätigten Sicherheitsschaltgeräte können trotz ihrer Reihenschaltung eindeutig zugeordnet und die Beseitigung der Betriebsstörung kann ohne Zeitverlust durch die Instandhaltung direkt umgesetzt werden. Die langwierige Suche nach Störungen in den Befehls- und Bedienketten der Fördereinrichtungen auf dem Betriebsgelände entfällt, Produktionsausfälle lassen sich so auf ein Minimum begrenzen. Infolgedessen wird eine höhere Maschinenverfügbarkeit erzielt.