Sick: Safety-Systemlösung für Zugangs- und Zugriffsabsicherung
Die Safety-Systemlösung Safe Adaptive Access (SAA) von Sick ist eine berührungslos wirkende Schutzeinrichtung für Materialflusssysteme. Sie erfüllt Typ 4/SIL3/pl d und überwacht Ein- und Auslaufstrecken an Maschinen mit gefahrbringenden Bewegungen.
Zwei Besonderheiten zeichnen die SAA aus: zum einen die dynamische und automatische Anpassung der Schutzfelder an die Höhe, Breite und Position der Fördergüter, z. B. Kartons, und zum anderen die Sicherheitsfunktion zur Unterscheidung zwischen Mensch und Material, die ohne externe Signale und Sensoren auskommt. Damit bietet die SAA höchste Flexibilität bei der Umsetzung anspruchsvoller, flexibler und arbeitsgerechter Schutzmaßnahmen in automatisierten fördertechnischen Anlagen.
In der automatisierten Materialflusstechnik sorgen berührungslos wirkende Schutzeinrichtungen (BWS) für den Schutz von Personen an Maschinen und Anlagen, an denen Verletzungsgefahren bestehen. Ausgelöst durch eine sicherheitsgerichtete Detektion einer Person oder eines Körperteils, versetzt die BWS die betreffende Maschine oder Anlage in einen sicheren Zustand, bevor eine Person in Gefahr gerät. Im Gegensatz zu Schutzzäunen gewähren BWS den ergonomisch wie auch prozesstechnischen Vorteil eines ungehinderten Zugangs an die Maschine, um diese z. B. bedienen oder warten zu können.
Personen im Umfeld lager- und fördertechnischer Anlagen gehören zum intralogistischen Alltag. Beim Materialtransport in Lager- oder Produktionsbereiche hinein oder aus diesen heraus besteht beim Einsatz von BWS daher immer wieder die Anforderung, diese vor Unfallgefahren durch Maschinen zu schützen – also Material und Menschen sicher voneinander zu unterscheiden. Diese Differenzierung soll es zulassen, dass Materialien ungehindert ein- oder ausgeschleust werden können. Der unberechtigte Zutritt von Personen hingegen muss erkannt werden und dazu führen, dass alle gefahrbringenden Maschinenbewegungen rechtzeitig stoppen, bevor diese von einer Person erreicht werden können.
Oft werden dabei Fördergüter bewegt, die verschiedene Abmessungen haben und deren Positionen und Drehlagen auf der Transporteinrichtung unterschiedlich sein können. Daraus resultiert die Herausforderung, Personen auch bei variablen Abmessungen und Ausrichtungen von Fördergütern sicher detektieren und unterscheiden zu können, um gefahrbringende Bewegungen rechtzeitig zu stoppen. Automatische Schutzfeldanpassung und Mensch-Material-Unterscheidung: Diese beiden Anforderungen löst die SAA in einer einzigen Systemlösung.
Aufgabe der SAA ist es, den ungehinderten Transport von Fördergut ohne Störung in einen Gefahrenbereich hinein oder heraus zu ermöglichen und dabei den unberechtigten Zugang von Personen in einen Gefahrenbereich zu erkennen. Die vertikale Absicherung des Durchfahrtbereichs wird durch zwei seitlich montierte Sicherheits-Laserscanner MicroScan3 ermöglicht, deren Messwerte zur Abstandsmessung in einem Interface SIM1200 verarbeitet werden.
Die Sicherheitssteuerung Flexi Soft verarbeitet diese Sensorsignale, schaltet entsprechend erkannter Objektgrößen zwischen den entsprechenden Überwachungsfällen um und gibt den Stoppbefehl aus, wenn ein unberechtigter Zutritt erkannt wird. Ein Schlüsselschalter zum Freifahren des Systems nach dem Auslösen der Sicherheitseinrichtung sowie eine Befehlseinrichtung zum Rücksetzen der Schutzeinrichtungen und Wiederlauf der Fördertechnik runden den Systemumfang der SAA ab.
Die zwei Sicherheits-Laserscanner des SAA vermessen das Fördergut im Bereich der Durchfahrt zu einer Maschine und melden die Messdaten an die Steuerung. Liegen die Messdaten innerhalb des erlaubten Bereichs, schaltet die Logik der SAA auf den für die Messdaten passenden Überwachungsfall. Bei einer Änderung der Breite oder Höhe des Förderguts wird das Schutzfeld dynamisch an die neu detektierten Abmessungen angepasst. Eine Abweichung von den für die Durchfahrt des Förderguts erlaubten Parametern führt zum Auslösen der Sicherheitsfunktion – genauso wie das Eindringen einer Person in das Schutzfeld.
Hierbei erkennen die Sicherheits-Laserscanner das räumlich und zeitlich grundsätzlich andere, menschliche Bewegungsmuster, sodass die SAA in diesem Fall entsprechend ihrer Schutzfunktion die Maschine oder deren gefahrbringende Bewegung stoppt. Mit Typ 4/SIL3/pl d erfüllt die SAA dabei höchste Anforderungen der funktionalen Sicherheit.