Kommentar von Ingo Hoffmann über die Zukunft der Video-Sicherheitstechnik
Kommentar von Ingo Hoffmann über die Zukunft der Video-Sicherheitstechnik. Ich finde es absolut spannend, die unterschiedlichen Entwicklungen im Bereich Video Security und Broadcas...
Kommentar von Ingo Hoffmann über die Zukunft der Video-Sicherheitstechnik. Ich finde es absolut spannend, die unterschiedlichen Entwicklungen im Bereich Video Security und Broadcast-TV zu beobachten und zu vergleichen. Im TV-Konsumermarkt spielt die Bildqualität eine kaufentscheidende Rolle. HDTV wird groß vermarktet – mit der brillanten Qualität kann man jedermann begeistern. Wir sprechen hier über Auflösungen von 2 Mio. Pixel. Die TV-Übertragung im Internet und UMTS gewinnt dazu an immer größerer Bedeutung – Stichwort IPTV. Vergleicht man die TV-Techniken z.B. der Broadcastmesse NAB 2006/Las Vegas und die Ifsec 2006/Birmingham miteinander, so gibt es videotechnisch gravierende Qualitätsunterschiede. Analog vs HD. Im Bereich Video Security sind wir von Echtzeit-HD bislang ausgeschlossen, Kameras mit digitalen SDI-Ausgängen sind im Video Security nicht verfügbar (Eigentlich schade, denn man könnte das Koaxkabel weiterhin verwenden …). Augenfällig hinkt Video Security technologisch gesehen weit hinter dem Broadcast-Markt hinterher. Verpassen wir den Anschluss?
Nein – die Alternative heißt IP-Video. Die Entwicklung ist vergleichbar mit IPTV. Die Bildqualität kann mit Megapixel-Netzwerkkameras gegenüber analogen Kameras um ein vielfaches verbessert werden. Der Qualitätsvorteil wird schon bei IP-Kameras mit 1,4 Mio. Pixel deutlich. Megapixel-Netzwerkkameras bieten eine interessante Alternative – und die Preise rutschen. Die Industrie hat sich bereits drauf eingestellt und verbaut in hohem Maße diese Kameras. Die Aufzeichnung von Netzwerkkameras, oder besser deren Streams, erfolgt auf einem IT-Server mit entsprechender Applikationssoftware. Analoge Kameras können zusätzlich über Hybrid-Recorder oder per Videoserver eingebunden werden, und das bereits in Echtzeit bei voller PAL-Qualität.
Wenn man diese Tendenz verfolgt, fragt man sich, was in Zukunft aus der analogen Kameratechnik und Digitalrecordern mit BNC-Eingängen wird? Analoge Kameras finden nach wie vor einen reißenden Absatz – nicht nur weil diese so preisgünstig geworden sind, nein – die digitalen Recorder sind für wenige hundert Euro verfügbar. Kunden sind dennoch oft unzufrieden mit der Bildqualität. Ich denke, dass Digitalrecorder sich weiterhin behaupten werden, vermehrt im Low Cost-Bereich. Seien wir ehrlich. Entspricht die 50 Jahre alte TV-Technik heute noch den Anforderungen der Video-Sicherheitstechnik? Ich bin davon überzeugt, dass sich bessere Bildqualität gut verkaufen wird und zwar schneller als man denkt. IP-Video wird sich mittel- bis langfristig durchsetzen. Dafür sprechen viele positive Argumente. Die Aufgabe des Digitalrecorders übernimmt der Standard IT-Server mit der Video Management- Applikationssoftware.
IP-Video ist IT-Technik pur. Man hat dabei mit Netzwerken, Switches, Firewalls und Servern zu tun. Mit IP-Video werden zudem neue Märkte erschlossen. Kameras aus verschiedenen Standorten können zentral aufgeschaltet werden, lokale Digitalrecorder sind nicht erforderlich. Die vorhandene Netzwerk-Infrastruktur wird verwendet. Argumente von Errichtern – IP Video sei nicht sicher, man könnte ja per Laptop über das Kamera-Netzwerkkabel in das Firmennetzwerk eindringen, sind oberflächlich.
IT-Spezialisten wissen seit Jahrzehnten, wie man die Netzwerkkommunikation sichert. IP-basierende Videosysteme werden für den Kunden noch attraktiver, mehr Anlagen werden installiert. IP-Kameras können sehr einfach hinzugefügt werden, die Anlagen wachsen mit dem Bedarf der Kunden. Kameras können über UMTS-Handys abgefragt werden. Video Service Center entstehen. Stichhaltige Argumente wie Skalierbarkeit und Investitionssicherheit werden kommuniziert. Auf der anderen Seite schrumpfen die Margen im IP-Video-Bereich zu ähnlichen Größenordnungen, wie sie im IT-Bereich üblich sind. An der Hard- und Software allein können die Errichterfirmen und IT-Systemhäuser nicht mehr groß verdienen. Das Geld wird mit der Systemintegration, den Folgegeschäften und den Dienstleistungen verdient. Wer jetzt die Nase vorne hat, erschließt sich ein äußerst interessantes, zukunftsweisendes Marktpotential.
KONTAKT
Ingo Hoffmann
Artec Technologies AG, Diepholz
Tel.: 05441/59 95-0
Fax: 05441/59 95-70
info@multieye.de
www.multieye.de