75 Jahre Bernstein – Familienunternehmen mit Geschichte(n)
Das Familienunternehmen Bernstein kann sein 75-jähriges Jubiläum feiern.
Es war 1947, als ein Zug im Bahnhof Porta Westfalica liegen blieb und aus unerfindlichen Gründen nicht weiterfahren konnte. Hans Bernstein gehörte gemeinsam mit seiner Frau Ursula und dem damals vierjährigen Sohn Hans-Joachim zu den Passagieren. Sie siedelten gerade aus Leipzig in den Westen über und hatten den ursprünglichen Plan, nach Süddeutschland zu reisen. Doch die junge Familie beschloss nun, aus dem Zug auszusteigen und in Porta Westfalica zu bleiben: Die Weichen für die Bernstein AG, einem Entwickler und Hersteller von Schaltern, Sensoren, Gehäusen und Tragarmsystemen, waren gestellt.
Das Unternehmen beschäftigt heute international mehr als 560 Mitarbeiter in zehn Ländern. Noch immer findet sich der Hauptsitz in Porta Westfalica. Hans Bernstein gründete hier zunächst die Firma „Bernstein Spezialfabrik für Schaltkontakte“, aus der die heutige Bernstein Gruppe hervorging. Hans-Joachim Bernstein, sein ältester Sohn, schrieb die Erfolgsgeschichte maßgeblich fort. Unter seiner Leitung, gemeinsam mit seiner Frau Gisela Bernstein, entwickelte sich das Unternehmen zur heutigen international tätigen Technologiegruppe. Inzwischen wird das Familienunternehmen in dritter Generation durch die Enkelkinder des Firmengründers, Nicole und Achim Bernstein, geführt. Eine besondere Würdigung erfuhr Hans Bernstein posthum im Juli 2015, als die Stadt Porta Westfalica die Zufahrtsstraße zum Hauptverwaltungssitz in „Hans-Bernstein-Straße“ umbenannte. Nicht weit entfernt, in Hille-Hartum, befindet sich der deutsche Fertigungsstandort des Unternehmens. Die derzeit am weitesten entfernte Bernstein Tochtergesellschaft ist Bernstein Safe Solutions in Taicang, China – zwischen ihr und Hausberge liegen exakt 8.627 km.
Als Anbieter für industrielle Sicherheits- und Gehäusetechnik fasst die Bernstein AG ihre Kompetenzen in den Bereichen Detect und Protect zusammen. Die beiden Geschäftsbereiche Detect (Schalter, Sensoren, Sicherheitstechnik) & Protect (Gehäusetechnik) agieren als zwei eigenständige Vertriebsbereiche – vereint unter dem Dach der Marke Bernstein. So überwacht beispielsweise eine der jüngsten Detect-Entwicklungen, das Smart Safety System, Industrieanlagen und -maschinen. Es bewahrt Mitarbeiter vor Verletzungen, indem es die Anlagen abschaltet oder erst gar nicht in Betrieb nimmt, solange beispielsweise eine Schutzeinrichtung nicht ordnungsgemäß geschlossen ist.
Besonderen Wert bei der Entwicklung legte das Unternehmen auf das patentierte Diagnosesystem DCD, das umfangreiche Daten eines jeden angeschlossenen Geräts liefert. Dieses „Smart Safety System“ denkt der Hersteller konsequent weiter und ergänzt es immer wieder um weitere Komponenten.
Auch mit Produkten aus dem Gehäusebereich Protect hat das Unternehmen sich einen Namen gemacht – zum Beispiel, wenn es um das Bedienen und Beobachten von Produktionsstraßen unter anderem in der Automobilindustrie geht. So sollte der Bediener einer Maschine die Möglichkeit haben, das Arbeitsumfeld an seine individuellen Körpermaße, Körperkräfte und Anforderungen anpassen zu können. Genau die richtige Herausforderung für Tragsysteme wie das CS-4000 neXt mit seinem drehbaren Standfuß, einer individuell höhenverstellbaren Tastaturablage und weiteren Funktionen.
Die Unternehmenssparte „Hygienetechnik“ entwickelte sich im Zuge der Corona-Pandemie. Zu deren Portfolio zählt beispielsweise eine Hygienesäule, die sowohl Handdesinfektion als auch Kundenzählung unter anderem im Einzelhandel umsetzt. Sie trifft per Monitor eine Aussage darüber, wie viele Kunden sich aktuell im Geschäft aufhalten und wie viele es maximal sein dürfen – abhängig von der Ladenfläche und der jeweils gültigen Fassung der Corona-Schutzverordnung.