BHE: „Zufahrtsschutz“ im Fokus der Security
Am Stand des BHE Bundesverband Sicherheitstechnik auf der Security in Essen wird am Mittwoch, 18. September 2024 um 11.30 Uhr, in einem Pressegespräch das neue Papier „Zufahrtsschutz – Sicherheitspaket für Veranstalter und Kommunalverantwortliche“ vorgestellt.
Nach dem Terroranschlag auf den Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz in Berlin im Dezember 2016 starteten Detlev Schürmann und Christian Weicht im Jahr 2017 als Projektentwickler und Experten für Kriminalprävention die Initiative zum Projekt „Schutz öffentlicher Räume vor Überfahrtaten“. Auf der Basis der „Checkliste Zufahrtsschutz“ (© 2021/2023 Christian Weicht/Lemgo) wirkten sie richtungsweisend und maßgeblich an der Entwicklung von insgesamt fünf Modulen zum Schutz öffentlicher Räume vor Überfahrtaten mit. Finanziell gefördert vom Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) wurden unter ihrer Leitung des Forschungsbereichs Kriminalprävention an der Brandenburgisch Technischen Universität Cottbus Senftenberg (BTU) in Kooperation mit der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes zwei DIN-Standards, eine Handreichung für Kommunalverantwortliche und eine Liste von geprüften Produkten veröffentlicht. Dieses vierteilige Sicherheitspaket steht den Kommunen kostenneutral zur Verfügung (https://www.b-tu.de/kriminalpraevention).
Das neue Faltblatt ergänzt als kompakte vierseitige Information dieses Sicherheitspaket für Kommunen zum Schutz von öffentlichen Räumen und Veranstaltungen unter freiem Himmel vor Überfahrtaten. Neben den grundlegenden Zielen des Zufahrtsschutzes, Ausführungen zur Phänomenologie und zu Tätertypologien von Überfahrtaten sowie den einschlägigen Regelwerken, Normen, Standards und Checklisten wird der Bezug zur Praxis hergestellt.
Auch am Mittwoch, 18. September, informieren im Security Experts Forum in Halle 6 (Fläche 6B41) in der Zeit von 14:40 bis 15:10 Uhr die Fachberater und Projektentwickler Detlev Schürmann und Christian Weicht im Vortrag „Zufahrtsschutz in der Kriminalprävention“ vertiefend und anhand von Beispielen über die Inhalte des Faltblatts. Beide leiten den Forschungsbereichs „Angewandte Kriminalprävention und wissenschaftliche Begleitforschung“ an der BTU. Das Faltblatt entstand in Kooperation mit dem BHE Bundesverband Sicherheitstechnik, der zuvor im Frühjahr 2024 Experten zu Sondierungsgesprächen zur Gründung eines Arbeitskreises Zufahrtsschutz eingeladen hatte. Im Anschluss an den Vortrag besteht für alle Interessierten die Möglichkeit zu einem persönlichen Gespräch mit den Zufahrtsschutzexperten am BHE-Stand.
Detlev Schürmann und Christian Weicht entwickeln Sicherheitskonzepte zur Prävention extremer Gewalttaten wie Amok und Terror sowie im Städtebau. Sie koordinieren als Arbeitsgemeinschaft Bauliche Kriminalprävention (AG-BauKP) freiberuflich auftrags- und projektbezogen einen interdisziplinären Verbund von Wissenschaftlern und Anwendern, die auf den Gebieten der inneren Sicherheit Deutschlands tätig sind.
Die Vorstellung des Faltblatts ist gleichzeitig der Auftakt einer insgesamt zweiteiligen Präsentation, die ihre Fortsetzung am 24./25.09.2024 in Münster auf der „2. Vehicle.Security. Barrier.Conference.“ findet. Auch dort werden Exemplare des Informationsfaltblatts präsent sein und die Inhalte über den Vortrag „Zufahrtsschutz in der Kriminalprävention“ vertieft.
2. Vehicle.Security. Barrier.Conference.
Zum zweiten Mal veranstaltet die crashtest-service.com GmbH zusammen mit dem Forschungsbereich Kriminalprävention der BTU auf einer Crashtest-Anlage eine Messe mit Live-Crashtests. Kooperationspartner sind die Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes (ProPK), der Deutsche Städte- und Gemeindebund (DStGB) sowie das Forschungszentrum R.I.S.K. (Risiko, Infrastruktur, Sicherheit und Konflikte) der Universität der Bundeswehr München.
In Münster werden praktische Tests durchgeführt, die von einer Produktausstellung erfahrener Hersteller von Zufahrtsschutzprodukten begleitet wird. Die anwenderorientierte Ausrichtung der Veranstaltung spiegelt sich in dem Programm wider. Wie bereits auf dem ersten Kongress im September 2022 werden wieder namhafte Experten aus Wissenschaft und Praxis über ihre Arbeit zum Schutz öffentlicher Räume vor Überfahrtaten berichten.
Erstmalig wird dort ein Baustein aus Theorie und Praxis präsentiert. Unter der Ankündigung „Digitale Zwillinge für Barrieren zum Schutz vor Fahrzeugangriffen“ wird von hochrangigen Experten der Universität der Bundeswehr ein Fahrzeugangriff simuliert, der abgewehrt wird. Direkt im Anschluss wird die praktische Umsetzung dieser Simulation unter identischen Bedingungen als praktischer Crashtest durch eine bauliche Abwehrmaßnahme als landschaftsgestalterische Lösung realisiert, die auch von Kommunen angewandt werden kann. Eine Alternative/Ergänzung zu kostenintensiven „Pollerlösungen“, auch im Hinblick auf Stadtbildkonformität.
Ein Mitarbeiter der gemeinsamen Forschungsstelle informiert über die aktuellen EU-Aktivitäten im Bereich Zufahrtsschutz. Er stellt ein Tool vor, mit dem es Städten erleichtert wird, Zufahrtsschutzmaßnahmen umzusetzen. Zudem berichten Vertreter von betroffenen Kommunen über ihre Erfahrungen mit Überfahrtaten. Dazu wird der Zufahrtsschutze unter der Berücksichtigung von Risiken und Kosten betrachtet. Weitere Hinweise sowie das Programm finden Interessierte unter: https://www.crashtest-service.com/de/veranstaltungen/aktuelle-termine/2-vehiclesecuritybarrierconference/.
Security Essen: Halle 7, Stand 7F36