26.05.2011 • NewsZVEI

Europa-Norm für Sicherheitsanlagen kommt 2013

Eine Europa-Norm für Dienstleistungen rund um Sicherheitsanlagen wird kommen. Eine Mindestqualität für Planer und Errichter elektrischer und elektronischer Sicherheitstechnik soll ...

Gert van Iperen: Qualität muss hoch bleiben
Gert van Iperen: "Qualität muss hoch bleiben"

Eine Europa-Norm für Dienstleistungen rund um Sicherheitsanlagen wird kommen. Eine Mindestqualität für Planer und Errichter elektrischer und elektronischer Sicherheitstechnik soll eine neue europäische Norm festschreiben. Die Arbeiten dafür haben im April begonnen. Initiiert haben das Regelwerk der Fachverband Sicherheit im ZVEI und Euralarm, die europäische Dachorganisation für elektronische Sicherheitstechnik.

„Wir begrüßen den europäischen Binnenmarkt, müssen aber auch Sorge dafür tragen, dass die Qualität der Dienstleistungen an unseren Produkten hoch bleibt", sagte Gert van Iperen, Vorsitzender des Vorstands des ZVEI-Fachverbands Sicherheit anlässlich der Jahrespressekonferenz in Stuttgart. „Wir brauchen in einem Europa der offenen Grenzen und Märkte ein einheitliches, hohes Niveau für Dienstleistungen in der Sicherheitstechnik."

Das Regelwerk soll Standards für Dienstleistungen setzen, aber auch Anforderungen an die Kompetenz der Mitarbeiter definieren. Es wird den Bereich elektronischer Sicherheitstechnik komplett abdecken, also Brand-, Überfall- und Einbruchmeldesysteme, Videoüberwachungssysteme, Sprachalarmierung, Zutrittskontrolle, Lichtruf, Flucht- und Rettungswegetechnik sowie Rauch-, Wärmeabzugs- und Feuerlösch-anlagen. Die Norm, so van Iperen, wird voraussichtlich 2013 vorliegen.

"One-Stop-Testing, One-Stop-Certification" in Europa
Ferner will der ZVEI-Fachverband erreichen, dass individuelle Produkt-Zulassungen für einzelne Länder der Vergangenheit angehören. „Hersteller kostet es sehr viel Geld und Zeit, identische Produkte mehrfach länderweise zertifizieren lassen zu müssen", betont van Iperen. „Diese Kosten entfallen, wenn das seit langem von uns geforderte‚ One-Stop-Testing, One-Stop-Certification' umgesetzt wird und Prüfungen und Zertifikate endlich europaweit anerkannt werden."

Amok- und Sicherheitsalarme: Roadshow geplant
Der Fachverband engagiert sich seit längerem beim Thema Amok- und Sicherheitsalarme. Zwar gebe es in fast allen Bundesländern Notfallpläne. Diese hätten aber höchst unterschiedliche Inhalte. „Amoksituationen sind in Normen und Gesetzen bislang nicht ausreichend berücksichtigt. So existiert beispielsweise kein einheitliches Alarmierungssignal für den Notfall in öffentlichen Gebäuden", kritisiert van Iperen. Von Seiten der Schulen besteht großes Interesse, über technische Lösungsansätze zur Prävention informiert zu werden. Daher sei für den Herbst eine Roadshow geplant, die Entscheidungsträger an Schulen oder sonstigen öffentlichen Institutionen über das Thema und mögliche Lösungen informiert.

Zehn Jahre „Rauchmelder retten Leben"
Als Beleg für das erfolgreiche gesellschaftspolitische Engagement des ZVEI-Fachverbands nannte van Iperen die Kampagne „Rauchmelder retten Leben". Sie hat ihr zehnjähriges Jubiläum gefeiert. Initiiert vom ZVEI, setzt sie sich für eine bundesweite Rauchmelderpflicht ein. Bislang wurde dies in neun Bundesländern erreicht, so van Iperen. „Wir werden die restlichen sechs Länder eindringlich daran erinnern, auch endlich eine Pflicht einzuführen."

Der Fachverband Sicherheit fordert eine einheitliche gesetzliche Grundlage von Bund und Ländern, um Rauchwarnmelder, mit einem zusätzlichen Chip versehen, für ein Bevölkerungswarnsystem zu nutzen. Nach dem Ende des Kalten Krieges seien die meisten Sirenen abgeschaltet worden, sagte van Iperen. „Rauchwarnmelder sind eine ideale Ergänzung zum satellitengestützten Warnsystem (SatWaS) der Bundesregierung." Es übermittelt im Katastrophenfall Nachrichten an Hörfunk- und TV-Sender. Diese verbreiten dann umgehend die Hinweise der Sicherheitsbehörden.

Besonders nachts sei ein zusätzliches Wecksignal für die Bevölkerung notwendig, das per Rauchwarnmelder abgesetzt werden könne. Laut van Iperen arbeiten die Hersteller im Fachverband Sicherheit derzeit an den technischen und wirtschaftlichen Parametern eines per Funk ansteuerbaren Alarmierungschips für Rauchwarnmelder.

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