FVSB: Einbrüche in Wohnmobilen verhindern
Der Sommer naht und der Urlaub rückt näher. Bei all der Vorfreude sollte man sich jedoch auch um das Thema Sicherheit Gedanken machen. Denn nicht nur das eigene Heim, auch das Mobilheim kann jederzeit Ziel eines Einbruchdiebstahls werden. Auch hier sind Wertgegenstände wie Notebook, Smartphones, Tablets und Bargeld beliebte Beute.
Bei Reisemobilen ist es ratsam sich nicht nur auf die bereits vorhandene Sicherungstechnik zu verlassen. Speziell bei Wohnmobilen macht es Sinn, da die meisten Fahrzeuge auf demselben Fahrzeugmodell basieren. Dies wissen auch die Einbrecher und aufgrund des somit bekannten Schließsystems werden die Fahrerhaustüren meist zum ersten Ziel.
Wie auch bei Wohngebäuden ist es auch bei Reisemobilen wichtig, bauliche Schwachstellen durch geprüfte einbruchhemmende Bauteile zu sichern. Denn: Je länger Türen und Fenster dem Einbruch standhalten, desto wahrscheinlicher ist es, dass die Täter aufgeben. Gerade bei Reisemobilen ist es sinnvoll, dass Zusatzsicherungen auch von außen sichtbar sind, so haben diese direkt eine abschreckende Wirkung für den Einbrecher. Trotzdem sollte nicht auf weitere Sicherungstechnik verzichtet werden.
Denn bei Systemen, die sich im Fahrzeuginneren befinden und somit nicht von außen einsehbar sind, kann ein Einbrecher nicht einschätzen, wo er mit seinem Werkzeug ansetzen soll und der Einbruch wird dadurch erschwert. „Dies macht es dem Einbrecher nicht leicht und daher bleibt es wahrscheinlich lediglich bei einem Versuch“, erläutert Andrea Horsthemke, Leiterin des Prüfinstituts Schlösser und Beschläge Velbert.
Die Regeln für Wohngebäude sind nicht übertragbar, einbruchhemmende Produkte für Gebäude müssen bei einem akkreditierten Prüfinstitut wie dem Prüfinstitut Schlösser und Beschläge Velbert PIV geprüft worden sein, um von der Kriminalpolizei empfohlen zu werden. Für die Sicherung von Wohnungen zum Beispiel kommt die Europäische Norm DIN EN 1627 zur Anwendung. Sie beinhaltet die Anforderungen und Klassifizierung von einbruchhemmenden Bauteilen. Je nachdem welchen Anforderungen das Bauteil in der Prüfung standhält, wird es gemäß der Norm entsprechend als einbruchhemmend klassifiziert. So werden die Produkte nach der Norm DIN EN 1627 in eine der Widerstandsklassen RC 1 N bis RC 6 klassifiziert. Bei Fenster und Türen im privaten Bereich wird mindestens die Widerstandsklasse RC 2 empfohlen. Zentrales Element ist bei allen Prüfungen, den Einbrecher durch einen längeren benötigten Zeitraum und entstehenden Geräuschen von seinem Vorhaben abzuhalten. Alarmanlagen können daher auch eine sinnvolle Ergänzung sein.
Für Reisemobile kann man nur die Erfahrungen der Prüfer übertragen. Es gibt zahlreiche Produkte zum Nachrüsten, daher ist es wichtig, sich von einem Fachbetrieb beraten zu lassen. Zu den Nachrüstprodukten zählen unter anderem Zusatzschlösser für die Fahrerhaustüren und für die Aufbautür. Alle Schlösser mit Schließzylinder werden fest mit der Wohnmobilwand oder der Tür verschraubt. Dabei sollten sie von der Innen- zur Außenseite durchgeschraubt sein. Darüber hinaus gibt es Schlösser, die mit einer innenliegenden Gegenplatte verschraubt werden. So sitzt das Schloss fester. Alternativ kann das Schloss bei einigen Modellen am Türprofil befestigt werden. Bei einer in 2020 durchgeführten Produktbeurteilung machten viele Zusatzprodukte einen soliden Eindruck und waren auch technisch gut durchdacht. Im PIV werden solche Nachrüstprodukte in Anlehnung an die DIN 18104-1 auf die Widerstandsklasse RC2 geprüft.
Bei fachgerechter Montage bieten diese Produkte einen guten Schutz gegen Einbruch. „Um einen Einbruch zu erschweren oder sogar ganz zu verhindern, lohnt es sich immer in moderne und geprüfte Sicherheitstechnik zu investieren“, so die Institutsleiterin, „bei einem alleine oder versteckt abgestellten Wohnmobil muss man sich aber im Klaren sein, einen dauerhaften Schutz gibt es dort nicht.“