Havariekommando trainiert Notfall auf hoher See

Drei Monate vor Beginn der Interschutz 2015 haben rund 40 Einsatzkräfte in der Nordsee vor Cuxhaven einen Notfall auf hoher See trainiert. Zahlreiche Journalisten, die am Vortag be...

Drei Monate vor Beginn der Interschutz 2015 haben rund 40 Einsatzkräfte in der Nordsee vor Cuxhaven einen Notfall auf hoher See trainiert. Zahlreiche Journalisten, die am Vortag bereits zu einer Pressekonferenz angereist waren, beobachteten die Übung, die vom Havariekommando geleitet wurde.

(GIT-SICHERHEIT.de berichtete)

„Auf eindrucksvolle Weise wurde demonstriert, wie eng Brand- und Katastrophenschutz, Rettung und Sicherheit miteinander verzahnt sind", sagte Dr. Jochen Köckler, Vorstandsmitglied bei der Deutschen Messe AG, nach der Übung. „Genau das ist ja auch das Motto der Interschutz vom 8. bis 13. Juni in Hannover."

Bei der Übung vor Cuxhaven wurde inszeniert, dass das Lotsenstationsschiff „Hanse" in Brand geraten ist. Auf dem Übungsplan standen sowohl die Brandbekämpfung als auch die Versorgung von insgesamt sieben Verletzten und die Kommunikation aller Einheiten. Mit Schiffen und Hubschraubern wurden eine Brandbekämpfungseinheit, ein Verletztenversorgungsteam und ein Offshore-Notfall-Reaktionsteam (ONRT) auf den „Havaristen" gebracht. Zuvor überflog das Ölaufklärungsflugzeug „DO 228" zur Ortung und Lagebeurteilung mehrfach die Einsatzstelle. „Die Schwierigkeit besteht darin, sich auf dem Schiff zurechtzufinden, herauszufinden, wie viele Verletzte es gibt, wie ihr Zustand ist, wo genau sich der Brandherd befindet und wie er bekämpft werden kann", erläuterte Yvonne Blunk, Fachbereichsleiterin Brandbekämpfung und Verletztenversorgung beim Havariekommando in Cuxhaven.

An der Übung waren Einsatzkräfte der Feuerwehren aus Cuxhaven, Bremerhaven und Hamburg, der Deutschen Marine und der Bundespolizei, der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS), der Wasser- und Schifffahrtsämter Bremerhaven und Wilhelmshaven, des Lotsenbetriebsvereins Cuxhaven sowie ein DRK-Team für Realistische Unfalldarstellung und Verletztendarsteller der Bundeswehr beteiligt. Yvonne Blunck und der Leiter des Havariekommandos, Hans-Werner Monsees, zeigten sich mit dem Verlauf sehr zufrieden. „Wir werden die Ergebnisse in den kommenden Wochen analysieren und dann in unsere Rettungskonzepte einfließen lassen", sagte Monsees. Deutlich geworden sei der hohe Stand der maritimen Notfallvorsorge. Die Veranstaltung war eine von 160 Übungen, die das Havariekommando pro Jahr leitet.

Das Havariekommando hat als Kompetenzzentrum für maritime Notfallvorsorge seinen Dienst am 1. Januar 2003 aufgenommen. Als gemeinsame Einrichtung des Bundes und der fünf norddeutschen Bundesländer gewährleistet es mit fast 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein gemeinsames Unfallmanagement auf Nord- und Ostsee. Unter ihnen sind Nautiker, Feuerwehrleute, Ingenieure, Biologen, Chemiker, Verwaltungsfachleute und Journalisten.

Ein Webcast zu dieser Notfallübung finden Sie hier.

Mehr über das Projekt und die Interschutz 2015 auch demnächst in der Printausgabe der GIT SICHERHEIT.

 

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