Millionenschäden durch Einbruch und Vandalismus: Wie sich Unternehmen effektiv schützen können
Monatlich werden ca. 4.500 Einbrüche in gewerblichen Immobilien gemeldet – für Unternehmen sind die Schäden häufig existenzgefährdend.
Neben den offensichtlichen Verlusten von Sachwerten wie technischer Ausstattung oder Maschinen sind es vor allem sensible Daten und Dokumente, die in die falschen Hände geraten können. Angesichts dieses Risikos sollten Unternehmen gezielte Sicherheitsmaßnahmen ergreifen, um sich vor solchen Bedrohungen zu schützen.
Einbruchschutz als oberste Priorität
Einbruchschutz sollte für Unternehmen oberste Priorität haben – unabhängig von Größe oder Branche, auch wenn es in Deutschland keine gesetzliche Verpflichtung dazu gibt. Viele Versicherer verlangen bestimmte Sicherheitsmaßnahmen und ein Blick in die Versicherungspolice lohnt sich, denn oft finden sich dort empfohlene Maßnahmen, die als Basis für ein individuelles Sicherheitskonzept dienen können. Das Sicherheitskonzept selbst ist dann nicht nur ein Leitfaden für die Implementierung, sondern auch die Dokumentation gegenüber Versicherern und Behörden.
Die Rolle der Polizei
Die Beratung durch Fachleute der Polizei kann wertvolle Orientierung bieten. In vielen Bundesländern werden diese kostenlos angeboten: Die Experten analysieren vor Ort die Sicherheitslage, prüfen vorhandene Sicherheitsvorkehrungen, decken Schwachstellen auf und geben Tipps. Zusätzlich kann die VdS Schadenverhütung zurate gezogen werden. Sie bewertet Unternehmen nach ihrem Einbruchrisiko und empfiehlt für jede Betriebsart eine spezifische Sicherungsklasse.
Schließsysteme und Fenster
Ein einfacher, aber entscheidender Schritt für den Einbruchschutz ist das ordnungsgemäße Verschließen von Türen und Fenstern. Dies mag banal klingen, doch viele Unternehmen unterschätzen, wie leicht Einbrecher Türen öffnen können, die lediglich „zugezogen“ sind. Für zusätzlichen Schutz sorgen zertifizierte und geprüfte, einbruchhemmende Türen. Bereits eingebaute Türen können auch nachträglich durch elektronische Sicherheitslösungen und Zutrittskontrollsysteme abgesichert werden.
Gekippte Fenster bergen ein hohes Risiko und diese sollten mindestens den Widerstandsklassen 4 bis 6 entsprechen. Nachträgliche Sicherheitsmaßnahmen wären hier der Austausch der Fensterbeschläge durch einbruchhemmende Modelle oder die Installation von Rollgittern – vor allem bei Fenstern im Erdgeschoss oder bei großflächigen Fensterfronten.
Der menschliche Faktor im Sicherheitskonzept
Neben den mechanischen und elektronischen Schutzvorkehrungen spielt der Faktor Mensch eine zentrale Rolle. Die teuerste Technik ist nur dann wirksam, wenn auch das Personal richtig geschult ist und die Sicherheitsmaßnahmen aktiv mitträgt. Besonders in kleinen Unternehmen, in denen es keinen eigenen Sicherheitsdienst gibt, ist die Eigenverantwortung der Mitarbeiter von entscheidender Bedeutung. Klare, schriftlich festgehaltene Verantwortlichkeiten sowie regelmäßige Schulungen sind wichtig, um Sicherheitslücken zu schließen.
Die Kommunikation von Sicherheitsmaßnahmen muss in Unternehmen transparent und verständlich sein. Mitarbeiter sollten wissen, wie sie reagieren müssen und welche Verhaltensregeln für den täglichen Betrieb gelten. Nur durch ein gemeinsames Verständnis und die aktive Mitwirkung der gesamten Belegschaft lässt sich ein optimaler Schutz gewährleisten.
Fazit: Prävention statt Reaktion
Während mechanische Sicherheitslösungen wie geprüfte Türen und Fenster sowie elektronische Zutrittskontrollsysteme unverzichtbar sind, darf der menschliche Faktor nicht vernachlässigt werden. Ein durchdachtes Sicherheitskonzept, das auf die individuellen Bedürfnisse des Unternehmens abgestimmt ist, schützt nicht nur vor finanziellen Verlusten, sondern auch vor möglichen Image- und Datenverlusten. Wer frühzeitig handelt und proaktive Maßnahmen umsetzt, reduziert das Risiko von Einbrüchen und die oft weitreichenden Folgen erheblich.
Weitere Informationen zu Thema Schutz gegen Einbruch und Vandalismus sind auf der Website von Primion verfügbar.