Sicherheitsgewerbe: Tarifverhandlungen wurden vertagt

Die Tarifverhandlungen zum Abschluss eines neuen Lohntarifvertrags für die fast 35.000 Beschäftigten im nordrhein-westfälischen Sicherheitsgewerbe zwischen dem Bundesverband der Si...

Gunnar Vielhaack, Vorsitzender der Landesgruppe und Tarifkommission NRW
Gunnar Vielhaack, Vorsitzender der Landesgruppe und Tarifkommission NRW

Die Tarifverhandlungen zum Abschluss eines neuen Lohntarifvertrags für die fast 35.000 Beschäftigten im nordrhein-westfälischen Sicherheitsgewerbe zwischen dem Bundesverband der Sicherheitswirtschaft (BDSW) und dem Landesbezirk NRW von ver.di wurden auf den 18. Dezember 2012 vertagt. „Das Festhalten an völlig realitätsfremden Lohnforderungen zwischen 17,25 Prozent und 77,72 (!!) Prozent ließen keinen Tarifabschluss zu." so der Vorsitzende der Landesgruppe Nordhrein-Westfalen des BDSW und Verhandlungsführer, Gunnar Vielhaack.

Vielhaack machte zu Beginn der Verhandlungen unmissverständlich klar, dass man bei den genannten Vorstellungen von ver.di nicht von „Forderungen" sprechen könne. Selbst in der Vorweihnachtszeit müssten Forderungen bei Tarifverhandlungen auf dem Boden der Realität bleiben, so Vielhaack. Er verwies darauf, dass die Arbeitgeber bei den einfachen Mindestlohn-Tätigkeiten eine Erhöhung um + 4,3 Prozent auf 8,50 € angeboten haben. Damit liege man vollständig auf der Forderungslinie des DGB- und auch des ver.di-Gewerkschaftskongresses. Selbst das war ver.di zu wenig. Für spezialisierte Sicherheitsdienstleistungen hatten die Arbeitgeber deutlich überdurchschnittliche Lohnerhöhungen angeboten: Für die Beschäftigten in kerntechnischen Anlagen und im Bereich Feuerwehr boten die Arbeitgeber ein Plus von 4,0 Prozent und für die Sicherheitskontrollkräfte an Flughäfen wurden Lohnerhöhungen von bis zu 9,22 Prozent angeboten. Dieses „unseren Kunden und Mitgliedern eigentlich nicht vermittelbare Angebot" (Vielhaack) lehnte ver.di als „inakzeptabel" ab.

Vielhaack hofft, dass sich ver.di auf realistische Forderungen besinnt und es in der zweiten Verhandlungsrunde doch noch zu einer Einigung kommt. Er hoffe nicht, dass der „ver.di-Grinch" in diesem Jahr trotz satter angebotener Tariferhöhungen für die 35.000 Sicherheitsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter durch völlig realitätsfremde Forderungen u. a. zu einer massiven Störung für die Fluggäste führt, so Vielhaack abschließend.

 

 

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