14.05.2011 • NewsAngelika StaimerBiometrieEIPOS

ZVEI Akademie für Sicherheitssysteme

ZVEI Akademie für Sicherheitssysteme. Am 14. Juni 2007 fand in Frankfurt am Main die Jahrespressekonferenz des Zentralverbands Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e.V. (ZVEI) F...

ZVEI Akademie für Sicherheitssysteme. Am 14. Juni 2007 fand in Frankfurt am Main die Jahrespressekonferenz des Zentralverbands Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e.V. (ZVEI) Fachverband Sicherheitssysteme statt. Über die Ergebnisse berichtet Heiner Jerofsky.

Zu Beginn der diesjährigen PK berichtete die Vorsitzende Angelika Staimer über die konjunkturelle Lage der Branche. Die Geschäfte der Hersteller elektronischer Sicherheitssysteme liefen 2006 so gut wie seit fünf Jahren nicht mehr. Das Marktvolumen nahm im vergangenen Jahr um 5 % auf 2,3 Mrd. E zu - und auch für 2007 rechnet der Verband mit weiterhin guten Geschäften. Es wurden Referate über den Start des bundesweiten Rauchmeldertages am 13.7.2007, die EN 12101 - Wachstumsmotor für die Rauchmelderbranche, die Arge Errichter und über Voice over IP vorgetragen.



Homeland Security

Mehr Aufträge auch aus möglichen Beitrittsländern zur Europäischen Union (EU) erhofft sich die deutsche Sicherheitswirtschaft. „Insbesondere bei Grenzsicherungssystemen sollen sich Unternehmen aus Deutschland stärker an Ausschreibungen beteiligen", forderte Michael von Foerster, Sprecher des Fachverbands Sicherheitssysteme im ZVEI - Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie. Er plädierte heute verstärkt für „Konsortien von großen und mittelständischen Unternehmen, um gegenüber der ausländischen Konkurrenz wettbewerbsfähiger zu sein."

Marktimpulse erwartet von Foerster auch im Inland durch die zunehmende Bedeutung der Inneren Sicherheit. Terrorismus und grenzüberschreitende organisierte Kriminalität stellten Sicherheitsbehörden vor neue Herausforderungen und führten zu der immer häufigeren Verwendung des aus dem angelsächsischen Raum stammenden Begriffs „Homeland Security". Unter anderem bei Biometrie, Video­überwachung, RFID („Radio Frequency Identification") und Detektionsgeräten für Sprengstoffe und Gase zeichnen sich für den Sicherheitsexperten neue Anwendungsmöglichkeiten ab.



BKA-Versuch in Mainz erfolgreich?

Der Versuch des Bundeskriminalamtes am Mainzer Hauptbahnhof zur Gesichtserkennung sei erfolgreich verlaufen, so wurde berichtet. Bei diesem Versuch war das Bild freiwilliger Testpersonen in einer Datenbank hinterlegt worden. Videokameras identifizierten diese Personen per Bildabgleich aus der Masse der Passanten. Das BKA hingegen hält diese Form der Fahndung bei einer Trefferquote von 30 % zurzeit noch für zu wenig effektiv, auch wenn die Frage beantwortet werden müsste, wer für auch nur annähernd 100 % garantieren könnte.

BKA-Chef Jörg Ziercke kann sich jedoch diese moderne Technik in engen Zugangs- und Kontrollbereichen vorstellen. Eine weitere neue Möglichkeit der Videoüberwachung sei laut Foerster, mit Software Bilder automatisiert auszuwerten und die Ergebnisse mit Radar- und Sensortechnologien zu verknüpfen. „Derzeit im Test", so der Fachverbandssprecher „befinden sich Systeme, die in Fahrzeugen oder Containern verborgene Personen aufspüren."



RFID-Technologie

Die Bedeutung der RFID („Radio Frequency Identification")-Technologie werde immer offensichtlicher. RFID-Chips ermöglichen es, Waren, die mit solchen Chips versehen sind, per Funk weltweit zu orten und somit grenzüberschreitend nachzuverfolgen. Somit ließen sich z.B. Manipulationen an Gütern verhindern und Transportwege kontrollieren. „Das sog. „Internet der Dinge" wird zukünftig in der europäischen Wertschöpfungskette Prozesskosten senken, die Produktsicherheit erhöhen und Geschäftsprozesse optimieren. Derzeit stehen jedoch noch zu hohe Stückkosten der Chips einer flächendeckenden Einführung entgegen."

Von Foerster kündigte einen Workshop mit Vertretern von Sicherheitswirtschaft und Politik an, bei dem die Möglichkeiten der neuen Technologien erörtert werden.



Impulse durch Sicherheitsforschung

Nicht zuletzt ausgelöst durch Ergebnisse des nationalen Sicherheitsforschungsprogramms des Bundesministeriums für Bildung und Forschung sowie das 7. Forschungsrahmenprogramm der Europäischen Union erwartet von Foerster für die Sicherheitswirtschaft in den kommenden Jahren Impulse für zusätzliches Wachstum. Die Programme seien darauf ausgelegt, marktgerechte Lösungen z. B. zum Schutz kritischer Infrastrukturen in den nächsten drei bis fünf Jahren zu erhalten, erläuterte von Foerster.



Kooperation von EIPOS und der ZVEI Akademie


Eine berufsbegleitende Fortbildung zum „Sicherheitsmanager" bieten ab Herbst 2007 das Europäische Institut für Postgraduale Bildung an der Technischen Universität Dresden e.V. (EIPOS) zusammen mit der ZVEI Akademie für Sicherheitssysteme in Frankfurt am Main an. Dies gaben Georg Knobloch, Produktmanager von EIPOS, und Eckart Roeder, Geschäftsführer der ZVEI Akademie, bekannt. Die Fortbildung richtet sich an Sicherheitsverantwortliche in der Industrie und der öffentlichen Hand, Leiter Werkssicherheit, Facility Manager, Sicherheitsingenieure, Riskmanager und Geschäftsführer kleinerer und mittlerer Unternehmen.

Die Teilnehmer erhalten zwischen September 2007 und Februar 2008 eine intensive sechsmonatige Fachfortbildung mit sechs Präsenzphasen von Mittwoch bis Freitag. Zulassungsvoraussetzungen sind ein Hochschulabschluss in einer wirtschaftswissenschaftlichen- oder einer Ingenieurdisziplin oder mindestens zwei Jahre Berufserfahrung im Bereich Unternehmenssicherheit. Abschluss ist der „Sicherheitsmanager (EIPOS)", der dem Teilnehmer bescheinigt, qualifizierte Sicherheitskonzepte zu erstellen sowie Krisen- und Notfallpläne eines Unternehmens zu optimieren.

Die Fortbildungsreihe beginnt am 5. September 2007 und kostet 4.600 E. Weitere Informationen zu der Fortbildung und die Anmeldeunterlagen sind über die Internetseiten von EIPOS (www.eipos.de) und der ZVEI Akademie für Sicherheitssysteme (www.zvei.org/akademie) erhältlich.



Die ZVEI Akademie GmbH für Sicherheitssysteme

Die ZVEI Akademie für Sicherheitssysteme bietet Seminare zur Fort- und Weiterbildung für die Planung, Errichtung und Instandhaltung von Sicherheitssystemen an. Das Angebot richtet sich an Fachleute für Sicherheitssysteme, insbesondere an Planer, Errichter, Sachverständige, Handwerker, Monteure, Behördenvertreter und Sicherheitsbeauftragte.

Die Referenten der Seminare sind Experten für Sicherheitssysteme aus den Forschungs- und Entwicklungsabteilungen der führenden Hersteller, aus den nationalen und internationalen Normungsgremien und der Wissenschaft und Praktiker mit Erfahrungen im täglichen Umgang mit den betreffenden Anlagen. Ziel der Akademie ist eine firmen- und produktneutrale Vermittlung des technischen, praktischen, juristischen und wirtschaftlichen Wissens für den professionellen Verbau von Sicherheitssystemen.

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