04.11.2025 • News

ZVEI-Arge Fachplaner und Errichter: Fachpressegespräch zu Normen, Konzepten und KI in der Sicherheitstechnik

Am 4. November 2025 lud der ZVEI Fachverband Sicherheit zum Fachpressegespräch der ZVEI-Arge Planer und Errichter. Im Fokus standen aktuelle Entwicklungen rund um die DIN VDE 0833-1, neue Konzepte für Brandmelde- und Sprachalarmanlagen sowie der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Sicherheitsbranche.

Drei Männer mit Anzügen
Vorstand der ZVEI Arbeitsgemeinschaft Errichter und Planer (v.l.n.r.): Percy Görgens (Mitglied des Vorstands), Christian Kühn (Vorsitzender) und Klemens Siebers (stv. Vorsitzender)
© ZVEI
Rauchwarnmelder und Brandschutzordnung auf Papier
© Wiley / fovito - stock.adobe.com

Christian Kühn als Vorsitzender des Vorstands in der Arge Errichter und Planer des ZVEI leitete das Gespräch ein und stellte die Überarbeitung der DIN VDE 0833-1 vor, die zentrale Anforderungen an Gefahrenmeldeanlagen für Brand, Einbruch und Überfall regelt.

1. DIN VDE 0833-1: Von der Norm zum neuen Entwurf

Ziel ist es, Planung, Installation, Betrieb und Instandhaltung effizienter und praxisnäher zu gestalten. Ein wesentlicher Fortschritt ist die Einführung einer einheitlichen „Sprache“ und klarer Definitionen, was die Zusammenarbeit aller Beteiligten erleichtert.

Praxisbeispiel: Durch die neuen Vorgaben können typische Missverständnisse zwischen Planern, Errichtern und Betreibern vermieden werden, etwa bei der Auslegung von Schutzzielen oder der Dokumentation von Anlagen.

2. Herausforderungen bei Brandmeldeanlagen (BMA)

Bastian Nagel und Uwe Spatzier beleuchteten die häufigsten Herausforderungen in der Praxis:

  • Fehlende oder unklare Vorgaben im Brandschutznachweis führen zu Unsicherheiten.
  • Unterschiedliche Interpretationen und Detailtiefe bei den Stakeholdern erschweren die Umsetzung.
  • Komplexe Gebäudestrukturen (z. B. Fitnessstudio und Einzelhandel im selben Gebäude) stellen besondere Anforderungen.
  • Täuschungsalarme: 43 % aller Falschalarme entstehen durch fehlerhafte Planung.

Lösung: Ein einheitliches Brandmelde- und Alarmierungskonzept (BMAK) mit klaren Vorlagen und Verantwortlichkeiten schafft Abhilfe und sorgt für mehr Sicherheit und Effizienz.

3. Das neue Sprachalarmkonzept (SAK) als Teil des BMAK

Das SAK ist nun integraler Bestandteil des BMAK und basiert auf den Anforderungen der DIN VDE 0833-4. Es regelt u. a.:

  • Schnelle Information und Alarmierung der betroffenen Personen
  • Anforderungen an die Sprachalarmzentrale (SAZ) und Notfallsprechstellen
  • Integration von IT-Komponenten und kommerziellen Nutzungen (z. B. in Shopping Malls oder Flughäfen)
  • Klare Vorgaben für die Planung, Ausführung und den Betrieb

Fazit: Die Zusammenführung aller Anforderungen in einem Dokument erleichtert die Planung, den Betrieb und die spätere Wartung der Anlagen erheblich.

4. Künstliche Intelligenz als Brückenbauer

Percy Görgens zeigte auf, wie KI heute schon in der Büro- und Dokumentationsarbeit unterstützt – etwa beim Formulieren von Funktionsbeschreibungen, Protokollen oder bei der schnellen Recherche von Normen. In der Praxis getestet wurden Systeme wie Olama, Gemini und ChatGPT.

Für Fachplaner: KI hilft bei der Erstellung von Listen, Dokumentationen und der schnellen Informationsbeschaffung.

Für Errichter: KI-Tools unterstützen bei der Erstellung von Prüf- und Wartungsprotokollen, Materialbestellungen und der Kommunikation.

Zukunftsausblick (5–10 Jahre):

  • KI wird Planungs- und Errichterprozesse stärker verknüpfen.
  • Automatische Normprüfung und Unterstützung bei BIM-Prozessen werden Realität.
  • Schulungen und Wissensvermittlung werden zunehmend von KI übernommen.

Kernaussage: „KI ist heute ein schneller Assistent im Hintergrund – kein Planer, aber ein guter Helfer.“

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