1953 erfand Dräger die Alcotest-Röhrchen
Sie haben sich im Laufe der Jahre in hochmoderne, präzise Geräte entwickelt, die bestimmen, ob Autofahrer Alkohol getrunken haben. Seit 25 Jahren ist die Atemalkoholmessung in Deutschland auch vor Gericht verwertbar.
Anfang der 50er-Jahre hatten Entwickler des Unternehmens auf einer Betriebsfeier die Idee, Alkohol in der Ausatemluft zu messen. Sie mischten Schwefelsäure und gelbes Kaliumdichromat in einem Messröhrchen. Bei Kontakt mit dem im Trinkalkohol enthaltenen Ethanol verfärbte sich das Gemisch grün. Das war die Geburtsstunde der bekannten Alcotest-Röhrchen, die Dräger 1953 auf den Markt brachte. Seitdem hat das Unternehmen über 30 Millionen Pusteröhrchen und 750.000 von den heutigen modernen Atemalkohol-Vortest-Geräten produziert. Sie sind seit Ende der 80er-Jahre weltweit bei der Polizei und in Betrieben im Einsatz.
In den letzten 70 Jahren habe die Atemalkoholmessung eine enorme Entwicklung gemacht – vom chemischen Farbumschlag mit ablesbarer Skala im Röhrchen bis zu den heutigen digitalen und hochpräzisen Alcotest-Geräten, so Mirco Spitzbarth, Business Development Manager für Alkohol- und Drogenmessgeräte bei Dräger. Seit 1998 ist die Alkoholmessung in der Atemprobe bei Ordnungswidrigkeiten auch in Deutschland vor Gericht gültig. Zuvor war dafür immer noch eine Blutprobe notwendig. Die tägliche Arbeit der Polizei sei damit sehr erleichtert worden. Die Atemprobe schaffe sofortige Klarheit darüber, ob der Führerschein einbehalten wird oder nicht, so Mirco Spitzbarth. Das gerichtsverwertbare Dräger Alcotest 9510 ist heute in vielen Ländern der Welt im Einsatz, davon allein in Deutschland etwa 1.600 Geräte.
Zusätzlich hat das Unternehmen in den 90er-Jahren aus der Technologie der Polizeigeräte eine Atemalkohol-Wegfahrsperre entwickelt, die in Fahrzeuge eingebaut werden kann. Die sogenannten Interlock-Geräte sind mit der Zündung des Fahrzeugs gekoppelt und fordern vom Fahrer vor dem Start des Motors die Abgabe einer Atemprobe. Sollte Alkohol in der Atemluft vorhanden sein, lässt sich das Fahrzeug nicht starten. Die Interlock-Geräte werden vor allem in Australien, Frankreich und den skandinavischen Ländern verwendet, häufig im Zuge gesetzlich angeordneter Trunkenheitsfahrer-Programme, aber auch zunehmend im Personen- und Güterverkehr. Der Hersteller hat inzwischen über 500.000 Interlock-Geräte produziert.