23.05.2013 • TopstoryCCTVDallmeierMultifocal-Sensorsystem

Sicherheit für Fans und Spieler: RheinEnergieStadion setzt neue Multifocal-Sensorsysteme ein

„Wir schlugen Moskau, wir schlugen Rom, wir sind die Fans vom Kölner Dom": Auch wenn dieser FC-Schlachtruf zumindest momentan nur an vergangene Europapokaltage erinnert, der Stimmu...

Lukas Podolski, hier noch im FC-Trikot beim Eckball: „Schließlich wollen wir...
Lukas Podolski, hier noch im FC-Trikot beim Eckball: „Schließlich wollen wir im Stadion eine friedliche und freundliche Atmosphäre für alle Fans.“

„Wir schlugen Moskau, wir schlugen Rom, wir sind die Fans vom Kölner Dom": Auch wenn dieser FC-Schlachtruf zumindest momentan nur an vergangene Europapokaltage erinnert, der Stimmung im Stadion tut das keinen Abbruch. Im Gegenteil, die brodelte jüngst wie eh und je, denn immerhin hatte die Mannschaft in der aktuellen Saison den Aufstieg vor Augen. Und damit nach Meinung der Fans auf jeden Fall auch wieder das internationale Geschäft. Mindestens. So fiebern denn auch vierzig- bis fünfzigtausend Fans im RheinEnergieStadion Köln regelmäßig mit - und feuern ihren „Effzeeh" frenetisch an.

Die Sicherheit von Fans und Spielern hat bei dem Betreiber des RheinEnergieStadions, der Kölner Sportstätten GmbH, höchste Priorität - und genau deshalb wurde die Videoüberwachungsanlage umfassend modernisiert. Verantwortlich für Technik, Installation und Service sind der CCTV/IP-Spezialist Dallmeier und der IT-Dienstleister Stemmer.

Ein neues Sensorsystem für mehr Details
Um einen umfassenden Überblick über das Stadion zu erhalten und gleichzeitig Personen in der Menge erkennen zu können, haben sich die Stadionbetreiber für das Multifocal-Sensorsystem Panomera entschieden. Im Gegensatz zu herkömmlichen HD- und Megapixel-Kameras, die über ein einziges Objektiv verfügen, arbeitet Panomera mit mehreren Objektiven - und mit jeweils unterschiedlichen Brennweiten. Durch dieses neue - und übrigens bereits patentierte - Sensorkonzept kann die Kamera optimal dem zu überwachenden Bereich angepasst werden, so dass auch auf große Entfernungen Details noch gut sichtbar sind und Personen erkannt werden können.

GIT-SICHERHEIT.de konnte sich davon auf der vergangenen Security in Essen schon eingehend überzeugen. Gleichzeitig zeichnet die Kamera stets das gesamte Übersichtsbild mit höchster Detailauflösung auf - so kann auch im Nachhinein noch jeder Vorfall genau nachvollzogen und dokumentiert werden.

„Mit Panomera haben wir einen komplett neuen Ansatz entwickelt, der es ermöglicht, weite Bereiche der Zuschauerränge von nur einem einzigen Standort aus zu überwachen", erklärt Roland Meier, Head of Panomera Multifocal Sensor Systems bei Dallmeier.

Mehr Pixel als Grashalme
Insgesamt sind vier Systeme im Einsatz: Drei Panomera überwachen den kompletten Gästefanbereicht mit Ober- und Unterrrang, eine weitere hat den unteren Rang des Heimfanbereichs im Blick.

Die Aufzeichnung erfolgt mit 12,5 Bildern pro Sekunde, so dass auch Vorgänge, die innerhalb von Sekundenbruchteilen passieren, noch eindeutig erkannt werden können. „Man kann in Einzelschritten Bild für Bild in den Aufzeichnungen rückwärts gehen und so ganz genau erkennen, wer beispielsweise ein bengalisches Feuer gezündet hat", erklärt Roland Meier. „Somit können Unruhestifter gezielt zur Verantwortung gezogen werden", erklärt Hans Rütten, Geschäftsführer der Kölner Sportstätten GmbH. „Schließlich wollen wir im Stadion eine friedliche und freundliche Atmosphäre für alle Fans."

Was das neue Videosicherheitssystem leistet, ist auch in Zahlen sehr beeindruckend: Insgesamt werden derzeit 2,8 Milliarden Pixel pro Sekunde übertragen und aufgezeichnet. Wahrscheinlich sind das mehr Pixel als der FC-Rasen Grashalme hat (wir freuen uns auf die Antwort des Geißbock-Greenkeepers).

Aufzeichnung zuverlässiger als jede Viererkette
Die Aufzeichnung der Daten erfolgt auf IPS 2400 Aufzeichnungsservern mit integriertem Storage-System. Die hochperformanten Appliances zeichnen sich insbesondere durch ihre Zuverlässigkeit und hohe Verfügbarkeit aus, die durch eine Aufzeichnung mit RAID 6 und redundanten Netzteilen erreicht wird. Bei Bedarf können die Daten auch ausgelagert und beliebig lange archiviert werden. Mehr Sicherheit kann keine Viererabwehrkette im Fußball je garantieren.

Beliebig viele Operatoren können einsehen
In der Sicherheitszentrale des RheinEnergieStadions können sich das Security Personal und die Polizei jederzeit ein Bild von der Lage im Stadion machen. Besonders vorteilhaft ist dabei die Multiuser-Fähigkeit: Anders als bei herkömmlichen PTZ-Kameras, bei denen nur ein Operator die Kamera bedienen kann, können hier beliebig viele Anwender unabhängig voneinander über die gesamte Szene navigieren. Obwohl sich alle Operators also mit derselben Kamera verbinden, kann jeder einzelne Bediener seine Ansicht individuell auswählen und nach Belieben zoomen oder schwenken, oder gleichzeitig Auswertungen in den Aufzeichnungen durchführen. Es können also gleichzeitig von beliebig vielen Mitarbeiten an verschiedenen Arbeitsplätzen Analysen durchgeführt werden, beispielsweise betrachtet einer live das Übersichtbild, ein anderer zoomt live auf auffällige Personen, wieder ein anderer recherchiert in den Aufzeichnungen.

Durch die sogenannte Multicast-Fähigkeit kann das Bildmaterial von mehreren Anwendern gleichzeitig eingesehen werden, ohne dass dabei die Daten mehrmals über das Netzwerk verschickt werden müssen. Dadurch verringert sich die benötigte Bandbreite erheblich.

Bilder per Smartphone zur Polizei
Um noch schnellere Reaktionszeiten zu schaffen, können Bilder von auffälligen Personen in Sekundenschnelle an die mobilen Endgeräte der Polizei verschickt werden. „So kann ein noch schnellerer Zugriff durch die Einsatzkräfte gewährleistet werden", erklärt Roland Meier. „Mit der neuen Videoanlage wollen die Stadionbetreiber in enger Kooperation mit ihren Sicherheitsexperten und der Polizei bei Vorfällen schneller und gezielter agieren und so die Sicherheit im Stadion erhöhen."

Ganz bestimmt, so die Einschätzung von GIT SICHERHEIT, wird der 1. FC Köln bald wieder erstklassig spielen - und eines ist gewiss: in Sachen Sicherheit ist das RheinEnergieStadion schon jetzt erste Liga.

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