08.04.2021 • Topstory

VIP-Interview: Heiko Winkler, Zeiss Gruppe

In jeder Ausgabe Ihrer GIT SICHERHEIT bitten wir wichtige Personen, Entscheider, Menschen aus der Sicherheitsbranche, auf unserer VIP-Couch Platz zu nehmen.

In GIT SICHERHEIT 3/2021 zu Gast:

Heiko Winkler

Leiter Konzernfunktion Security der Zeiss Gruppe

  • Jahrgang 1969
  • 13 Jahre Offizier des Heeres
  • 2001–2010 bei MTU Aero Engines, u. a. als IT-Projektleiter im Eurofighter-Programm und 5 Jahre als Corporate Security Officer
  • Seit 2011 bei der Zeiss Gruppe verantwortlich für Cyber Security, Krisenmanagement und alle anderen Security-Themen

Ihr Berufswunsch mit 20 war:
Journalist – ich war damals nebenbei freier Mitarbeiter einer Regionalzeitung.

Was hat Sie dazu bewogen, eine Aufgabe im Bereich Sicherheit zu übernehmen?
Auch wenn meine damaligen Kollegen befürchteten, ich würde an Langeweile zugrunde gehen: Ich habe an die stets steigende Wichtigkeit des Themas geglaubt und früh die Vernetzung der „klassischen“ mit der Cybersecurity betrieben.

Welche sicherheitspolitische Entscheidung oder welches Projekt sollte Ihrer Meinung nach schon längst umgesetzt sein?
Ich wünsche mir eine schlagkräftige ­staatenübergreifende Strafverfolgung bei Cyberkriminalität – ohne Zuständigkeitswirrwarr, dafür mit IT-Security-Experten in den Ermittlungsbehörden, die nicht nur den Cyberraum verstehen, sondern auch die Freiheiten haben, sich als Strafverfolger in diesem frei zu bewegen, und zwar über Ländergrenzen hinweg.

Ein Erfolg, den Sie kürzlich errungen haben, war:
Wir haben bei Zeiss ein eigenes Security Operations Center in Bangalore/Indien etabliert und können mit der dortigen Expertise nicht nur Frühaufklärung betreiben, sondern haben auch die Weichen für eine 24/7 verfügbare schnelle Eingreiftruppe gestellt.

Welche Reform bewundern Sie am meisten?
Die (Rück-)Wandlung von Thomas Müller vom Ergänzungsspieler zum „Aggressive Leader“ unter Hansi Flick.

Worüber können Sie sich freuen?
Liebevoll zubereitete Menüs, die ich in der Gesellschaft von Familie und Freunden genießen darf.

Wobei entspannen Sie?
Am liebsten bei einer gemütlichen Runde mit geöffnetem Dach auf kurvigen Straßen in unserer wundervollen bayerischen Landschaft – samt gemütlicher Einkehr.

Welchen Urlaubsort können Sie ­empfehlen?
Eine schöne Terrasse unter Olivenbäumen oder in den Weinbergen hoch über dem Gardasee, abseits vom Trubel an den ­Stränden, aber mit Blick auf den See und die umliegenden Berge.

Wie würde ein guter Freund Sie ­charakterisieren?
Um sinngemäß mit Martin Luther zu sprechen: „Älter wird er, ein Narr bleibt er!“

Welche Zeitschriften lesen Sie regelmäßig?
Neben der Pflichtlektüre von Fachzeit­schriften zum Thema Security am liebsten alles, worin es sich um klassische Auto­mobile dreht.

Die GIT SICHERHEIT ist für mich wichtig, weil…
sie einfach die Standardlektüre für die Sicherheitstechnik ist.

Welches Buch haben Sie zuletzt gelesen?
„Gier“ von Marc Elsberg.

Welche Musik hören Sie am liebsten?
Classic Rock zum Wachwerden und Werner Schmidbauer (für die Älteren unter uns: Das ist der von „Live aus dem Alabama“ im bayerischen Fernsehen der 80er) zum Nachdenken über das Leben.

Was motiviert Sie?
The team is the hero – und ­meine Aufgabe ist es, das Team voranzubringen.

Worüber machen Sie sich Sorgen?
Wie schon der Meister Eder zum Pumuckl sagte: „Es muss auch Blöde geben auf der Welt. Aber es werden halt immer mehr!“ (aus dem O-Ton Süd ins Hochdeutsche transkribiert zur besseren Verständlichkeit…)

Die beste Erfindung im Bereich Sicherheit ist Ihrer Meinung nach:
Enigma – und ihre Entschlüsselung.

 

 

Heiko Winkler - Foto: Zeiss
Heiko Winkler - Foto: Zeiss

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