02.11.2025 • Topstory

Sicherheit für die Deutsche Bahn – Interview mit Britta Zur

Britta Zur hat zum 31. Oktober 2025 den Vorsitz der Geschäftsführung bei DB Sicherheit niedergelegt. Das nachfolgende Interview führte GIT SICHERHEIT im Frühjahr 2025.

Die Bahn ist eine der klassischen Kritischen Infrastrukturen schlechthin – und um den steigenden Anforderungen an das Sicherheitsmanagement eines solchen Unternehmens gerecht zu werden, wurde 2006 die DB Sicherheit gegründet. Als Unternehmen des DB Konzerns beschäftigt sie als einer der größten Verkehrs- und Logistikdienstleister Deutschlands mehr als 4000 Sicherheitskräfte an mehr als 100 Standorten bundesweit. GIT SICHERHEIT sprach mit Britta Zur, ehemalige Vorsitzende der Geschäftsführung der DB Sicherheit.

Britta Zur, ehemalige Vorsitzende der Geschäfts­führung der DB Sicherheit
Britta Zur, ehemalige Vorsitzende der Geschäfts­führung der DB Sicherheit
© DB Sicherheit GmbH / Max Lautenschläger

Britta Zur hat zum 31. Oktober 2025 den Vorsitz der Geschäftsführung bei DB Sicherheit niedergelegt. In einem Post auf der Plattform Linkedin hat sie ihren Ausstieg kundgetan. Das nachfolgende Interview führte GIT SICHERHEIT im Frühjahr 2025.


GIT SICHERHEIT: Frau Zur, unser letztes Gespräch hier in der GIT SICHERHEIT liegt noch gar nicht besonders weit zurück: Im Sommer ´24 haben wir Sie noch in Ihrer Funktion als Ordnungsdezernentin der Stadt Düsseldorf interviewt. Vor gut ­einem halben Jahr sind Sie zu DB Sicherheit gewechselt. Was hat Sie an diesem neuen Job gereizt? 

Britta  Zur: Gereizt haben mich mehrere Dinge: Für mich ist meine Tätigkeit als Vorsitzende der Geschäftsführung der DB Sicherheit eine logische Fortschreibung dessen, was ich all die Jahre zuvor gemacht habe. Ich habe mein gesamtes Berufsleben der Sicherheit verschrieben – und nachdem ich im öffentlichen Dienst eigentlich schon alles gemacht hatte, was mir Spaß gemacht hat, kam das Angebot der Bahn zum genau richtigen Zeitpunkt. 

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Was sind knapp formuliert Ihre Aufgaben dort?

Britta  Zur: Inhaltlich ähneln viele Themen denen, die ich bereits als Polizeipräsidentin und als Ordnungsdezernentin bewegt habe – allerdings ist die Rahmengebung in einem Wirtschaftsunternehmen eben eine völlig andere. Das ist spannend – ebenso wie die Tatsache, dass die DB Sicherheit ein bundesweit agierendes Unternehmen ist. Ich mag grundsätzlich an der Bahn, dass der Konzern Haltung hat und die Menschen, die für die Bahn arbeiten, oftmals von einem hohen Idealismus geprägt sind. Ich beschreibe meine Aufgaben gerne als „Polizeipräsidentin der Deutschen Bahn“, was insoweit gut passt, als ich alle operativen Sicherheitskräfte verantworte.

Die DB Sicherheit hat bei der Bahn das operative Zepter in der Hand, wie Sie in unserem Vorgespräch formuliert haben. Wie genau fügt sich die DB Sicherheit in die Deutsche Bahn insgesamt ein? 

Britta  Zur: Die DB Sicherheit GmbH bildet – als ein reines Tochterunternehmen der Deutsche Bahn AG – die operative Security-Organisation in der Fläche. Dabei unterscheidet sie sich deutlich von anderen Security-Unternehmen oder -Dienstleistern: Als Flächenorganisation sind uns zunächst eine Reihe von Governance-Aufgaben übertragen worden. Praktisch bedeutet dies, dass wir gemeinsam mit unseren internen und externen Partnern zunächst die erforderlichen Sicherheitsleistungen konzeptionieren, planen und im Anschluss daran umsetzen. Bei Ereignissen oder Lagen steuern wir unsere Mitarbeiter so, wie es erforderlich ist. Ein sehr gutes Beispiel waren die Security-Maßnahmen während der Fußballeuropameisterschaft 2024. Hier haben wir alle vorhandenen Security-Leistungen eigenständig geplant und dann gesteuert. So konnten wir sowohl die Sicherheit auf den Bahnhöfen, an der Infrastruktur als auch in den Zügen sicherstellen. Des Weiteren sind wir in den Regionalbereichen der Single Point of Contact für den Informationsaustausch mit unseren Ordnungspartnern, insbesondere der Bundespolizei.

Worin besteht das Aufgabenportfolio der DB Sicherheit insbesondere in Abgrenzung zur Konzernsicherheit der Deutschen Bahn? 

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