27.07.2020 • NewsBDGWBargeldZahlungsmittel

BDGW: Kein Europa ohne Bargeld

Gerade während der Hochphase der Corona-Pandemie wurde das Bargeld als Zahlungsmittel sowohl von Betrieben als auch Kunden vermieden oder abgelehnt. Die europäischen Bürgerinnen und Bürger stehen einer komplett bargeldlosen Zukunft allerdings eher ablehnend gegenüber, so eine aktuelle Analyse des internationalen Markt- und Meinungsforschungsinstituts YouGov.

Laut YouGov sind zwar europaweit Veränderungen im Zahlungsverhalten hin zu bargeldlosen Methoden erkennbar. Doch wenn es grundsätzlich um den Erhalt von Banknoten und Münzen geht, ist die Stimmung eindeutig pro Bargeld. „Dies bestätigt unsere Annahme, dass der „War on cash“ nicht im Sinne der Bürgerinnen und Bürger ist“, so Dr. Harald Olschok, Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung Deutscher Geld- und Wertdienste.

Mitte Juni 2020 führte YouGov eine Analyse zum Zahlungsverhalten in fünf europäischen Ländern durch. Deutsche, Briten, Franzosen, Dänen und Schweden wurden dabei auch gefragt, ob die Corona-Pandemie Auswirkungen auf ihre Nutzung von Bargeld gehabt habe. Die Ergebnisse der Umfrage bestätigen zunächst noch einmal die besonders enge Bindung der Deutschen zum Bargeld. Immer noch greifen sie häufiger als andere Nationen zu Banknoten und Münzen. Zwar wird auch hierzulande derzeit mehr bargeldlos gezahlt als vor Beginn der Pandemie.

Dass man aber weiterhin in allen Geschäften mit Bargeld bezahlen können solle, brachten nicht nur die deutschen Umfrage-Teilnehmer deutlich zum Ausdruck. Diese wurden auch gefragt, ob es positiv oder negativ wäre, wenn man nur noch bargeldlos bezahlen könnte – also keine Wahlfreiheit mehr zwischen den Zahlungsmitteln bestünde. Dies wird von allen Befragten mehrheitlich mit „negativ“ beantwortet. „Damit richten sich die Bürgerinnen und Bürger eindeutig gegen die Abschaffung von Bargeld“, so Olschok.

In kaum einem Land kann man wirklich ganz vom Bargeld lassen: Die Bindung an Banknoten und Münzen ist doch tiefer als es die Angaben zum Zahlungsverhalten zunächst zu vermitteln scheinen. Dies mag man auch daraus ableiten, dass eine eindeutige Mehrheit der Befragten einen „leichten Zugang zu Geldautomaten“ als wichtig ansieht – in Dänemark und Schweden zu 62 Prozent, in Frankreich zu 86 Prozent, in Deutschland zu 87 Prozent und in Großbritannien zu gar 89 Prozent.

„Bargeld ist und bleibt das wichtigste Zahlungsmittel in Deutschland. Und viele andere Europäer scheinen sich der Bedeutung des Bargelds ebenfalls mehr als bewusst zu sein“, so Olschok abschließend.

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