BDGW: Rückgang der Barzahlungen durch EHI-Studie bestätigt

Wie die Bundesvereinigung Deutscher Geld- und Wertdienste (BDGW) mitteilt, beschleunigt die Corona-Pandemie die Abkehr vom Bargeld.

Dies zeigt nun auch die EHI-Studie „Zahlungssysteme im Einzelhandel 2021“. Leider seien die Ergebnisse wenig überraschend, so Dr. Harald Olschok, Hauptgeschäftsführer der BDGW. Die Vereinigung hoffe, dass sich dieser Trend mit zunehmenden Lockerungen der Corona-Maßnahmen wieder abschwächt. Das EHI Retail Institute aus Köln stellte auf dem diesjährigen virtuellen EHI Payment Kongress Auszüge aus seiner aktuellen Studie vor. Demnach ist der Anteil der Barzahlungen, bezogen auf die Umsatzanteile der Zahlungsarten im stationären Einzelhandel i. e. S., innerhalb eines Jahres von 46,5 Prozent auf 40,9 Prozent zurückgegangen. Bei einem Gesamtumsatz von 435 Mrd. Euro wurden 2020 Beträge in Höhe von rund 178 Mrd. Euro bar bezahlt. 2019 waren es mit 207 Mrd. Euro noch 29 Mrd. Euro mehr. Auch bezogen auf den Anteil der Barzahlungen an der Anzahl der Transaktionen ist ein deutlicher Rückgang von 72,9 auf 66 Prozent zu verzeichnen. Zwar sei Bargeld weiterhin das beliebteste Zahlungsmittel der Deutschen, so Harald Olschok. Fast 2,5 Milliarden Transaktionen weniger seien aber erheblich.

                                                    

Die Gründe, die vom EHI für diese Entwicklungen angeführt werden, sind pandemiebedingt. So sind die Verbraucher während der Corona-Pandemie auf andere Zahlungsarten ausgewichen und haben verstärkt Onlinekäufe getätigt. Die Zahl der Transaktionen ist auch dadurch zurückgegangen, dass viele Verbraucher weniger, dafür aber größere Einkäufe im Einzelhandel getätigt haben, um die Geschäfte nicht so oft aufsuchen zu müssen. Die Vereinigung analysiere die Studie des EHI seit vielen Jahren sehr aufmerksam, so Harald Olschok. Durch die selbstgewählte Abgrenzung sei sie für eine umfassende Analyse des Barzahlungsverhaltens in Deutschland aber nur eingeschränkt aussagefähig. Der Gesamtumsatz im Einzelhandel betrug im vergangenen Jahr nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 634 Mrd. Euro, mithin fast 200 Mio. Euro mehr als in der Abgrenzung des EHI. Außerdem dürfe man die Gastronomie nicht außer Acht lassen. Laut Statistischem Bundesamt lag der Umsatz im Gastgewerbe vor der Pandemie bei rund 100 Mrd. Euro. Seit März 2020 bis Januar 2021 brach der Umsatz im gesamten Gastgewerbe real um 47,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr ein, in der Gastronomie um 42,7 Prozent. Dies habe natürlich gravierende Auswirkungen auf die Branche. Da in der Gastronomie tendenziell eher bar gezahlt werde, geben die anstehenden Öffnungen in diesem Bereich doch wieder etwas Hoffnung, so Harald Olschok.

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