BGHM zeichnet Sonae Arauco mit Schlauem Fuchs aus
Die Berufsgenossenschaft Holz und Metall (BGHM) hat Sonae Arauco für sein konsequentes Wegekonzept ausgezeichnet.
Ob Lkw, Flurförderzeuge oder Radlader: Vielerorts treffen Beschäftigte bei der Arbeit auf große Fahrzeuge. Um Unfälle zu vermeiden und die Sicherheit zu erhöhen, müssen die Verkehrswege von Mensch und Fahrzeug getrennt werden. Sonae Arauco setzt dies auf eine besondere Art und Weise um: Das weltweit agierende Unternehmen für Holzwerkstofflösungen wurde für sein vorbildliches Wegekonzept mit dem Schlauen Fuchs, dem Sicherheitspreis der BGHM, ausgezeichnet. Die in dem Wegekonzept enthaltenen Schutzmaßnahmen für die Beschäftigten seien in dieser Konsequenz einzigartig, so BGHM-Aufsichtsperson Holger Tetzlaff. Man spüre, wie sehr das Thema Arbeitsschutz den Verantwortlichen am Herzen liege.
Rund 400 Lkw und weitere Fahrzeuge sind pro Tag in dem Sonae-Arauco-Werk in Beeskow unterwegs: Etwa die Hälfte liefert verschiedene Holzsorten an, verlädt Span- und sogenannte MDF-Platten und transportiert diese ab. Aber auch die zahlreichen für verschiedene Dienstleistungen gebuchten Fremdfirmen-Fahrzeuge sorgen für ein hohes Verkehrsaufkommen. Hinzu kommt dann noch eine nicht geringe Zahl an werkseigenen Gabelstaplern und Radladern. Eine der größten Herausforderungen für den Arbeitsschutz ist das stark eingeschränkte Sichtfeld der Fahrer.
Um für einen maximalen Schutz der Beschäftigten zu sorgen, habe man daher entschieden, Industriefahrzeuge und Fußgänger auf dem Gelände auf eine besonders effiziente Art und Weise zu trennen, so Peter Richter, Manager der Abteilungen Health & Safety & Risk Management bei Sonae Arauco in Beeskow. Dieses neue Wegekonzept findet im gesamten Werk Anwendung, worunter auch die Versand- und Lagerhallen sowie die außerhalb dieser Bereiche gelegenen Werkswege fallen, die nun durch Zäune, Trennwände und andere Barrieren von den Fahrwegen getrennt sind. Fußgänger dürfen sich ausschließlich auf den gesicherten, abgetrennten Hauptfußgängerwegen fortbewegen; wollen sie diese verlassen, gilt es sowohl elektronische als auch mechanische Schranken zu passieren. Kreuzt ein Fahrzeug den Fußgängerweg, werden die Schranken automatisch verriegelt. Ampeln und Signalmarkierungen weisen zusätzlich auf Gefahren durch Fahrzeuge hin. Den Beschäftigten stehen zudem für längere Strecken spezielle E-Fahrzeuge zur Verfügung, die sichtbarer und damit auch sicherer sind als Fahrräder.
Besonders stolz sei man auf das „Beeper-Keeper-System“, so Peter Richter. Müssen Beschäftigte doch einmal den Holzplatz oder eine Lagerhalle betreten, melden sie dies vorher an und werden mit einem Sensor ausgestattet – dem „Beeper“. Dieser gibt beim Betreten des gefährlichen Bereichs ein Signal an alle Industriefahrzeuge – die „Keeper“ – ab, die nun automatisch ihrem Fahrer Meldung geben, sofort anzuhalten. Grundsätzlich dürfen Beschäftigte Holzplatz und Lagerhallen nur mit einem Fahrzeug mit Warnleuchte befahren, das Betreten zu Fuß ist untersagt. Steigen sie dort aus, ist dieser Platz sicher abzugrenzen.
Das neue System zeigt bereits Wirkung: Seit der Einführung des neuen Wegekonzepts habe es keinen meldepflichtigen Unfall mit Personenschaden im Straßen- und Werksverkehr mehr gegeben, so Peter Richter. Man sei optimistisch, dass man mit diesen umfassenden Schutzmaßnahmen schwere und tödliche Unfälle sogar komplett vermeiden könne.