Deutliche Erholung im zweiten Halbjahr erwartet
Dräger blickt optimistisch auf die Geschäftsentwicklung für das zweite Halbjahr 2022
- Auftragseingang im ersten Halbjahr deutlich über Vorjahresniveau und eigenen Erwartungen
- Umsatz und Ergebnis erwartungsgemäß deutlich rückläufig
- Prognose für Gesamtjahr bestätigt
Die Drägerwerk AG & Co. KGaA hat ihren Auftragseingang in den ersten sechs Monaten 2022 währungsbereinigt um 8,9 Prozent auf 1.647,6 Mio. Euro gesteigert (6 Monate 2021: 1.477,4 Mio. Euro) und damit die selbst gesetzten Erwartungen nach eigenen Angaben deutlich übertroffen. Der Umsatz und das Ergebnis gingen hingegen erwartungsgemäß deutlich zurück. Der Umsatz sank gegenüber dem durch die Corona-Pandemie begünstigten Rekordwert des Vorjahres währungsbereinigt um 22,2 Prozent auf 1.302,4 Mio. Euro (6 Monate 2021: 1.633,4 Mio. Euro). Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) belief sich auf -111,7 Mio. Euro (6 Monate 2021: 209,2 Mio. Euro). Die EBIT-Marge lag bei -8,6 Prozent (6 Monate 2021: 12,8 Prozent). Für das zweite Halbjahr geht Dräger von einer deutlichen Erholung der Geschäftsentwicklung aus und bestätigt daher die Prognose für 2022.
Starker Auftragseingang, aber langsame Umsatzrealisierung
Der währungsbereinigte Anstieg des Auftragseingangs um 8,9 Prozent wurde vor allem von einer deutlich höheren Kundennachfrage in Europa getrieben, aber auch in der Region Afrika, Asien und Australien legte der Auftragseingang signifikant zu. Nominal verzeichnete der Auftragseingang ein Wachstum von 11,5 Prozent.
Die begrenzte Verfügbarkeit von Vorprodukten und der Lockdown in China hemmten die Realisierung von Umsätzen aus dem hohen Auftragseingang. Zudem ging die Nachfrage nach coronabezogenen Produkten, wie Beatmungsgeräten und Atemschutzmasken, die bis Ende 2021 noch wesentlich zum Umsatz beigetragen hatten, im ersten Halbjahr 2022 erwartungsgemäß zurück. Infolge dieser Entwicklungen lag der Umsatz in den ersten sechs Monaten 2022 währungsbereinigt 22,2 Prozent unter dem Rekordwert des Vorjahres. Nominal nahm der Umsatz um 20,3 Prozent ab.
Ergebnis unter Druck
Die Ergebnisentwicklung im ersten Halbjahr 2022 wurde insbesondere durch den Umsatzrückgang und die niedrigere Bruttomarge beeinträchtigt. Diese lag mit 40,4 Prozent deutlich unter dem Niveau des Vorjahres (6 Monate 2021: 49,1 Prozent). Die Bruttomarge wurde durch den im Vergleich schlechteren Produktmix, unter anderem aufgrund des geringeren Umsatzanteils von Beatmungsgeräten und FFP-Masken, belastet. Daneben trugen auch höhere Kosten für den Einkauf elektronischer Bauteile und Logistik zu der niedrigeren Marge bei. Das Ergebnis nach Steuern belief sich auf -77,9 Mio. Euro (6 Monate 2021: 139,8 Mio. Euro).
Deutliche Erholung der Geschäftsentwicklung im zweiten Halbjahr erwartet
Für die zweite Jahreshälfte geht Dräger von einer deutlichen Erholung der Geschäftsentwicklung aus. „Unser Blick nach vorne bleibt trotz aller Herausforderungen zuversichtlich: Unser Auftragsbestand ist hoch, und wir erwarten, dass sich die Liefersituation im zweiten Halbjahr entspannen wird. Das dürfte uns Rückenwind geben, unsere Jahresziele zu erreichen“, sagt Stefan Dräger.
Vor diesem Hintergrund rechnet Dräger für das Gesamtjahr weiterhin mit einem währungsbereinigten Umsatzrückgang zwischen -5,0 und -9,0 Prozent und einer EBIT-Marge zwischen 1,0 und 4,0 Prozent. Dabei hält Dräger es weiterhin für wahrscheinlich, das jeweils untere Ende der Spanne zu erreichen. Die Prognose steht unter dem Vorbehalt, dass sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nicht weiter verschärfen und dass sich insbesondere die Liefersituation in der zweiten Jahreshälfte entspannt.