Dräger mit deutlicher Umsatzsteigerung im ersten Halbjahr
Die Drägerwerk AG & Co. KGaA hat ihren Umsatz in den ersten sechs Monaten 2023 währungsbereinigt um 19,6 Prozent auf 1.532,4 Mio. Euro gesteigert. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) lag mit 47,7 Mio. Euro deutlich im Plus (6 Monate 2022: -111,7 Mio. Euro), die Ebit-Marge stieg um 11,7 Prozentpunkte auf 3,1 Prozent (6 Monate 2022: -8,6 Prozent).
Nach dem enttäuschenden Geschäftsjahr 2022 habe sich die Lage des Unternehmens in den ersten sechs Monaten 2023 spürbar entspannt. Der Umsatz sei um rund ein Fünftel gestiegen, und auch das Ergebnis liege deutlich im Plus, so Stefan Dräger, Vorstandsvorsitzender der Drägerwerk Verwaltungs AG. Umsatzseitig habe das Unternehmen vor allem vom hohen Auftragsbestand und von der Verbesserung der Lieferfähigkeit profitiert. Ergebnisseitig habe sich neben dem deutlich höheren Umsatzvolumen auch das aktive Preismanagement ausgezahlt. Mit dem Auftragseingang sei man hingegen nicht vollumfänglich zufrieden.
Im Segment Medizintechnik stieg der Umsatz in den ersten sechs Monaten 2023 währungsbereinigt um 19,3 Prozent auf 910,7 Mio. Euro (6 Monate 2022: 777,2 Mio. Euro). Wachstumstreiber waren alle Regionen, insbesondere aber Europa sowie Afrika, Asien und Australien, wo der Umsatz im ersten Quartal vor allem aufgrund der zu Beginn des Jahres noch signifikant gestiegenen Nachfrage nach Beatmungsgeräten in China sehr deutlich zulegte. Im Segment Sicherheitstechnik stieg der Umsatz währungsbereinigt um 20,0 Prozent auf 621,6 Mio. Euro (6 Monate 2022: 525,2 Mio. Euro), getrieben durch ein deutliches Wachstum in allen Regionen, insbesondere aber Europa, wo der Umsatz vor allem aufgrund des starken Wachstums in Deutschland um etwa ein Fünftel zulegte. Beide Segmente profitierten von einer spürbar verbesserten Lieferfähigkeit, die ein starkes Umsatzwachstum aus dem hohen Auftragsbestand ermöglichte.
Die Ergebnisentwicklung in den ersten sechs Monaten 2023 wurde insbesondere durch das hohe Umsatzwachstum und die verbesserte Bruttomarge positiv beeinflusst. Diese stieg infolge einer höheren Produktions- und Serviceauslastung und einer wirksameren Preisdurchsetzung auf 44,0 Prozent (6 Monate 2022: 40,4 Prozent). Das Ergebnis nach Steuern verbesserte sich ebenfalls signifikant und belief sich auf 28,6 Mio. Euro (6 Monate 2022: -77,9 Mio. Euro).
Der Auftragseingang im ersten Halbjahr 2023 lag mit 1.596,6 Mio. Euro währungsbereinigt knapp zwei Prozent unter dem hohen Vorjahreswert (6 Monate 2022: 1.647,6 Mio. Euro). Grund hierfür war insbesondere ein deutlicher Rückgang in der Region Afrika, Asien und Australien. In der Region Amerika sank die Nachfrage ebenfalls. Die Region Europa verzeichnete hingegen ein spürbares Wachstum. Im Segment Medizintechnik sank der Auftragseingang währungsbereinigt um 6,5 Prozent auf 917,5 Mio. Euro (6 Monate 2022: 996,8 Mio. Euro). Grund hierfür war insbesondere die Nachfrage nach Anästhesiegeräten, die das starke Volumen des Vorjahreszeitraums nicht erneut erreichen konnten. Die Nachfrage im Servicegeschäft legte hingegen spürbar zu. Im Segment Sicherheitstechnik stieg der Auftragseingang währungsbereinigt um 6,2 Prozent auf 679,1 Mio. Euro zu (6 Monate 2022: 650,8 Mio. Euro). Wachstumstreiber waren insbesondere unser Servicegeschäft und unsere Gasmesstechnik.
Im zweiten Quartal lag der Auftragseingang von Dräger mit 792,9 Mio. EUR währungsbereinigt 1,1 Prozent unter dem Vorjahreswert (2. Quartal 2022: 821,9 Mio. EUR). Dabei stand einem Anstieg in Europa und Amerika ein deutlicher Rückgang in Afrika, Asien und Australien gegenüber. Die Medizintechnik verzeichnete einen währungsbereinigten Rückgang um 5,3 Prozent auf 452,2 Mio. Euro (2. Quartal 2022: 488,9 Mio. Euro). Die Sicherheitstechnik verbuchte hingegen ein währungsbereinigtes Wachstum um 5,1 Prozent auf 340,7 Mio. Euro (2. Quartal 2022: 333,0 Mio. Euro). Der Umsatz stieg währungsbereinigt um 21,1 Prozent auf 771,3 Mio. EUR (2. Quartal 2022: 652,9 Mio. EUR). Die Bruttomarge lag mit 43,1 Prozent ebenfalls deutlich über dem Vorjahreswert (2. Quartal 2022: 38,6 Prozent). Das Ebit verbesserte sich auf 18,7 Mio. Euro (2. Quartal 2022: -76,6 Mio. Euro). Die Ebit-Marge lag bei 2,4 Prozent (2. Quartal 2022: -11,7 Prozent).
Das Unternehmen bekräftigt seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr. Demnach erwartet es eine Rückkehr zu Wachstum und Profitabilität mit einem währungsbereinigten Umsatzanstieg von 7,0 bis 11,0 Prozent und einer Ebit-Marge von 0,0 bis 3,0 Prozent. „Unser Ziel bleibt es, 2023 zu Wachstum und Profitabilität zurückzukehren. Dazu fokussieren wir uns darauf, das intakte Marktwachstum zu nutzen, unsere Lieferfähigkeit zu verbessern, unsere Preise zu erhöhen, unseren Free Cashflow zu optimieren und unser Kostenbewusstsein zu stärken. Bislang haben wir dabei gute Fortschritte gemacht, dennoch sind weitere Anstrengungen erforderlich“, so Stefan Dräger.