13.11.2024 • News

ESSA-Mitgliederversammlung: Treffpunkt der Tresorwelt

Batteriebrände, europäisches Regelwirrwarr, digitaler Wertschutz: Tresorexperten aus der ganzen Welt beschäftigten sich auf der Mitgliederversammlung der ESSA mit einem breiten Spektrum an Security-Themen.

Rund 140 Tresorexperten aus aller Welt sprachen auf der...
Rund 140 Tresorexperten aus aller Welt sprachen auf der ESSA-Mitgliederversammlung 2024 über das wachsende Spektrum der Wertesicherheit.
© ESSA

Der Verband hatte dazu Workshops, Impulsvorträge und Präsentationen organisiert. Geschäftsführer Falko Adomat begrüßte rund 140 Teilnehmer in der Mainmetropole. Josef Reingen verlieh er den diesjährigen ESSA International Leadership Award. Der in der Branche weltweit bekannte Tresorexperte hat die ESSA seit 1977 in über 40 Jahren auf ihrem Weg zum führenden internationalen Verband der physischen Sicherheitsbranche begleitet und vorangetrieben.

Brandgefahr: Batterien sicher lagern

Die Bandbreite im Segment Wertesicherheit und Normung wird größer, die Anforderungen – etwa im Bereich Green Production oder digitaler Wertschutz in der Blockchain – wachsen. Und neue Segmente kommen hinzu, u. a. die brandgeschützte Lagerung von Lithium-Ionen-Batterien. „Dieses Thema rückte erst durch den Einsatz in E-Bikes & Co in den Fokus“, so ESSA-Geschäftsführer Falko Adomat. Sein Verband hat am neuen VDMA-Einheitsblatt 24994 zum Prüfen von feuergeschützten Batterielagerschränken mitgearbeitet. Wie wichtig die sichere Lagerung ist, verdeutlichte Kevin Walter von der Freiwilligen Feuerwehr Karlstein in einem Workshop: Seine Einheit musste in den letzten Jahren aufgrund von Batteriebränden schon über 60-mal ausrücken.

Waffenlagerung: international keine einheitlichen Reglungen

Die Welt der europäischen Sicherheitsregulierung ist alles andere als harmonisch, jedes Land hat eigene Gesetze. Das zeigte sich auch beim Austausch der Experten aus den verschiedenen Nationen. Insbesondere beim Waffenrecht ist die Lagerung keinesfalls einheitlich geregelt. Die ESSA strebt nun eine Harmonisierung an.

Net Zero 2050 – auch Tresorproduzenten haben dieses Ziel vor Augen. Über den langen, aber schließlich erfolgreichen Weg zum niedrigeren CO2-Footprint berichtete Markus Hartmann vom gleichnamigen Unternehmen. Es hat bereits Ende 2022 einen grüneren Tresor auf den Markt gebracht. Auch Myriam Bevillon von Gunnebo beschrieb die Reise zur Dekarbonisierung als langfristige Aufgabe, die alle Geschäftsbereiche betrifft, Transparenz und einen Mentalitätswandel im Unternehmen erfordert. Neben den beiden Präsentationen stellte die ESSA weitere Nachhaltigkeitsmaßnahmen von Mitgliedsunternehmen vor. Im Frühsommer hatte der Verband eine Umfrage zu dem Thema gestartet.

Auch Krypto-Wallets brauchen einen Tresor

Die Zukunft ist digital – wie sieht es mit der Lagerung von nicht analogen Vermögenswerten aus? Achim Hepp vom Bundesverband Digitale Wirtschaft warf mit den ESSA-Mitgliedern einen Blick auf Software-, Hardware- und Paper-Wallets, die private Keys speichern. Sein Fazit: hohes Potenzial, aber auch eine Herausforderung. „Auch Krypto-Wallets müssen sicher gelagert werden.“ Der Spezialist sieht für die Zukunft Möglichkeiten von Partnerschaften zwischen Blockchain-Sicherheit und traditionellem physischem Schutz.

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