Hafen Scheveningen, Den Haag: KI-gestützte Videolösung für Transparenz und Sicherheit bei Schiffsverkehr-Kontrolle
Im Den Haager Hafen Scheveningen sorgt ein KI-gestütztes Videosicherheitssystem von Bosch dafür, dass alle ein- und ausfahrenden Schiffe erfasst werden.
Die von Bosch gemeinsam mit dem Partner BrainCreators individuell entwickelte Lösung registriert und klassifiziert automatisiert den Schiffsverkehr. Bis dato mussten die Mitarbeitenden des Hafen-Kontrollzentrums den Schiffsverkehr rund um die Uhr vom Fenster des Kontrollzentrums aus im Blick behalten und die rund 80 Wasserfahrzeuge, die den Hafen täglich passieren, händisch notieren.
Grund für die Investition in die intelligente Sicherheitslösung war die Befürchtung, dass sich Kriminelle Ausweichrouten über kleinere Häfen wie Scheveningen suchen, nachdem große niederländische oder belgische Häfen wie Rotterdam und Antwerpen seit einiger Zeit stärker gegen Schmuggelware gesichert werden. Anlass genug, dass die zuständige Stadtverwaltung Den Haag schnell eine passgenaue Lösung für den Hafen Scheveningen suchte.
Besondere Bedingungen erfordern individuelle Lösung
Für die meisten Boote und Schiffe, die im Hafen Scheveningen einlaufen, existiert keine Meldepflicht, und der Hafen kann – im Gegensatz zu reinen Handelshäfen wie Rotterdam – nicht einfach abgesperrt werden. Neben Frachtschiffen liegen auch Fischfangboote und private Segelyachten vor Anker, zwischen denen kleine Schlauch- und Ruderboote kreuzen. Hier den Überblick insbesondere über Warenbewegungen zu behalten, ist in Scheveningen also eine anspruchsvolle Aufgabe, bei der das von Bosch installierte Videosicherheitssystem mit intelligenter Videoanalyse willkommene Unterstützung leistet.
„Die Anforderungen für dieses Projekt waren sehr speziell, weil der Schiffsverkehr nicht nur gefilmt, sondern auch registriert und klassifiziert werden sollte. Zudem sollte die Lösung Informationen über die Fahrgeschwindigkeit liefern“, sagt Niels van Doorn, Senior Manager Solutions & Portfolio bei Bosch Building Technologies in den Niederlanden. „Das kann eine Standardsoftware nicht leisten. Daher haben wir zusammen mit unserem Partner eine KI entwickelt, die Schiffe aller Art – von Passagierschiffen und Frachtern über Segelyachten bis hin zu Schlauchbooten – identifizieren und klassifizieren kann.“ Diese Daten helfen dabei, verdächtige Schiffsbewegungen zu erkennen.
Gesagt, getan – und zwar in kürzester Zeit
Entwicklung, Planung und Umsetzung nahmen nur rund 12 Monate Zeit in Anspruch. Zwei intelligente Videokameras an der Hafenmündung zeichnen nun den Verkehr auf. Die speziell entwickelte KI klassifiziert die Schiffstypen und registriert sie in einer Datei. Aufgrund der schwierigen Lichtverhältnisse im Hafen fiel die Wahl auf die Flexidome IP starlight 8000i Kameras von Bosch. Sie liefern selbst bei anspruchsvollen Wetter- und Lichtbedingungen detailreiche Bilder und ermöglichen es den Mitarbeitenden im Kontrollzentrum, jede Einzelheit auch in sehr hellen oder dunklen Bildausschnitten zu erkennen. KI-basiert werden heute alle Bootskennzeichen rund um die Uhr lückenlos erfasst, dokumentiert, gespeichert und automatisch mit zusätzlichen Informationen zu Datum und Uhrzeit, Fahrtrichtung und Geschwindigkeit versehen.
Die Streams der Kameras werden direkt in ein Videomanagementsystem eingespielt. Schiffe, die vom diensthabenden Personal nicht in Echtzeit wahrgenommen werden, erscheinen als Standbilder auf dem Bildschirm. Durch die Analyse aller Daten werden Spitzenzeiten, Schiffstypen, Trends und Abweichungen von der Norm ermittelt. „Über das Dashboard erhält das Personal einen Überblick über alle Aktivitäten im Hafen. Dabei wahrt die Software die Privatsphäre der aufgenommenen Personen, indem sie deren Gesichter unkenntlich macht. Die neue Videodokumentation liefert jetzt solide Beweise und hilft, verdächtige und ungewöhnliche Situationen schneller und effektiver zu erfassen”, so Ferry Ditewig, Business Development Manager bei Bosch Building Technologies in den Niederlanden.
Die Videolösung ist auch für zukünftige Herausforderungen gut gerüstet und lässt sich bei Bedarf flexibel erweitern: Es könnten beispielsweise zusätzlich Informationen aus externen Quellen eingebunden werden wie etwa meteorologische Daten, die Gezeiten oder das automatische Identifikationssystem (AIS) zum Austausch von Schiffsdaten
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