Hekatron: Peter Ohmberger übergibt an die nächste Generation
Von der Hauptschule in die Chefetage eines renommierten Technologieunternehmens − das ist die Kurzfassung der Laufbahn des langjährigen Geschäftsführers der Hekatron Vertriebs GmbH.
Fast drei Jahrzehnte war Peter Ohmberger für den Sulzburger Brandschutzspezialisten tätig, dessen Leitung er 2002 übernommen hat. Dabei gelang es dem gebürtigen Freiburger durch seinen leidenschaftlichen wie menschlichen Führungsstil nicht nur, seinen Mitarbeitenden ein zweites Zuhause zu geben, sondern mit ihnen gemeinsam auch eine beeindruckende Erfolgsgeschichte zu schreiben. Zu Beginn des neuen Jahres wird der 64-Jährige die Geschicke in die Hände seiner Nachfolgerin Petra Riesterer (46) übergeben.
Bereits im Alter von 27 Jahren führte sein Weg zu Hekatron nach Sulzburg. Damals hätte wohl kaum jemand daran geglaubt, dass Peter Ohmberger das Technologieunternehmen später knapp 20 Jahre lang erfolgreich führen würde. Doch nach seinem Start als Programmierer und Betreuer für elektronische Testsysteme eroberte er zunehmend die Produktionswelt und wuchs schnell zur Führungskraft heran. Schon zu dieser Zeit zeichnete ihn die besondere Fähigkeit aus, neue Ideen zu entwickeln, andere dafür zu begeistern und sie gemeinsam umzusetzen. Über den Prüfmittelbau und das Qualitätswesen folgten schließlich immer neue Aufgaben bis hin zur Ernennung zum Produktionsleiter. Damit führte Peter Ohmberger ab 1994 nicht nur 185 Mitarbeiter, sondern verantwortete auch einen Umsatz von ca. 27 Millionen Euro. „Dies alles wäre ohne die großartige Leistung all meiner Vorgänger und das außergewöhnliche Engagement jeder einzelnen Kollegin und jedes einzelnen Kollegen in dieser Zeit nicht möglich gewesen“, wie Peter Ohmberger immer betont.
Als Prokurist und Mitglied der Geschäftsführung nahezu am beruflichen Gipfel angekommen, kam es im Jahr 1999 aufgrund einer strategischen Unstimmigkeit jedoch überraschend zur Trennung − die aber nur von kurzer Dauer war. Nach nur drei Jahren Selbstständigkeit sollte Peter Ohmberger als neuer Geschäftsführer das in Schwierigkeiten geratene Unternehmen aus der Krise führen. Einmal mehr auf seine Intuition vertrauend, war für ihn unmittelbar klar, die Ärmel hochzukrempeln, anzupacken und die Herausforderung anzunehmen. Gestützt vom großen Vertrauen der Belegschaft, folgten mutige Entscheidungen und der Weg zurück in die Erfolgsspur, welche über die Jahre hinweg nicht abriss: 2020 schließen die Hekatron Unternehmen am Standort Sulzburg mit einem konsolidierten Umsatz von 204 Millionen Euro ab und beschäftigen über 950 Mitarbeiter.
In seiner Zeit als Geschäftsführer hat Peter Ohmberger das Unternehmen besonders durch seine menschliche Seite geprägt. Bis heute beschreibt er das Verhältnis zu „seiner“ Hekatron aufgrund seiner Gefühle, Leidenschaft, Begeisterung und Zuneigung gerne als eine Art „Liebesbeziehung“. Gemeinsam mit allen seinen „Weggefährtinnen und Weggefährten“, wie er seine langjährigen Mitarbeitenden vertrauensvoll nennt, ist es ihm gelungen, die Firma groß zu machen. Sie haben das Unternehmen für ihn nicht nur geprägt und vorangetrieben, sondern auch zu einem Stück Zuhause, zu einem sicheren Ort gemacht, an dem man – zum Teil über sich hinaus – wachsen konnte. Der große Rückhalt und das starke Zusammengehörigkeitsgefühl sind neben der südbadischen Mentalität vor allem seinem zugewandten Führungsstil zu verdanken. So waren die Menschen für ihn immer der Zweck und niemals das Mittel. Gemeinsam Arbeitsthemen erkennen und festlegen, Wertschätzung und Zugehörigkeit vermitteln, den Mitarbeitenden einen Sinn in ihrer Aufgabe aufzeigen und damit Begeisterung wecken sowie die entstehende positive Energie bündeln und auf das gemeinsame Ziel lenken − das war sein Schlüssel zum Erfolg.
Nach knapp 20 Jahren wird Peter Ohmberger zum Jahresende die Verantwortung an Petra Riesterer abgeben. Bewusst wurden in enger Zusammenarbeit mit der Gruppenleitung in der Schweiz die Weichen für seine Nachfolge sehr früh gestellt. Mit dem 46-jährigen Eigengewächs Petra Riesterer konnte dafür seine Wunschkandidatin gewonnen werden. Er hatte gehofft, ihr das Ruder in einer ruhigeren Phase übergeben zu können, doch er sei sicher, dass sie mit ihren Fähigkeiten jetzt genau die Richtige ist – so wie er es Anfang der 2000er Jahre war, so Peter Ohmberger. Für seinen neuen Lebensabschnitt hat er sich einiges vorgenommen. Dabei freut er sich besonders darauf, mehr Freiheiten und weniger Verpflichtungen zu haben. Er wird pro Woche mit deutlich reduziertem Umfang in der Zentrale der Securitas Gruppe in der Schweiz tätig sein und sich im Unternehmensbereich Alarm- und Sicherheitssysteme mit dem „Gebäude der Zukunft“ auseinandersetzen. Eine strategische Aufgabe, bei der er seine ganze Erfahrung für die Zukunft der Securitas Gruppe einbringen wird.
Wie es weitergeht bei Hekatron, was sich ändert und was fortgeführt wird – ein ausführliches Interview mit Petra Riesterer und Peter Ohmberger lesen Sie in einer der kommenden Ausgaben von GIT SICHERHEIT