Hikvision: DACH-Team ist bestens gerüstet
Zwei Jahre Pandemie und Lieferkettenprobleme haben den Markt für Videotechnologie in weiten Teilen stagnieren lassen. GIT SICHERHEIT sprach mit Thorsten Wallerius, Key Account Team Leader DACH bei der Hikvision Deutschland GmbH darüber, wie das Unternehmen aus der Pandemie kommt, welche Pläne für 2022 bestehen und welche interessanten Neuentwicklungen der Nutzer von Hikvision erwarten darf.
GIT SICHERHEIT: Teile der Industrie kämpfen immer noch mit Lieferproblemen und den Auswirkungen der Pandemie. Wie ist die Situation bei Hikvision?
Thorsten Wallerius: Durch Veränderungen bei den Chiplieferanten gab es auch bei uns einige Umstellungen. Das äußerte sich allerdings eher in Modifikationen und Updates einiger Kameraserien und nicht in echten Lieferproblemen. Sieht man von Spezialmodellen ab, die immer eine etwas längere Lieferzeit haben, können wir nach Bestellung innerhalb weniger Tage die gängigen Modelle ab unserem Zentrallager in Hoofddorp bei Amsterdam an unsere Partner ausliefern. Das Lager wurde in den letzten Monaten auf 11.000 Quadratmeter erweitert und wir haben dort jetzt eine erstklassige Logistikinfrastruktur. Zeitgleich mit dem Logistikzentrum wurde auch unser neues europäisches Kundenzentrum fertiggestellt, wo wir unseren Kunden die gesamte Produktpalette zeigen können. Ähnlich wie in unserem Schulungszentrum in Neu-Isenburg auf lokaler Ebene, haben wir in Hoofddorp europaweit beste Schulungs- und Trainingsmöglichkeiten. Dort wird auch am 3. und 4. Mai auch unser Innovation Summit stattfinden, wo viele unserer Technologiepartner ihre Lösungen in Kombination mit Produkten von Hikvision zeigen werden und wo unserer Partnerschaften mit Drittanbietern im Fokus stehen.
Die Stärkung der Regionen hat bei Hikvision schon eine lange Tradition. Wie ist Hikvision aktuell in der DACH-Region aufgestellt?
Thorsten Wallerius: Ein Teil unseres Erfolges in der Region ist sicher auch auf die Kontinuität und Beharrlichkeit zurückzuführen, die unser Unternehmen hier zeigt. Ich selbst bin bereits seit 2015 bei Hikvision und viele Kollegen sind auch schon seit vielen Jahren im Unternehmen. Geschäfte in unserer Branche werden bei aller Technikaffinität immer noch zwischen Menschen gemacht und Vertrauen spielt dabei eine große Rolle. Unter der Leitung von Allen Xue, unserem Country Manager DACH, haben wir inzwischen eine sehr gute Mischung aus lokalen Mitarbeitern und chinesischen Kollegen. Für Hikvision arbeiten in der DACH-Region mittlerweile 54 Mitarbeiter und wir wachsen weiter.
Wie sind Sie strukturiert?
Thorsten Wallerius: Unser Ziel ist es in den verschiedenen Regionen im DACH-Gebiet jeweils einen Key Account Manager, einen Presales Manager, einen Business Development Manager, der sich um Endkunden, Planer und Architekten kümmert, und einen Projektleiter zu haben, um unsere Partner und Kunden optimal lokal zu versorgen. In NRW haben wir das schon umgesetzt und dort auch ein eigenes Kundenzentrum aufgebaut. Überregional kümmern sich weitere Business Development Manager um die vertikalen Märkte wie Logistik, Retail, Parkmanagement und Elektrogroßhandel. Zusätzlich haben wir Kollegen, die sich auf die Produktlösungen Wärmebildkameras, Displays, Leitstellen und Alarmanlagen spezialisiert haben.
Es sieht so aus, als ob in diesem Jahr endlich wieder Live-Veranstaltungen in größerem Ausmaß stattfinden können. Welche Veranstaltungen stehen bei Hikvision im Fokus?
Thorsten Wallerius: Seit März sind wir bereits mit der Hikvision by Night Roadshow unterwegs. Die Termine die im Mai noch stattfinden, findet man auf unserer Webseite. Wir denken, dass wir auf solchen Veranstaltungen die Stärken unserer Produkte am besten live und anwendungsnah präsentieren können. Im Mai starten wir die Messesaison auf der RecyclingAktiv und der EuroCIS und sind in der zweiten Jahreshälfte wir auf den beiden großen Sicherheitsmessen vertreten, der Security Essen und der Intersec Building/Light + Building. Sehr gespannt sind wir natürlich wie wir beim GIT System Test Video Analytics abschneiden werden, wo wir mit drei Systemen am Start sind.
Werfen wir noch einen Blick auf das Produktangebot. Was wird sich hier im Lauf des Jahres ändern?
Thorsten Wallerius: Wir werden unser Angebot bei den AX Pro Alarmanlagen deutlich erweitern und zusätzlich zu den Funksystemen auch hybride Systeme und verkabelte Optionen mit ins Programm nehmen, um so die Zielgruppe zu erweitern. Bei den Kameras ist die TandemVu PTZ-Kameraserie ganz neu. Bei dieser Serie sind PTZ-Funktionen mit denen einer Bullet-Kamera in einem einzigen System vereint. Generell kann man sagen, dass die PTZ-Kameras und die Radarsysteme stark nachgefragt sind, aber auch die Thermalkameras, wo wir mit eigenen Sensoren sehr gute 50Hz-Kameras liefern können. Je nach Ausführung liegen die Temperaturbereiche zwischen -20 und +50°C oder -20 und +500°C. Unser Heat-ProModell zum Beispiel, ist mit einer Auflösung von 160x120 in vielen Serverräumen, Industrieanlagen und Lagern zum vorbeigenden Brandschutz im Einsatz.
Das Rückgrat des Angebots bilden die ColorVu und Accusense-Kameras. Für welche Einsatzgebiete sind sie geeignet?
Thorsten Wallerius: Unser Angebot an ColorVu-Kameras wird ständig erweitert, diese Kameras bieten rund um die Uhr farbige Videobilder auch in extrem dunklen Umgebungen und werden nun auch mit einer variablen Brennweite erhältlich sein. Es steht jetzt für jede Anwendung die passende Kamera zur Auswahl. Als Gehäuseform kann man zwischen Mini-Dom, Dome, Turret oder Bullet auswählen. Diese gibt es mit verschiedenen Auflösungen von 2, 4 oder 8 Megapixeln (4K) und mit Fix- oder Varifokalobjektiv. Für eine akkurate Sensorik, die hilft Fehlalarme zu reduzieren, empfehlen wir die Accusense-Serie, die selbst im Einstiegssegment alle Optionen und „KI on the edge“ bietet. Dabei nutzen die Kameras Deep Learning Algorithmen, um Personen und Fahrzeuge von anderen sich bewegenden Objekten wie Regen, Blättern und Tieren unterscheiden. Mit dieser Lösung werden Szenen oder Videoclips nach Personen- und Fahrzeugkategorien sortiert. Die Objektklassifizierung verbessert damit nicht nur die Sucheffizienz erheblich, sondern reduziert wie gesagt die Anzahl der Fehlalarme wesentlich.
Welche Strategie verfolgen sie beim Thema Videomanagement, oder anders gefragt, welchen Anwendern empfehlen Sie ihr eigenes Videomanagementsystem und wem empfehlen sie Systeme von Drittanbietern?
Thorsten Wallerius: Unser eigene Videomanagement Software HikCentral Professional verfügt über ein richtig gutes Design und Layout und deckt über verschiedene Module die Anforderungen an moderne Lösungen ab. So lassen komfortabel neben der Videoüberwachung auch Alarm- und Zutrittskontrollsystem einbinden oder bequem unsere Digital Signage Produkte verwalten und ist sicherlich eine sehr gute Lösung für alle, die vorwiegend Hikvision-Produkte in ihrem Sicherheitssystem integriert haben. Wer ein offeneres System fährt, mit vielen tiefen Integrationen auch von Drittanbietern, profitiert von genau diesen tiefen Integrationen unserer Produkte in Systeme von z.B. Milestone, Qognify oder Senstar.
Der Einsatz der Thermalkameras zum Brandschutz zeigt bereits Anwendungen außerhalb klassischer Security-Aufgaben. Gibt es weitere Beispiele?
Thorsten Wallerius: Wir decken mittlerweile mit unserem Angebot auch die Peripherie ab und bieten hochwertige Switche, Monitore, LED-Wände, Webcams und Interaktive Displays an. Diese können im Securitybereich zum Einsatz kommen, aber auch im privaten und gewerblichen Umfeld, wie z.B. unsere Audio- und Videokonferenzsysteme, die einen bequemen und interaktiven digitalen Alltag ermöglichen.
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