12.07.2012 • NewsBoschBrandmelderBrandmeldesysteme

Schneller als die Feuerwehr - Brandmelder retten Leben

Öffentliche Gebäude und Unternehmen sind dank strenger Auflagen von Sachversicherern und durch Bauordnungen gut gegen Brände gesichert. Für Privatwohnungen und -häuser ist der Bran...

Öffentliche Gebäude und Unternehmen sind dank strenger Auflagen von Sachversicherern und durch Bauordnungen gut gegen Brände gesichert. Für Privatwohnungen und -häuser ist der Brandschutz hingegen föderal geregelt und der Einbau von Rauchmeldern bislang nur in neun der 16 Bundesländer Pflicht. Die Zahlen zeigen jedoch dringenden Handlungsbedarf: Bundesweit muss die Feuerwehr zu mehr als 200.000 Bränden jährlich ausrücken - 6.000 Menschen werden zum Teil mit schwerwiegenden Langzeitfolgen verletzt.1) „Wer aufpasst, ist vor Bränden sicher." - das ist ein häufiger Irrtum. Jeder vierte Brand entsteht nicht durch eigenes Verschulden, sondern durch defekte elektrische Hausgeräte oder Brandstiftung. Im Schlaf, wenn der menschliche Geruchssinn nicht aktiv ist, ist die Gefahr besonders groß: 70 Prozent der Brandtoten sind Opfer nächtlicher Brände.2) Am Freitag, den 13. Juli 2012 macht die Inititative „Rauchmelder retten Leben" mit dem bundesweiten Rauchmeldertag auf die Bedeutung von Brandmeldern aufmerksam.

Rauchmelder helfen dabei, Brände bereits in der Entstehungsphase zu erkennen, die Bewohner frühzeitig zu alarmieren und so letztendlich Leben zu retten. Ein Blick ins Ausland bestätigt das: In Großbritannien beispielsweise besteht seit 1992 eine Pflicht zum Einbau von Brandmeldern. Heute sind 90 Prozent aller Häuser und Wohnungen mit Rauchmeldern ausgestattet und die Anzahl der Brandtoten ist in den vergangenen Jahren um bis zu 40 Prozent gesunken.3)

Geprüfte Sicherheit aus dem Brandlabor
Im privaten Bereich werden häufig optische Brandmelder eingesetzt. In ihrem Inneren befindet sich eine sogenannte Rauchkammer. Bei Raucheintritt in diese Kammer lösen optische Signale einen Alarm aus. Um die Qualität ihrer Brandmelder zu prüfen und Weiterentwicklungen voranzutreiben, unterhalten einige Hersteller eigene Brandlabore. So auch Bosch Sicherheitssysteme, deren Labor in Ottobrunn bei München steht. In einem unterirdischen, gekachelten Raum werden Rauchmelder anhand verschiedener Testfeuer geprüft. Die Brandmelder beweisen ihre Zuverlässigkeit gegenüber Schwel-, Glimm- und Flüssigkeitsbränden sowie offenen Feuern. Experten beobachten die Brandentwicklung aus sicherer Entfernung durch eine Scheibe, Kameras und Sensoren zeichnen jedes Stadium des Brandes, die Temperaturentwicklung und den Zeitpunkt der Alarmauslösung auf.

Unterstützung für die Feuerwehr
Bei Bränden ist Zeit der entscheidende Faktor: Je früher ein Brand erkannt und die Feuerwehr alarmiert wird, desto weniger Menschen nehmen Schaden. Georg Pedolzky von der Freiwilligen Feuerwehr Neubiberg (Landkreis München) beschreibt die Wichtigkeit von Brandmeldern so: „Brandmelder alarmieren Bewohner frühzeitig und helfen diesen so, sich schnellstmöglich in Sicherheit zu bringen. Besonders nachts spielen sie deshalb eine zentrale Rolle. Im Brandfall breiten sich das Feuer und im Speziellen die schädlichen Rauchgase schnell aus: Nur vier Minuten bleiben den Bewohnern im Durchschnitt zur Flucht - danach ist die Konzentration der tödlichen Gase bereits zu hoch. Insgesamt schenken Rauchmelder wertvolle Zeit: Zeit sich selbst zu retten und Zeit für die Feuerwehr, den Brand zu bekämpfen. Dadurch geht die Zahl der Brandopfer und Verletzten deutlich zurück."

1) Initiative „Rauchmelder retten Leben"
2) Initiative „Rauchmelder retten Leben"
3) Summary Fire Statistics, United Kingdom

Das kleine Einmaleins des Brandschutzes

1. Elektrische Geräte
Reparaturen vom Fachbetrieb durchführen lassen; Falsche Verwendung oder Überhitzung von Elektrogeräten sowie Überlastung von Steckdosen durch Mehrfachstecker vermeiden; Stand-by-Modus bei TV-Geräten, Computern oder Hi-Fi-Anlagen ausschalten

2. Küche
Herdplatten immer sofort ausschalten; Dunstabzugshauben regelmäßig reinigen (Fettablagerungen können sich entzünden); Brennendes Fett mit Löschdecke oder passendem Metalldeckel ersticken

3. Feuerstellen und Heizgeräte
Starkes Aufheizen von Kaminen, Öfen oder Heizstrahlern verhindern

4. Weihnachten / Silvester
Kerzen nur unter Aufsicht brennen lassen; An Silvester um Mitternacht Fenster schließen, so dass keine Feuerwerkskörper in die Wohnung gelangen;

5. Rauchen / Unachtsamkeit
Aschenbecher für Zigaretten oder Streichhölzer bereitstellen

6. Spraydosen
Nicht in unmittelbarer Nähe von Öfen und Heizkörpern lagern (Selbst leere Spraydosen werden in erhitztem Zustand  zu Sprengkörpern)

7. Brennbare Flüssigkeiten
Herstellerangaben bei der Lagerung von Lösungsmitteln, Alkohol und Lacken beachten

Was tun wenn´s brennt

1. Brand in der eigenen Wohnung
Ruhe bewahren und schnellstmöglich die Wohnung verlassen (nichts mitnehmen) und auf dem Weg jede Türe schließen (verhindert die Brandausbreitung); Bei starkem Rauch in Bodennähe in Richtung Tür kriechen sowie ein nasses Tuch vor Mund und Nase halten; Erst außerhalb der Wohnung die Feuerwehr über 112 verständigen und Name, Adresse sowie Brandort nennen.

2. Brand in Treppenhaus oder anderer Wohnung

Unter keinen Umständen durch das Treppenhaus fliehen; Eingangstür mit Decke abdichten, damit kein giftiger Rauch in die Wohnung dringt und sich am Fenster bei der eintreffenden Feuerwehr bemerkbar machen.

 

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