11.04.2019 • NewsRettungsdienst

SVBS kürt die Betriebssanitäter des Jahres

Die Schweizerische Vereinigung für Betriebssanität SVBS kürte am 5. April 2019 die Betriebssanitäter des Jahres 2018 mit dem SVBS Award. Den ersten Preis erhielten die Betriebssant...

Am 5. April 2019 kürte der SVBS die Betriebssanitäter des Jahres 2018 mit dem...
Am 5. April 2019 kürte der SVBS die Betriebssanitäter des Jahres 2018 mit dem SVBS Award.

Die Schweizerische Vereinigung für Betriebssanität SVBS kürte am 5. April 2019 die Betriebssanitäter des Jahres 2018 mit dem SVBS Award. Den ersten Preis erhielten die Betriebssantitäter Urs Berni und Richard Hubert, die im Februar 2018 das Leben eines Monteurs retteten.

Betriebssanitäter engagieren sich für die Erste Hilfe in Ernstfällen und für die Sicherheit und Gesundheit ihrer Mitarbeitenden. Oft tun sie dies ohne finanzielle Entschädigungen. Die Schweizerische Vereinigung für Betriebssanität zeichnet deshalb mit dem SVBS Award Betriebssanitäter und Betriebssanitäterinnen oder ganze Betriebssanitäten aus, die ein aussergewöhnliches Projekt umgesetzt haben oder einen Einsatz als Betriebssanitäter besonders kompetent geleitet haben. Der Hauptpreis ist mit 2500 Schweizer Franken dotiert, die von der IVF Hartmann AG und der Plattform betriebsapotheke.ch gesponsert werden.

Die Gewinner des Awards
Die Betriebssanitäter Urs Berni und Richard Hubert von der Valser Mineralquellen AG retteten im Februar 2018 das Leben eines Monteurs mit Herzproblemen.
„Ich war gerade in meine Arbeit vertieft, als ich einen Funkspruch von einem Staplerfahrer erhielt”, erzählt Urs Berni, Leiter der Betriebssanität des Unternehmens. „Er meldete mir, es befände sich ein Patient im Sanitätszimmer. Ich fand einen litauischen Monteur sowie seinen Arbeitskollegen vor, der für eine externe Firma eine neue Verpackungsmaschine installierte. Der Monteur wälzte sich auf der Liege, er wurde kaltschweißig und schrie vor Schmerzen.”

Da der Monteur kein Deutsch sprach, musste der Chefmonteur für Urs Berni in gebrochenem Deutsch übersetzen. Der Patient beklagte sich über sehr starke Bauchschmerzen, wenige Sekunden später war der Patient kaum noch ansprechbar.
„Nun war mir klar, dass er Herzprobleme hatte”, erzählt Berni. „Jetzt musste ich rasch handeln. Russisch oder Litauisch konnte ich natürlich nicht. Also blieb nur noch die Zeichensprache.”

Während Berni die Reanimation mit dem Defibrillator begann, alarmierte er den Dorfarzt und wählte die Notfallnummer eines weiteren Betriebssanitäters, Richard Hubert. Auch setzte er einen Notruf ab, schilderte kurz die Situation und forderte eine Ambulanz sowie die Rega auf. Der zweite Schock wurde abgegeben und Richard Hubert traf ein, übernahm die Beatmung mit dem Ambubeutel, kontrollierte den Blutdruck und verabreichte dem Patienten Sauerstoff.

„Ich führte weiterhin die Herzdruckmassage aus”, erzählt Berni. „Der dritte Schock wurde abgegeben und nun traf der Dorfarzt ein, der durch einen Mitarbeiter eingewiesen wurde. Inzwischen waren rund sieben Minuten vergangen. Der Dorfarzt installierte sein AED mit EKG, verabreichte verschiedene Medikamente und gab mit seinem AED zwei weitere Schocks ab. Nach knapp 20 Minuten übernahm ich die Vorbereitungen zur Einweisung der Rega. Ich rief meine Frau an, die mir das Funkgerät der Alpinen Rettung vorbeibrachte. Damit konnte ich die Rega direkt bei der Valser Mineralquellen einweisen. Die Rega lud den Notfallarzt bei mir ab und flog zum offiziellen Landeplatz. Die Ambulanz aus Ilanz traf zirka zehn Minuten später ein. Sie transportierte den Patienten zur Rega, welche ihn ins Kantonsspital St. Gallen flog.”

Nach knapp zwei Wochen Spitalaufenthalt wurde der Patient entlassen und kam noch einmal nach Vals, um sich bei den Sanitätern zu bedanken.
„Wir freuten uns, ihn wohlauf zu sehen. Er ging anschliessend bei ihm zu Hause zur Reha”, erzählt Berni weiter.

Lob vom Rettungsdienst und der SVBS
Stefan Kühnis, Präsident der Schweizerischen Vereinigung für Betriebssanität, übergab Urs Berni und Richard Hubert für ihren Einsatz als Lebensretter den SVBS Award 2018. „Als wir diese Eingabe lasen, waren wir begeistert”, sagt Kühnis. „Diese Betriebssanitäter machten in einem schweren Notfall alles richtig und vorbildlich – auch weil sie sich auf ein solches Szenario bestmöglich vorbereiteten. Wir sind stolz auf die beiden und freuen uns, Ihnen den SVBS Award 2018 verleihen zu dürfen.”

Lob gab es auch vom Rettungsdienst, dessen Leiter sich am Tag nach dem Einsatz beim Betriebsleiter der Valser Mineralquelle meldete und berichtete: „Bei Ankunft hatte der Patient bereits wieder einen Kreislauf, dank der sofortigen und richtigen Handlungen von Urs Berni und Richard Hubert. Sie konnten das Gelernte und die lebenswichtigen Sofortmaßnahmen genau umsetzen. In dieser Situation haben sich alle Bemühungen und Investitionen in die Betriebssanität ausgezahlt, denn Sie haben im wahrsten Sinne des Wortes Leben gerettet. Ich wünsche keine weiteren solche Fälle in Ihrem Betrieb, aber es ist beruhigend zu wissen, dass sehr qualifizierte Leute für solche Fälle vor Ort sind”

Weitere Preisträger
Der 2. Platz des SVBS Awards ging an die Apleona HSG AG, die eine Betriebssanitäts-Software entwickelte. Auf dem dritten Platz landete die Reasco AG, die während mehreren Gesundheitsaktionen unter anderem Cholesterinmessungen, Grippeimpfungen, Zeckenimpfungen und vieles mehr durchführte.

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