ZVEI: Elektroindustrie mit sehr gutem ersten Quartal

Die deutsche Elektroindustrie hat im März 2017 insgesamt 17,0 Prozent mehr Bestellungen erhalten als vor einem Jahr. Der sehr starke Zuwachs ist allerdings verzerrt, sagt ZVEI-Chef...

Die deutsche Elektroindustrie hat im März 2017 insgesamt 17,0 Prozent mehr Bestellungen erhalten als vor einem Jahr. „Der sehr starke Zuwachs ist allerdings verzerrt“, sagt ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann. „So waren die Auftragseingänge im Vorjahr noch um zwölf Prozent gesunken. Gleichzeitig hatte der diesjährige März zwei Arbeitstage mehr als der letztjährige.“ 

Die Inlandsaufträge sind im März um 13,9 Prozent gestiegen, die Auslandsaufträge um 19,7 Prozent. Die Bestellungen aus der Eurozone lagen um 30,7 Prozent höher als im Vorjahr und die Aufträge aus Drittländern um 13,6 Prozent. 

Im gesamten ersten Quartal dieses Jahres erhöhten sich die Auftragseingänge in der Branche damit um 10,2 Prozent gegenüber Vorjahr. Die Inlandsaufträge legten um 11,1 Prozent und die Auslandsaufträge um 9,3 Prozent zu. Kunden aus dem Euroraum orderten 16,2 Prozent mehr als in den ersten drei Monaten des Vorjahres. Aus Drittländern gingen 5,3 Prozent mehr Bestellungen ein.

Die preisbereinigte Produktion der Elektrobranche lag im März 2017 um 11,7 Prozent höher als vor einem Jahr. Auch hier erklärt sich ein Großteil des Anstiegs durch die beiden zusätzlichen Arbeitstage. Kumuliert von Januar bis März erhöhte sich der Output um 7,3 Prozent. Die Kapazitätsauslastung in der Branche hat sich zu Beginn des zweiten Quartals 2017 um knapp eineinhalb Prozentpunkte auf 86,4 Prozent der betriebsüblichen Vollauslastung erhöht. Die durchschnittliche Reichweite der Auftragsbestände stieg von 2,8 auf 2,9 Produktionsmonate.

„Ihre Produktionspläne haben die Elektrounternehmen im April indessen leicht gesenkt“, so Dr. Gontermann. 33 Prozent der Firmen wollen ihren Output in den nächsten drei Monaten steigern, nur 7 Prozent zurückfahren. Der Rest plant mit der Aufrechterhaltung des gegenwärtigen Produktionsniveaus.

Mit 17,4 Milliarden Euro lagen die Erlöse der heimischen Elektrofirmen im März dieses Jahres um 12,5 Prozent höher als im Vorjahr. Der Inlandsumsatz stieg um 9,1 Prozent auf 8,2 Milliarden Euro, der Auslandsumsatz legte um 15,5 Prozent auf 9,2 Milliarden Euro zu. Mit Kunden aus der Eurozone und aus Drittländern wurden 3,4 Milliarden Euro (+10,7 %) bzw. 5,8 Milliarden Euro (+18,4 %) erwirtschaftet.

In den ersten drei Monaten 2017 belief sich der Branchenumsatz auf 45,8 Milliarden Euro. Damit übertraf er sein entsprechendes Vorjahresniveau um 8,4 Prozent. Einem Anstieg der Inlandserlöse um 5,6 Prozent auf 21,8 Milliarden Euro stand hier eine fast doppelt so hohe Zunahme der Auslandsumsätze um 10,8 Prozent auf 24,0 Milliarden Euro gegenüber. Während die Erlöse mit dem Euroraum um 7,0 Prozent auf 8,8 Milliarden Euro anzogen, legte der Umsatz mit Drittländern noch deutlicher um 13,1 Prozent auf 15,2 Milliarden Euro zu.

Geschäftsklima auf höchstem Stand seit Wiedervereinigung
„Unterm Strich steht für die deutsche Elektroindustrie damit ein sehr gutes erstes Quartal in den Büchern“, sagt Dr. Gontermann. „Und allen Unsicherheiten zum Trotz ist das Geschäftsklima in der deutschen Elektroindustrie im April auf den höchsten Stand seit der Wiedervereinigung geklettert." Vor allem die Beurteilung der aktuellen Lage fiel nochmals wesentlich besser aus als im Vormonat. Die allgemeinen Geschäftserwartungen erhöhten sich ebenfalls, wenn auch moderater.

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