ZVEI: Vier Prozent Produktionswachstum

Das Jahr 2021 sei für die Elektro- und Digitalindustrie insgesamt sehr erfolgreich gewesen. Als eine von wenigen Branchen sei es gelungen, die Verluste aus dem Vorjahr mehr als nur wettzumachen, so ZVEI-Präsident Dr. Gunther Kegel. Die Zahlen seien umso beachtlicher, weil auch das zurückliegende Jahr von der Corona-Pandemie und Lieferengpässen bestimmt war.

Die Produktion stieg zwischen Januar und November 2021 um gut 9 Prozent, die nominalen Erlöse legten im gleichen Zeitraum um knapp 10 Prozent zu. Auf das gesamte vergangene Jahr hochgerechnet hat der Umsatz erstmals knapp die 200-Milliarden-Euro-Marke erreicht. Nahezu alle Teilbranchen zeigten eine positive Entwicklung. Die Beschäftigtenzahl legte um mehr als 5.000 auf 877.000 zu, während die Kurzarbeit deutlich auf 15.000 zurückging. Es sei der Branche im vergangenen Jahr sehr gut gelungen, die Pandemie-Situation zu managen. Die von den Unternehmen getroffenen Sicherheitsmaßnahmen haben gegriffen, so Dr. Gunther Kegel. Wichtig sei, dass das wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben weiter aufrechterhalten bleibe, auch wenn uns neue Virusvarianten vor neue Herausforderungen stellten. Selbstverständlich schließe dies notwendige Schutzmaßnahmen nicht aus.

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Zu schaffen macht der Branche die anhaltende Materialknappheit. Ohne die vorhandenen Lieferengpässe hätte der Umsatz 2021 deutlich höher ausfallen und die 200-Milliarden-Euro-Marke geknackt werden können. Der ZVEI erwartet frühestens ab Jahresmitte eine Besserung der Lage. Mit Blick auf die unter Druck stehenden globalen Lieferketten und die Vernetzung der Branche mahnt der Verband, die technologische Souveränität und Resilienz Europas dringend zu stärken. Europa könne nur aus einer starken Position heraus seine Wirtschaftsinteressen gegenüber China und den USA selbstbewusst vertreten. Hierfür dürfe es keine einseitigen Abhängigkeiten geben, weder bei Spitzentechnologien wie Halbleiter noch in der Spitzenforschung, so Dr. Gunther Kegel. Europa müsse mit eigenen Kompetenzen stark und souverän agieren können, ohne protektionistisch zu sein. Dazu müsse beispielsweise die EU das zweite IPCEI für Mikroelektronik jetzt schnell auf den Weg bringen.

Auch für das Jahr 2022 ist der Verband zuversichtlich, weist aber auf große Unsicherheiten bei der diesjährigen Prognose hin. Stand heute gehe man von einem Produktionsplus von 4 Prozent aus.

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