Brandschutz in Tierställen: Frühwarnsystem mit mehreren Alarmstufen

Gerade in großen Tierställen mit vielen Tieren ist der Brandschutz mit besonderen Herausforderungen verbunden. So lassen sich beispielsweise panische Rinder ohne zuvor eingezäuntes Gelände nur schwer nach ­draußen treiben. Ein Brandfrühwarnsystem mit mehreren Alarmstufen gewährleistet eine rechtzeitige Warnung, sodass Zeit für ein angemessenes ­Eingreifen gewonnen und die Evakuierung vorbereitet werden kann.

SecuriRAS ASD Auswerteeinheit. © Securiton Deutschland
SecuriRAS ASD Auswerteeinheit. © Securiton Deutschland

Die Rationalisierung ist ein wichtiger Treiber in der Landwirtschaft, der zu einer Vergrößerung der Produktionsgebäude und einem höheren Mechanisierungsgrad führt. Die damit verbundene große Anzahl an Tieren in einem Gebäude stellt die Rettungskräfte im Brandfall vor große Herausforderungen.

Die Verantwortung für den Brandschutz liegt in vielen Ländern beim einzelnen Landwirt – so auch in Deutschland. Staatliche Stellen sowie einige örtliche Behörden und Feuerwehren geben den Landwirten Ratschläge zur Vermeidung von Bränden (und zur Brandbekämpfung), aber diese Richtlinien sind freiwillig.


Ursache oft bei Heizung und Elektrik

In 50 Prozent aller Fälle wird die Ursache des Stallbrands nie ermittelt. Die am häufigsten bekannte Ursache ist ein Geräteausfall, sowohl bei der Heizung als auch bei der Elektrik. Die NFPA (National Fire Protection Association) berichtet außerdem, dass fast die Hälfte aller Brände in einem Zeitraum auftreten, zu denen normalerweise weniger Betrieb im Stall herrscht. Bemerkenswert ist auch, dass sich mehr Stall- und Scheunenbrände in den kälteren Monaten des Jahres ereignen, wenn die Heizung und Elektrik mit größerer Wahrscheinlichkeit zum Einsatz kommen.

Begünstigt wird der Brand durch große Mengen an trockenen, brennbaren Materialien wie Einstreu, Heu, Getreide und Holz, die oftmals zusammen mit den Tieren in denselben Gebäuden gelagert werden. Auch die Konstruktion der Stallung oder Scheune kann wesentlich dazu beitragen, wie schnell sich ein Brand ausbreitet. Sie sind oft luftig, sodass Luftströmungen sowie die Charakteristika des Gebäudes beachtet werden müssen (z. B. Flach- oder Schrägdach, mit oder ohne Belüftung durch Öffnungen im Giebel) – und damit mögliche Rauchschichtungseffekte. Weitere Risiken sind vor allem Spinnweben, Staub und Getreidestaub, aber auch Düngemittel, Pestizide und Herbizide sowie Maschinen und mechanische Geräte.
 

Professionell konzipiertes Brandschutzsystem

Die raue Umgebung in Tierställen schränkt die Auswahl an Brandschutzlösungen erheblich ein. Eine Möglichkeit ist die Erkennung von Rauch in der Umgebung. In diesem Fall wird ein automatischer Brandmelder mit der Brandkenngröße „Rauch“ zur Branderkennung verwendet.

Beim zweiten Ansatz wird Staub aus der Luft gefiltert, bevor diese auf Rauchpartikel untersucht wird. Dies ist der Fall, wenn Ansaugrauchmelder, wie beispielsweise der SecuriRAS ASD von Securiton, für die Branderkennung eingesetzt werden. Ansaugrauchmelder nehmen über mehrere Ansaugöffnungen permanent Luftproben, welche von hochempfindlichen Rauchsensoren in der Auswerteeinheit analysiert werden. Hierzu werden Ansaugleitungen verlegt, die eine flächendeckende Überwachung ermöglichen.
 

Fehlalarme wirksam verhindern

Durch die Staubbelastung – sei es durch das Futter oder die Einstreu – können verschiedene Staubarten zu Fehlalarmen führen und die Ansaugleitungen verschmutzen. Securiton löst dieses Problem mit speziellen Filtereinheiten, die dem Ansaugrauchmelder vorgeschaltet werden. Diese verhindern auch das Eindringen von Insekten in die Messkammer, was wiederum zu Fehlalarmen führen kann. Durch den Einsatz der automatischen Ausblasvorrichtung (ADB 1000) wird die Ansaugleitung entweder in einem programmierbaren Intervall automatisch gereinigt oder selbst durch den SecuriRAS ASD gesteuert, wenn dieser eine Luftstromstörung feststellt. Diese Lösung wird bevorzugt in Ställen eingesetzt, in denen der sonstige Tagesbetrieb automatisiert ist (Füttern, Melken etc.).
 

Richtig reagieren dank Alarmstufen

Ein weiterer Vorteil der Ansaugrauchmelder sind die fünf Alarmstufen. Die verschiedenen Vorsignal- und Alarmstufen, welche bereits weit vor der normenkonformen Alarmmeldung schon geringe Rauchkonzentrationen signalisieren, bieten die notwendige Frühwarnung, um zu verhindern, dass sich die Situation zu einem echten Brandereignis entwickelt. Je nach Stufe werden Maßnahmen eingeleitet, die von der Prüfung und Kontrolle mit manueller Löschung bis zur Ansteuerung der Sprinkleranlage gestaffelt sind. Die Ansaugrauchmelder zur Brandfrühesterkennung gelten im Allgemeinen als ausreichend, um schwelende Überhitzungen oder einen Brand in der Entstehungsphase (Anfangsstadium) zu erkennen und so die meisten Brandausbrüche zu verhindern.
 

Mehrere Wirtschaftsgebäude zentral überwachen

Die einzelnen Brandmelder kommunizieren über eine Ringleitung direkt mit der übergeordneten Brandmeldezentrale. Die intelligente Vernetzungslösung FidesNet lässt zudem die einzelnen Ansaugrauchmelder zu einem System mit zentraler Visualisierungs- und Bedienfunktion zusammenwachsen und ermöglicht die standortübergreifende Vernetzung der Brandmeldetechnik. So können mehrere Wirtschaftsgebäude zentral überwacht werden.

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