Dallmeier: Interview mit CEO und Firmengründer Dieter Dallmeier
Dallmeier: Interview mit CEO und Firmengründer Dieter Dallmeier. Nur zwei Jahre, nachdem das Regensburger Unternehmen Dallmeier seine erste Kamera auf den Markt brachte, umfasst di...
Dallmeier: Interview mit CEO und Firmengründer Dieter Dallmeier. Nur zwei Jahre, nachdem das Regensburger Unternehmen Dallmeier seine erste Kamera auf den Markt brachte, umfasst die Produktpalette der hochauflösenden Box- und Domekameras nun insgesamt 14 Modelle. Für GIT SICHERHEIT sprach Steffen Ebert mit Dieter Dallmeier, Firmengründer und CEO von Dallmeier electronic, über die neuesten Entwicklungen.
GIT SICHERHEIT: Herr Dallmeier, mittlerweile hat sich Dallmeier mit einer eigenen Technologie auch als Kamerahersteller erfolgreich am Markt etabliert.
D. Dallmeier: Stimmt. Unsere Kameras mit Cam-in-Pix-Technologie (bekannt unter der speziellen Schreibweise: "Cam_inPIX", einem eingetragenen Markenzeichen von Dallmeier electronic; Anm. d. Red.) sind mittlerweile in vielen Projekten weltweit im Einsatz. Dabei hat es sich von Anfang an als richtig erwiesen, auf die neueste Pixim-DSP-Technologie zu setzen und sie als Basis für unsere hauseigene Entwicklung zu verwenden.
Damit ist Dallmeier weltweit der einzige Entwickler und Hersteller der zukunftsweisenden Cam-in-Pix-Technologie, die bereits in vielen CCTV/IP-Projekten sehr erfolgreich eingesetzt wird. Mit dieser innovativen Kameratechnik ist es nun möglich, die bekannten Probleme der Videosicherheitstechnik zu lösen, die mit der CCD-Technik als unlösbar galten. Schwierigste Lichtverhältnisse, wie bspw. Gegenlicht oder Bildszenarien, die sich durch Umwelteinflüsse ständig ändern, lassen sich auch in extremen Situationen mit der Technologie meistern.
Die Anwender sind von der hervorragenden Bildqualität überzeugt. Und das unabhängig davon, von welcher Größenordnung wir sprechen: ob bei Kleinanwendungen mit wenigen Kameras oder in einem Projekt der Superlative.
Apropos Größenordnung. Auf der diesjährigen Ifsec hat Dallmeier den sog. "Picodome" vorgestellt. Ein toller Name. Nur ein guter Marketingschachzug, oder welches Unterscheidungsmerkmal kennzeichnet die Kamera?
D. Dallmeier: Unser Picodome DDF3000APV ist mit einem Gehäusedurchmesser von gerade einmal 80 mm und einem Kuppelmaß von 57 mm die weltweit kleinste vandalismusgeschützte Domekamera mit Cam-in-Pix-Technologie. Ein "Picodome" ist also noch weitaus kleiner als ein "Microdome" und somit die logische Fortsetzung: Minidome, Microdome, Picodome.
Ganz nach dem Motto: Weniger ist oft mehr?
D. Dallmeier: "Weniger und doch mehr" würde den Picodome wohl besser beschreiben: Weniger, was die physische Größe betrifft, und mehr, was die Technik angeht. Denn dank der Cam-in-Pix-Technologie liefert der Picodome hochqualitatives Bildmaterial, wie man es sonst nur von größeren Kameras kennt. Der ultrahohe Dynamikbereich der Kamera bis zu 120 dB) liefert in Kombination mit ihrer hochauflösenden Sensortechnologie (540 TVL, 720 x 540 Pixel) jederzeit gestochen scharfe und farbgetreue Aufnahmen. Blooming oder Smear-Effekte gehören damit der Vergangenheit an.
Außerdem verfügt der DDF3000APV über eine Push-Point-and-Lock-Funktionalität, um eine einfache und schnelle Installation zu ermöglichen. Diese erlaubt es dem Techniker, die Kamera auf jeden erforderlichen Bereich punktgenau auszurichten. Die geringen Dimensionen haben zudem den Vorteil, dass die Kamera eine äußerst diskrete Sicherheitslösung darstellt. Sie liefert bestes Bildmaterial, ohne dabei störend zu wirken. Sehen Sie sich doch einmal die Größenverhältnisse im Vergleich zu einem Kugelschreiber an. Beeindruckend, oder?
Da müssen wir Ihnen zustimmen. Neben dem Picodome sind aber noch ein paar weitere besondere Kameramodelle auf der Ifsec aufgefallen. Geht Dallmeier jetzt unter die Designer?
D. Dallmeier: Der Hintergrund, vor dem wir unsere "Design Cams" entwickelt haben, ähnelt dem des Picodome. Immer häufiger wollen Kunden nicht nur ein technisch einwandfreies Produkt, sondern betrachten auch Kameras unter einem ästhetischen Gesichtspunkt. Vielen ist es wichtig, dass sich die CCTV-Anlage nahtlos in das Raumkonzept einfügt. Stellen Sie sich doch vor, wie viele Bauherren Unmengen von Geld ausgeben, um ein architektonisch tolles Gebäude zu errichten. Dem müssen sich natürlich auch die Sicherheitsprodukte fügen. Sie sollten sich anpassen und nicht wie Fremdkörper im Raum wirken. Deshalb gibt es all unsere Kameramodelle auch als "Designer-Version".
Der Kunde gibt uns eine Vorgabe, und wir passen die Kamera an. Das reicht von der Stuckdecke eines Museums bis zum Wurzelholz-Interieur eines Casinos. Die Dallmeier Kameras sind also in kompakter Bauweise verfügbar und lassen sich durch verschiedene Gehäusefarben optimal in das Innendesign der Gebäude integrieren, ohne störend aufzufallen. Die "Design Cams" haben darüber hinaus den Vorteil, dass sie den Gästen und Besuchern nicht das Gefühl ständiger Überwachung geben. Die Atmosphäre ist somit viel angenehmer, da sich niemand ständig beobachtet fühlt. Und die Architekten sind natürlich glücklich…
Diese speziellen Design Cams kommen also vorrangig in neuen, modernen Umgebungen zum Einsatz?
D. Dallmeier: Das kann man so nicht verallgemeinern. Ein weiterer wichtiger Einsatzbereich ist auch der Denkmalschutz. Kulturdenkmäler müssen langfristig erhalten bleiben, und so gilt es hier vor allem, mutwilligen Beschädigungen und Vandalismus vorzubeugen. Doch eine allzu auffällige Videoüberwachung würde das Ambiente und den Zauber, der von Kulturdenkmälern ausgeht, zerstören.
Der Hauptsitz Ihres Unternehmens liegt ja im mittelalterlich geprägten Regensburg, das vor kurzem zum Weltkulturerbe ernannt wurde. Gibt es hier denn aktuelle Anwendungsbeispiele?
D. Dallmeier: Momentan werden gerade IP-Kameras im Stadtgebiet montiert, über die ein regionaler Fernsehsender Bilder vom Weltkulturerbe Regensburg übertragen wird. Hier wurde bereits im Vorfeld der Denkmalschutz hinzugezogen, um den städteplanerischen Auflagen in puncto Erscheinungsbild und historischer Authentizität gerecht zu werden. Moderne Videoüberwachungstechnik und Ästhetik sind also kein Widerspruch! Der Anspruch muss sein, mit den Kameras das gesamte Szenenbild detailliert einzufangen und hochwertig wiederzugeben, ohne dabei das ästhetische Gesamtbild durch die Kameras zu stören.
Herr Dallmeier, wir danken für das Gespräch.
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