22.02.2018 • TopstoryBDSWKlühKlüh Security

GIT SICHERHEIT im Gespräch mit Klüh Security Geschäftsführer Jürgen Hahn

Klüh Security bietet individuelle Sicherheitskonzepte für jeden Einsatzort an. Zu den Kunden zählen Banken und Versicherungen, Verwaltung und Industrie. Auch große Events und Veran...

Klüh Security bietet individuelle ­Sicherheitskonzepte für jeden Einsatzort an. Zu den Kunden zählen Banken und Versicherungen, Verwaltung und Industrie. Auch große Events und Veranstaltungen sichert das Unternehmen – und es stellt ­Sicherheitskräfte für Airports, ­Fluggesellschaften und Abfertigungsunternehmen. Es ist zertifiziert, BDSW-Mitglied und be­schäftigt allein in Deutschland etwa 3.500 Mitarbeiter. GIT SICHERHEIT sprach mit Jürgen Hahn,
Geschäftsführer von Klüh Security.

GIT SICHERHEIT: Herr Hahn, Ihr Unternehmen hat vor kurzem den Comenius Award erhalten – da geht es um Multimedia-Produkte im Rahmen Ihrer hauseigenen Sicherheitsschule. Könnten Sie Ihr web- und computerbasiertes Lernmanagementsystem bitte einmal kurz beschreiben?

Jürgen Hahn: Unser Ziel ist es, mit unserem individuell angepassten Lernmanagement-System allen Mitarbeitern Lerninhalte auf methodisch und didaktisch hohem Niveau anbieten zu können. Unsere Lerninhalte sollen zudem zeitnah und ohne großen organisatorischen Aufwand zur Verfügung stehen.

Welche Themen decken Sie ab?

Jürgen Hahn: Momentan stehen Lerninhalte aus den Bereichen Security, Arbeits- und Gesundheitsschutz, Brandschutz und Persönlichkeitsentwicklung zur Verfügung, zudem werden gerade zum Beispiel Lerninhalte, Prüfungssimulationen und weitere Hilfsmittel zu Vorbereitung auf die Sachkundeprüfung § 34a GewO für die Security-Sparte entwickelt. Diese stehen dann jedem Interessenten und Mitarbeiter kostenfrei online zur Verfügung. Der Lerner kann also jederzeit und eigentlich an jedem Ort, mit Handy, Tablet oder Computer, darauf zugreifen und sich so eigenverantwortlich optimal auf die Prüfung vorbereiten. Für uns steht E-Learning auf jeden Fall für eine Verbesserung und Flexibilisierung der Aus- und Fortbildung. Ergänzt wird das ganze durch webbasierte Schulungen in einem sogenannten virtuellen Klassenzimmer und „Blended Learning“ (teils E-Learning, teils Direktschulung). Und nicht zu vergessen: wir haben neben der Klüh Akademie eine eigene Sicherheitsschule, in der mittels Präsenzunterricht spezifische Lerninhalte für Sicherheitsfachkräfte vermittelt werden.

Security ist als Aufgabenstellung schon technisch gesehen äußerst komplex und hat viele Teilgebiete. Wieweit können Sie sich auf die jeweiligen kundenspezifischen Details vor Ort einstellen?

Jürgen Hahn: Wir erbringen in erster Linie infrastrukturelle Services. Technische Dienstleistungen sind für uns derzeit nicht der Schwerpunkt - aber perspektivisch setzen wir uns mit dem Thema intensiv auseinander.

Wie sehen typischerweise Ihre Aufgaben aus – und in welcher Größenordnung sind Sie dort im Einsatz?

Jürgen Hahn: Zu unseren Aufgaben zählen unter anderem der Objektschutz, Pforten-, Empfangs- und Telefondienst, Revier- und Streifendienst, Bundeswehrbewachung, Verkehrsdienst, Aviation Security, Post-, Kurier- und Botendienst sowie die Sicherheitsberatung. Unsere Schwerpunkte liegen vornehmlich in den Bereichen Objektschutz und Bundeswehrbewachung. In diesen Bereichen sind rund 3.000 Mitarbeiter beschäftigt. Aber auch der Bereich Aviation Security hat einen hohen Stellenwert. Hier sind wir bald an mehreren Flughäfen in Deutschland mit mehr als 600 Mitarbeitern tätig. Einen weiteren Schwerpunkt sehen wir in der kompetenten Beratung unserer Kunden, um individuelle, fachgerechte und wirtschaftliche Sicherheitskonzepte für die jeweiligen Anforderungen zu erstellen.

Sie erwähnten gerade die Bundeswehr – welche Aufgaben übernehmen Sie dort?

Jürgen Hahn: Die Hauptaufgabe liegt hier in der Absicherung von militärischen Liegenschaften durch bewaffnete Sicherheitsmitarbeiter und Diensthundeführer. Dabei werden Zutrittskontrollen von Personen sowie Kfz-Kontrollen durchgeführt, ebenso erfolgt die Prüfung von Aufenthaltsberechtigungen im militärischen Sicherheitsbereich. Es werden Zustandskontrollen von Schutzobjekten sowie die Bestreifungen mit und ohne Diensthund durchgeführt, ebenso Alarmverfolgungen bei Auslösung von Alarmen in technisch abgesicherten Bereichen (Schutz der Schutzobjekte). Im Ernstfall erfolgt durch unsere Mitarbeiter das Anwenden von unmittelbarem Zwang, also das Festhalten und Durchsuchen von unberechtigten Personen oder Straftätern, die keinen legitimierten Zutritt zur Liegenschaft haben. Wichtig für all diese Tätigkeiten ist immer die kommunikative Zusammenarbeit mit den militärischen Wachvorgesetzten vor Ort, die regelmäßig durchgeführt wird.

Auch auf Events sind Sie im Einsatz. Das ist ein besonderes anspruchsvolles Thema – auch was die Zusammenarbeit mit den Gefahrenabwehrbehörden betrifft?

Jürgen Hahn: Auch in diesem Segment ist ein gegenseitiger kommunikativer und informativer Austausch in Verkehrs- und Sicherheitsgesprächen von höchster Wichtigkeit. Hilfreich sind hier zum einen bleibende bekannte Ansprechpartner der jeweiligen Behörden für eine vertrauensvolle gegenseitige Abstimmung, die auch einen persönlichen Support durch Beamte einzelner behördlicher Abteilungen (Feuerwehr, Polizei, Ordnungsamt) beinhaltet. Zum anderen erfolgt in unseren Einsatzzentralen eine enge Zusammenarbeit in Arbeitsgruppen, mit abgestimmter Personalplanung, und Tätigkeitsfeldern für Sicherheits- und Ordnungsdienste. Es erfolgt also eine professionelle, enge Zusammenarbeit und Abstimmung der einzelnen Personen in jeweiliger eigener Zuständigkeit.

Lassen Sie uns noch einen Blick auf das Segment der Flughafensicherheit werfen...

Jürgen Hahn: Im Bereich Flughafensicherheit bieten wir alle Eigensicherungsmaßnahmen von Flughafenbetreibern gemäß § 8 Luftsicherheitsgesetz an. Dies umfasst unter anderem die Durchführung von Personal-, Waren- und Fahrzeugkontrollen mittels verschiedener Kontrolltechniken (z.B. Gepäckprüfanlagen, Tor- und Handsonden, Fahrzeugkontrollspiegeln usw.) und dem entsprechend zertifizierten Personal. Dazu kommen Tätigkeiten wie die Bordkartenkontrollen, die Begleitung/Beaufsichtigung von Fremdfirmen, Lotsendienste, Verkehrslenkungsdienste, alle Formen von Zutritts-/Zufahrtskontrolltätigkeiten. Dabei arbeiten wir eng mit unseren Auftraggebern und diversen Behörden zusammen. Beispielsweise ist unser Unternehmen am Düsseldorfer Flughafen – neben Feuerwehr und Strafvollzugsbehörden – fester Bestandteil im Gefahrenabwehrplan.

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