Klare Kante Baby: Videosicherheit im Isernhagener „BabyOne“-Fachmarkt
In den über 30 Jahren seines Bestehens hat sich das Familienunternehmen BabyOne in Kooperation mit seinen Franchise-Partnern zum größten deutschen Fachhändler für Säuglings- und Kleinkindbedarf entwickelt. Um diebstahlbedingten Inventurdifferenzen vorzubeugen, hat die Geschäftsleitung des in Franchise geführten Fachmarkts in Isernhagen bei Hannover ein bestehendes Videosicherheitssystem mit IP-Kameras von Eneo erweitert. Ein Ortstermin.
Der Name ist Programm: Wenn es um Kleinkindbedarf geht, ist BabyOne die erste Adresse im deutschsprachigen Raum. Hier finden junge Eltern vom Schnuller über Spielzeug und Textilien bis zu Babymöbeln alles, was ein junger Erdenbürger in den entscheidenden ersten Jahren seines Lebens benötigt. Zudem bietet der Fachhändler frischgebackenen Eltern auf einer durchschnittlichen Verkaufsfläche von 1.200 Quadratmetern Eigenmarken, Beratung, Reparaturdienstleistungen und hilfreiche Info-Veranstaltungen. Ein Geschäftsmodell, das das mehrfach ausgezeichnete Unternehmen seit seiner Gründung auf stetigem Wachstumskurs hält. Für zusätzlichen Schub sorgen die anziehenden Geburtenraten der letzten Jahre sowie die steigende Bereitschaft von Eltern und Verwandten, in den Nachwuchs zu investieren.
Schlicht unverzichtbar: Videosicherheit
Der BabyOne-Fachmarkt in Isernhagen wurde 2009 eröffnet und wird als Franchise geführt. Die Verkaufsfläche erstreckt sich über 1.600 Quadratmeter auf zwei Ebenen – unmöglich, hier ohne Videokameras den Überblick über die zahlreichen Warengänge zu behalten. Bisher hatte die Marktleitung jedoch darauf verzichtet, den Verkaufsraum mit einem Videosicherheitssystem auszustatten. Nur die Lieferzone im Außenbereich wurde mit zwei IP-Kameras überwacht, während man sich auf der Verkaufsfläche selbst auf Dummy-Kameras beschränkte. Da die diebstahlbedingten Inventurdifferenzen aber immer weiter anstiegen und die Ladendiebe immer dreister und unverfrorener vorgingen, war ein Strategiewechsel nötig, wie Marktleiterin Agnes Navid erläutert: „Wir hatten hier Leute, die mit Kombis vorfuhren und ganze Kinderwägen mit Kleinartikeln beluden und dann seelenruhig zum Ausgang schoben. Die gingen richtig planmäßig vor, hatten das Auto zuvor auf dem Kundenparkplatz rückwärts eingeparkt, mit dem Kofferraum in Richtung Eingang, um das Diebesgut schneller einladen zu können.“
Ein drastisches Beispiel, sicherlich – doch leider kein Einzelfall. Addiert man zu diesen regelrechten Beutezügen die vielen Fälle von sogenannten Gelegenheitsdiebstählen, wird deutlich, dass Ladendiebe über ein Geschäftsjahr hinweg immense Schäden verursachen. Dem EHI Retail Institute zufolge belief sich 2018 allein in Deutschland die Gesamtsumme der durch Kunden verursachten Inventurdifferenzen auf 2,38 Milliarden Euro. Eine Zahl, die ein grelles Schlaglicht auf ein Problem wirft, das den gesamten Einzelhandel belastet. Mit dem Ausbau des Bestandssystems sollte dem bei BabyOne Isernhagen wirksam ein Riegel vorgeschoben werden.
Präzisionsarbeit bei Nacht
Auf persönliche Empfehlung hin wurde die Firma Digicom Informationstechnologie mit der Planung und Installation der Videoüberwachung auf der Verkaufsfläche und im Bereich der Kundenparkplätze beauftragt. Das deutschlandweit agierende Unternehmen implementiert und wartet maßgeschneiderte Lösungen im Bereich Datenübertragung und Sicherheitstechnik für Kunden aus Industrie und Handel und verfügt über jahrzehntelange Erfahrung im Projektgeschäft. Onshore wie offshore, denn die Lösungsexperten von Digicom verfügen über das Know-how und die erforderlichen Lizenzen, um selbst Satellitenübertragungssysteme auf Bohrinseln zu warten.
Oft genug müssen sie dabei die Lösung während des Einsatzes entwickeln, ohne vorherige Gelegenheit, sich mit den Ortsbedingungen näher vertraut zu machen. „Das macht übrigens Spaß!“, sagt Dirk Bornemann, seines Zeichens Radio- und Fernsehtechnikermeister und Spezialist für Satellitenanlagen. Er ist seit über 20 Jahren bei der Digicom an Bord und zeichnete für die Installation des IP-Videosystems bei BabyOne in Isernhagen verantwortlich. Hierbei kam ihm seine Begeisterung für technische und handwerkliche Herausforderungen zugute, denn die lokalen Bedingungen machten die Arbeit in mehrfacher Hinsicht zu einer durchaus sportlichen Angelegenheit. Nicht nur, weil sie mit Rücksicht auf den täglichen Geschäftsbetrieb in zwei aufeinanderfolgenden Nachtschichten vorgenommen werden musste, sondern auch und vor allem wegen der anspruchsvollen Verkabelung, die zum Teil – für den Betrachter unsichtbar – über die offene Balkenkonstruktion des Deckenbereichs erfolgen musste. Etliche Meter Netzwerkleitung wurden über die ausgedehnte Verkaufsfläche hinweg durch Führungs- und Leerrohre zum EDV-Raum und dem dort stationierten Server-Rack gezogen. „Wenn man viele Jahre im Antennenbau unterwegs ist, entwickelt man ein Auge für mögliche Wege“, erläutert Dirk Bornemann. Lichtleisten mussten aus- und wieder eingebaut, präzise Bohrungen angebracht werden. Ein Zentimeter daneben und schon wäre unter Umständen ein Leitungsrohr oder Kabel beschädigt worden.
Ein eingespieltes Team
Mit guter Planung, viel Erfahrung und Routine führte Digicom den Auftrag punktgenau aus. „Es geht um Schnelligkeit, es geht um Zuverlässigkeit. Das ist, was der Kunde von uns erwartet, und das ist, was wir von unserem Lieferanten erwarten. In dieser Hinsicht können wir uns voll auf Eneo und Videor verlassen“, resümiert Dirk Bornemann und fährt fort: „In Projekten wie diesem lernt man den Vorkonfigurations-Service von Videor schätzen. Man packt das System vor Ort aus, die Kameras sind mit IP-Adressen beschriftet und man kann sich darauf verlassen, dass alles läuft. Das ist an sich schon immer ein gutes Gefühl, aber wenn man wie hier ein System unter Zeitdruck und in Nachtschicht installiert, ist es Gold wert. Digicom und Videor, das passt gut zusammen, wir haben die gleiche Mentalität, was Kundenorientierung und Professionalität angeht.“
Abschrecken, die Lage erkennen, Vorfälle aufklären
Betritt man den Markt, springt einem sofort der sogenannte „Confrontation Screen“ ins Auge, der direkt gegenüber dem Eingang angebracht ist. In Split-Screen-Darstellung werden verschiedene Kameraansichten des Innen- und Außenbereichs auf den Monitor aufgeschaltet und machen unmissverständlich klar, dass hier videoüberwacht wird. Auch die an mehreren Stellen auf Augenhöhe platzierten Hinweisschilder haben neben ihrer informierenden durchaus auch eine abschreckende Funktion. Die hochauflösenden Überwachungsvideos liefern Eneo-IP-Kameras vom Typ IED-62M2812MAA und IEB-64M2812M0A.
„Die Kameras sind dezent, bewährt und bieten auf jeden Fall ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis“, urteilt Dirk Bornemann. „Was die Qualität angeht, muss sich Eneo überhaupt nicht verstecken.“ Bei den IED-62M2812MAA handelt es sich um Dome-Kameras aus der Eneo-SN-Serie mit motorisiertem Varifokalobjektiv und Full-HD-Auflösung. Sie wurden in Deckenmontage an strategisch günstigen Positionen über den Warengängen installiert, so dass man an den Überblicksmonitoren im Kassenbereich und im Büro der Marktleitung das Geschehen in den jeweiligen Zonen der Verkaufsfläche sehr gut überblicken kann.
Zudem sind die IP-Domes mit intelligenten, selbstlernenden Videoanalysefunktionen ausgestattet, die neben Bewegungsmelder und -analyse, Manipulationsschutz, und Richtungserkennung mit Objektzählfunktion auch Loitering- und Intrusionsdetektion sowie Personenerkennung umfassen. Starke Kontraste und Helligkeitsunterschiede, zu denen es durch die in Verkaufsräumen übliche künstliche Beleuchtung häufig kommt, gleicht der IED-62M2812MAA mit den Bildoptimierungsfunktionen Smart BLC und WDR aus. Für eine hohe Tiefenschärfe und einen sehr guten Kontrast sorgt die Kombination aus variabler Brennweite und P-Iris-Blendensteuerung. Mit ihr lässt sich – wie bei allen Kameras der SN-Serie – die Blende des Netzwerk-Domes präzise steuern. Dies verhindert, dass das Objektiv beim Einzoomen den Bildfokus verliert, und gewährleistet, dass Objekte oder Personen auch in größerer Entfernung scharf dargestellt und gut erkennbar werden. Das macht die P-Iris-Funktion besonders nützlich für die Videoüberwachung von Fluren oder Warengängen, von denen es bei BabyOne einige gibt.
Die IP-Domes mit ihren 99x144 mm sind sichtbar genug, um potenzielle Ladendiebe einzuschüchtern, fügen sich aber andererseits mit ihren weißen Gehäusen gut und unaufdringlich in die Umgebung ein.
Den Kundenparkplatz, den Eingangsbereich sowie die Kinderwagenabteilung überwachen Bullet-Netzwerk-Kameras aus der EN-Serie vom Typ IEB-64M2812M0A. Sie sind IP66-klassifiziert und können innen wie außen eingesetzt werden. Mit einem motorisierten Varifokalobjektiv ausgestattet, liefern diese kompakten Tag-Nacht-Kameras eine maximale Videoauflösung von vier Megapixeln. Von besonderer Bedeutung für den Einsatz am BabyOne-Standort in Isernhagen sind die frei definierbaren Privatzonen, die eine DSGVO-konforme Videoüberwachung des Parkplatzes erlauben: Sie wurden so eingestellt, dass weder Passanten noch vorbeifahrende PKW von den Kameras aufgezeichnet werden. Nur die Fahrzeuge auf den hauseigenen Parkplätzen werden erfasst, wobei dank der hohen Auflösung der Eneo-Bullet-Kameras sehr gut erkennbar ist, was hier im Einzelnen geschieht. Auch die Kennzeichen der ein- bzw. ausparkenden Fahrzeuge lassen sich bei einem Vorkommnis im Standbild eindeutig identifizieren.
Bewährt und leicht zu bedienen
Die im BabyOne-Fachmarkt montierten IP-Kameras von Eneo unterstützen das Onvif-Protokoll und werden über eine VisualStation VS360HD von Synology gesteuert – ein Line-up, das sich bereits in zahlreichen Installationen von Digicom bewährt hat. Die Lösung ist ideal für kleine und mittlere Videosicherheitssysteme, preisgünstig, platzsparend und kommt ohne PC aus. Dank ihrer benutzerfreundlichen Oberfläche können auch Laien die Station nach einer kurzen Einweisung uneingeschränkt bedienen. Die Aufzeichnung der Videodaten erfolgt auf einem 4-bay NAS-Server von Synology, dessen Kapazitäten Anwendungen dieser Art und Größenordnung ohne Probleme abdecken. „Die Fachleute von Videor wissen genau, welche Bitraten einzustellen sind, ohne das Gerät zu überlasten. Und der technische Support ist sehr auf Zack, sollte es doch einmal ein Problem geben. Das ist mir so von keinem anderen Lieferanten bekannt“, konstatiert Dirk Bornemann.
Sehr zufrieden sowohl mit der Projektdurchführung als auch mit dem Videosicherheitssystem selbst ist auch Marktleiterin Agnes Navid: „Für uns macht sich das schon jetzt bezahlt, denn die Diebstahlrate ist spürbar gesunken. Neulich erst hatten wir einen Fall, wo es sich die Person, die ganz offensichtlich im Begriff war, einen Kinderwagen zu stehlen, kurz vor dem Eingang doch noch einmal anders überlegt hat.“
Business Partner
eneo - eine eingetragene Marke der VIDEOR E. Hartig GmbHCarl-Zeiss-Str. 8
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