Gefährliche Lichtquellen: Wie Displays und LEDs Augen und Haut schädigen können
In der heutigen Welt sind wir von Lichtquellen, Displays und LEDs umgeben. Von unseren Smartphones und Computern bis hin zu den grellen Lichtern in unseren Häusern und Büros - unsere Augen sind ständig einer Vielzahl von Lichtquellen ausgesetzt. Während Licht für unser Sehvermögen unerlässlich ist, kann zu viel davon unsere Augen schädigen. Es gilt, wie Paracelsus sinngemäss wusste: «Die Dosis macht das Gift».
GIT SICHEREIT: Herr Solèr, Sie sind Dozent an der Fachhochschule Graubünden. Was umfasst Ihre Rolle?
Ursin Solèr: Als Dozent habe ich drei verschiedene Hüte auf: ich unterrichte, forsche und betreue unsere Dienstleitung Augensicherheit, im Rahmen derer wir Messaufträge ausführen und Beratung anbieten. Im Rahmen meines Lehrauftrags unterrichte ich Studierende aus den Studiengängen Photonics und Mobile Robotics. Ich halte Vorlesungen zu Themen wie Optischer Messtechnik, Lasertechnik, Fliegende Roboter und Energiemanagement. Im Rahmen unseres Auftrags für die Gesellschaft befasse ich mich auch mit MINT-Unterricht; es freut mich sehr, dass wir seit einigen Jahren einen Kurs für Kinder zum Thema Raketenbau anbieten dürfen.

Welchen Mehrwehrt leisten Sie durch Ihre Forschung?
Ursin Solèr: Meine Forschung fokussiert sich derzeit auf die Integration robotischer Systeme und die Möglichkeiten diese sinnstiftend für die Gesellschaft nutzbar zu machen. Wir arbeiten an Rettungs- und Messsystemen die beispielsweise von Blaulicht Organisationen eingesetzt werden könnten. Dazu gehören auch Systeme, die sich mit der Quantifizierung und der Überwachung von Umwelteinflüssen oder -veränderungen befassen, wie Lichtverschmutzung oder – wie im Projekt eines Kollegen – die Erfassung seltener Pflanzenarten.
Dabei gibt es auch einen fliessenden Übergang zu Ihrer dritten Tätigkeit, der Dienstleistung Augensicherheit…
Ursin Solèr: In diesem Rahmen beraten wir meist lokale Unternehmen und Institutionen in unserem Kompetenzzentrum Optoelektronik und nehmen Messaufträge entgegen. Die Industrie entwickelt dynamisch und innovativ neue Methoden und Anwendungen. Doch gerade für kleinere Unternehmen, ist es nicht immer einfach, die dafür nötigen, vor allem zu Beginn höheren Investitionen in Gerät und Fachwissen zu leisten.
Welche Lösungen bietet die FH Graubünden Herstellern von Geräten, die lichtbasierte Technologien verwenden?
Ursin Solèr: Wir können auf verschiedenen Ebenen helfen. Einerseits können wir unser Fachwissen zur Verfügung stellen und in jeder Phase des Entwicklungs- oder Qualitätssicherungsprozess unterstützen, indem wir bei der Wahl der technischen Lösungen oder bei Kostenabschätzungen unterstützen. Andererseits können wir mit Hilfe unseres Geräteparks Messungen anbieten, die ansonsten nicht möglich wären. Wir helfen bei der Umsetzung und Einhaltung der gängigen Normen oder bei der Kosteneinsparung durch die Anwendung effizienterer Methoden.
Können Sie einen typischen Use Case skizzieren?
Ursin Solèr: Die meisten photonischen oder elektro-optischen Systeme arbeiten mit infraroter Strahlung, weil diese für Menschen unsichtbar ist und darum nicht stört. Gleichzeitig ist es aber für Hersteller solcher Systeme die Fehlersuche wesentlich komplexer, hier können wir mit verschiedenen Ansätzen wie beispielsweise Kameras helfen. Ein weiteres Thema sind die einzuhaltenden Normen. Grundsätzlich muss geklärt werden welche Norm anwendbar ist bei gegebener Hardware und Betriebsparameter. Das hat einen Einfluss auf die zu treffenden Schutzvorkehrungen, kritischen Parameter usw. Als letzten Punkt möchte ich Kunden erwähnen, die generell eine Beratung wünschen, das kann zu Spektroskopie von Flüssigkeiten sein, Verschmutzungsgrad einer Oberfläche, Transparenz einer Kunststoffanzeige oder auch der Verwendung von robotischen Messsystemen wie autonomen Drohnen sein.
Was raten Sie Entwicklern von photonischen bzw. elektrooptischen Systemen?
Ursin Solèr: Wenn eine Fragestellung auftaucht, zu deren Beantwortung oder Umsetzung die Ressourcen oder das Fachwissen im Projektteam fehlen, sollten sie nicht zögern unsere Expertise zu beanspruchen. In den meisten Fällen können wir selbst direkt weiterhelfen; in den anderen Fällen verfügen wir über das richtige Netzwerk, um an einen kompetenten Partner zu vermitteln.