12.09.2024 • Topstory

Multisensorik in der Einbruchserkennung

Wenn es um die Einbruchserkennung für Perimeter, sensible Bereiche, Eingänge und Tore geht, können Sicherheitsexperten aus einer breiten Palette von Technologien wählen. Fortschritte im Bereich der KI und Signalverarbeitung sowie kostengünstige, leistungsstarke Computerhardware bieten spannende neue Möglichkeiten, mit denen das Sicherheitspersonal die Aktivitäten am Perimeter im Auge behalten können. Ein Beitrag von John Rosenbusch, Sales Director DACH bei Senstar.

Der Senstar MultiSensor ist ein kompaktes, KI-gestütztes...
Der Senstar MultiSensor ist ein kompaktes, KI-gestütztes Einbrucherkennungssystem.
© Senstar

Trotz aller technologischen Verbesserungen stehen Sicherheitsfachleute heute immer noch vor einem Dilemma: Sie müssen nämlich abwägen zwischen hoher Erkennungswahrscheinlichkeit in allen Einbruchsszenarien und einer vertretbaren Anzahl störender Fehlalarme. Verstärkt wird dieses Problem zusätzlich dann, wenn mehrere Technologien nebeneinander eingesetzt werden. Falsche und störende Alarme lenken die Bediener ab, verschwenden Zeit und Ressourcen und können zu nachlässigen Reaktionen führen, wodurch die Sicherheit eines Standorts insgesamt beeinträchtigt wird.

Wie lassen sich störende Alarme ein für alle Mal eliminieren und gleichzeitig ein hohes Sicherheitsniveau aufrechterhalten? Die Antwort findet, wer sich mit einem besonderen Talent des Menschen näher beschäftigt: Das ist die schnelle und genaue Interpretation seiner Umgebung bei der Charakterisierung von Bedrohungen. Dafür nutzen Menschen nicht nur ihre Augen, sondern kombinieren alle verfügbaren Sinne, um den Kontext zu erkennen. Handelt es sich um eine Person, ein Fahrzeug oder ein anderes Objekt? Und wenn es eine Person ist – nähert sie sich dem Perimeter oder läuft sie einfach dran vorbei? Interagiert sie mit einer Barriere (z. B. Klettern oder Schneiden am Zaun)? Oder hält sie sich einfach nur in der Nähe des kontrollierten Bereichs auf?

Kontextsensitive Sensoren

Bislang fehlten dem Sicherheitsmarkt echte kontextsensitive Sensoren. Einzelne Technologien sind sehr gut darin, spezifische Ereignisse zu erkennen, können aber bei der Erkennung von Randfällen versagen. Um diese Herausforderungen zu bewältigen, ist ein ganzheitlicher, konvergenter Ansatz erforderlich, der mehrere Sensortechnologien intelligent zusammenführt, um unsere menschlichen Sinne Sehen, Hören und Tasten nachzuahmen, mit einem zentralen Gehirn, das die richtigen Entscheidungen trifft.

Mit dem Senstar MultiSensor hat Senstar einen solchen radikal neuen Ansatz zur Einbruchserkennung entwickelt. Dabei handelt es sich um ein kompaktes, KI-gestütztes Einbrucherkennungssystem. Es verwendet eine integrierte Sensor Fusion-Engine, um Daten aus mehreren Sensortechnologien, darunter Kurzstreckenradar, PIR, Beschleunigungsmesser und Videoanalyse, zu synthetisieren und den vollständigen Kontext zu verstehen, in dem ein Ereignis auftritt. Dies führt zu einer höchsten Erkennungswahrscheinlichkeit, einem verbesserten Situationsbewusstsein und nahezu null Fehlalarmen.

KI-gestützt

Der Schlüssel zur genauen Interpretation der Daten seiner zahlreichen Sensoren ist die integrierte Sensor Fusion-Engine. Anders als bei einer Booleschen Logikintegration (UND- bzw. ODER-Verknüpfung) versteht das KI-gestützte System auf intelligente Weise den Inhalt eines Ereignisses und kann genau feststellen, ob ein Einbruchsversuch stattfindet, selbst wenn die Daten eines oder mehrerer seiner Sensoren aufgrund äußerer Bedingungen als schlecht eingestuft werden. Beispielsweise funktionieren selbst die fortschrittlichsten Videoanalysen bei schlechter Sicht aufgrund fehlender Nachtbeleuchtung oder starkem Schneefall möglicherweise nicht richtig. Indem das System jedoch Einbruchtrainingsdaten, Musteranalyse, Relevanz, Verlauf und Hintergrundgeräusche berücksichtigt, kann es auf intelligente Weise zwischen echten Bedrohungen und anderen Aktivitäten unterscheiden, die einzelne Sensoren täuschen können.

Der Bildsensor des Senstar MultiSensor bietet dem Sicherheitspersonal die Möglichkeit, aus der Ferne eine 180-Grad-Ansicht des Einbruchs vor Ort zu erhalten. Die als RTSP-Stream verfügbaren Videodaten können von den meisten Videosystemen und Mobilgeräten angezeigt werden. In Kombination mit einem Video- und Sicherheitsmanagementsystem bietet das Gerät eine echte Lageübersicht.
 

Der Senstar MultiSensor verwendet eine integrierte Sensor Fusion-Engine, um...
Der Senstar MultiSensor verwendet eine integrierte Sensor Fusion-Engine, um Daten aus mehreren Sensortechnologien, darunter Kurzstreckenradar, PIR, Beschleunigungsmesser und Videoanalyse, zu synthetisieren und den vollständigen Kontext zu verstehen, in dem ein Ereignis auftritt.
© Senstar

Vorteile der Konvergenz

Die Kombination mehrerer Sensortechnologien in einem einzigen, kompakten Design bietet viele Vorteile: Komfort und Flexibilität. Das ist vergleichbar mit der Zeit vor der Einführung von Smartphones. Man verwendete ein Mobiltelefon für Sprachanrufe, eine Digitalkamera für Fotos, ein GPS-Gerät zur Navigation, einen MP3-Player für Musik und hatte zudem einen großen Schlüsselbund dabei. Heute sind all diese Funktionen in einem einzigen, taschengroßen Gerät verfügbar. Die Vorteile der Konvergenz können im Sicherheitsbereich angewendet werden: ein Gerät für Türen, Wände, Zäune und offene Zugänge; ein System zur Integration in das Videosicherheitssystem eines Standorts; und ein Produkt, das das Sicherheitspersonal erlernen muss.

Durch seine kompakte Größe und Funktionalität ist der Senstar MultiSensor geeignet für eine breite Palette von Anwendungen in verschieden Branchen:

  • Zugänge zu Gebäuden: Direkt über Türen und Laderampen montiert, kann er Eindringlinge erkennen, die sich dem Gebäude nähern und es betreten.
  • Schutz von Toren: Das Gerät kann direkt an Pfosten an Schwingtoren oder an Eckpfosten von Schiebetoren installiert werden. Die Einbruchserkennung kann so konfiguriert werden, dass sie funktioniert, wenn das Tor geöffnet oder geschlossen ist.
  • Zaun- und Wandschutz: Mit seiner integrierten Montagehalterung kann das Gerät an Zäunen und Wänden aller Art installiert werden.
  • Offene Bereiche: Im barrierefreien Modus konfiguriert, werden Eindringlinge in offenen Bereichen erkannt.

Senstar MultiSensor bietet damit einen brandneuen Ansatz zur Einbrucherkennung, der mehrere Einbrucherkennungstechnologien in einem einzigen kompakten Gerät vereint. Mit seiner integrierten Sensor Fusions-Engine macht Senstar MultiSensor Fehlalarmen ein für alle Mal ein Ende und ermöglicht es Sicherheitsfachleuten, Einrichtungen ohne Ablenkungen und unnötige Reaktionen auf Fehlalarme zu überwachen und einen aussagekräftigen Kontext für potenzielle Bedrohungen bereitzustellen.

Die Kombination mehrerer Sensortechnologien in einem einzigen, kompakten Design...
Die Kombination mehrerer Sensortechnologien in einem einzigen, kompakten Design bietet Komfort und Flexibilität.
© Senstar

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