Redundante Vernetzung von zwei Audi-Produktionsstätten mit IP-Technologie

Für Unternehmen mit mehreren Standorten ist es besonders wirtschaftlich, wenn sicherheitstechnische Einrichtungen wie Brandmeldeanlagen zentral von einer Stelle aus bedient werden ...

Für Unternehmen mit mehreren Standorten ist es besonders wirtschaftlich, wenn sicherheitstechnische Einrichtungen wie Brandmeldeanlagen zentral von einer Stelle aus bedient werden können. Ein Beispiel dafür bietet der Audi-Standort Neckarsulm mit Produktionsstätten in Neckarsulm und im sechs Kilometer entfernten Industriepark Böllinger Höfe, Heilbronn. Die Hekatron-Brandmeldeanlagen Integral IP der beiden Produktionsstätten sind über zwei redundante LAN-Strecken via Seconet miteinander vernetzt, so dass die Werkfeuerwehr sie vom Sicherheitsleitstand in Neckarsulm aus zentral bedienen kann.

Das Audi-Werk Neckarsulm gehört innerhalb des Volkswagenkonzerns zu den Standorten mit der größten Produktvielfalt. Aktuell werden dort die Modelle A4 Limousine, A5/S5 Cabriolet, A6 Limousine und Avant, S6, A6 allroad quattro, A6 hybrid, A7/S7, A8, A8 hybrid und A8 L produziert. Dazu kommen seitens Quattro R8, R8 Spyder, R8 GT und R8 GT Spyder sowie das RS 5 Cabriolet, der RS 6 Avant und der RS 7. Das rund 100 Hektar umfassende Werkgelände liegt eingebettet zwischen Neckar, Bahnlinien, der Neckarsulmer Innenstadt und diversen Gewerbe- und Industrieflächen. Deshalb erweitert Audi aktuell im rund sechs Kilometer entfernten Industriepark Böllinger Höfe das Werk um eine weitere Fläche von 23 Hektar. Dort entstehen eine Logistikhalle und neue Fertigungsanlagen für den Audi R8.

Überzeugende Ausführungs- und ­Montageplanung
Bereits seit 2006 sorgt eine Hekatron-Brandmeldeanlage am Standort Neckarsulm für den anlagentechnischen Brandschutz, errichtet durch die Firma Sauter Elektrotechnik aus Bretten. Mit den Kompetenz- und Geschäftsfeldern Gebäudetechnik, IT-Netzwerke, Sicherheitssysteme und Brandmeldeanlagen deckt dieses Unternehmen ein breites Spektrum der Elektrotechnik ab. Im Bereich der Brandmeldetechnik plant, errichtet und wartet Sauter bundesweit Brandmeldeanlagen und Sprachalarmsysteme für zahlreiche Kunden. Als es 2013 darum ging, auch das neue Audi-Gelände in Heilbronn brandmeldetechnisch abzusichern, konnte Nico Huber, Prokurist und Leiter des Geschäftsbereichs Brandmeldeanlagen, den Auftrag dazu wiederum für Sauter gewinnen. Er konnte den Auftraggeber mit einer ebenso kostengünstigen wie zeitsparenden Ausführungs- und Montageplanung für eine Brandmeldeanlage Integral IP von Hekatron überzeugen.

Brandschutz für die R8-Produktion
Vom Montagebeginn bis zur Inbetriebnahme, Abnahme, Schulung, Einweisung und Aufschaltung der BMA im letzten von drei Gebäuden verging gerade einmal ein Dreivierteljahr - eine zeitliche Herausforderung, die das Sauter-Team unter der Regie von Projektleiter Sebastian Keilbach und unter Führung von Nico Huber bravourös meisterte. Insgesamt sechs Brandmelderzentralen Integral IP - eine Haupt- und fünf Unter- bzw. Teilzentralen - installierten die Mitarbeiter von Sauter im etwa 14 Meter hohen Logistiklager, in der Energiezentrale und in der zukünftigen R8-Produktion. 2.275 Mehrkriterienmelder MTD 533X und 193 Ansaugrauchmelder ASD 535, die 769 Meldegruppen und 39 Brandmelderingen zugeordnet sind, überwachen die Gebäude auf Brandrauch. Im Brandfall werden in den verschiedenen Gebäuden gemäß Steuermatrix insgesamt 163 Brandfallsteuerungen und 368 allgemeine Steuerungen angesteuert. Jedes Gebäude ist mit ein oder zwei Feuerwehranlaufstellen für die öffentliche Feuerwehr mit separater Feuerwehrperipherie ausgestattet.

Redundante Vernetzung über LAN
Eine Besonderheit stellt die Vernetzung der Brandmeldeanlagen beider Standorte dar: Die Hauptzentrale des Geländes in Heilbronn ist mit der Hauptzentrale des Werks Neckarsulm über das Seconet redundant mit den LAN-Strecken Office und Produktion vernetzt. Die Vernetzung der einzelnen Gebäude innerhalb jeder Produktionsstätte erfolgt jeweils über ein weiteres Subnet mit einer LWL-Verbindung zwischen den Gebäuden. „Nur dank der IP-Technologie der Integral IP konnten wir die redundante Vernetzung über die LAN-Strecken realisieren", stellt Nico Huber fest. Eine Alternative wäre die Anmietung von zusätzlichen direkten LWL-Fasern zwischen beiden Standorten gewesen. Diese Anmietung hätte allerdings Mehrkosten im fünfstelligen Bereich mit sich gebracht.

„Die Vernetzung der beiden Produktionsstätten bedeutet sicherlich einen technischen Vorsprung und wird damit auch dem Audi-Anspruch gerecht: Sie ermöglicht es der Werkfeuerwehr in Neckarsulm, die komplette Hekatron-Technik an beiden Orten einzusehen und zu bedienen. Zusätzlich werden alle Meldungen am übergeordneten Alarmmanagementsystem Winguard angezeigt", so Nico Huber.

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