Schutzhandschuhe: Aktueller Leitfaden zu den europäischen Vorschriften
Die Europäischen Normen für Schutzhandschuhe sind durchaus zahlreich - und sie befassen sich mit einer Vielzahl unterschiedlicher Gefahren. Da kann man schon mal den Überblick verl...
Die Europäischen Normen für Schutzhandschuhe sind durchaus zahlreich - und sie befassen sich mit einer Vielzahl unterschiedlicher Gefahren. Da kann man schon mal den Überblick verlieren. Ansell Healthcare hat jetzt einen überarbeiteten Leitfaden vorgestellt, der die aktuellen EU-Standards im Überblick und en detail erläutert.
Die bindenden europäischen Normen für Schutzhandschuhe ergeben eine ansehnliche Liste - angefangen von der EN 374 für den Umgang mit Chemikalien und Mikroorganismen über die EN 455 für Medizinische Einmalhandschuhe bis hin zur EN 60903, bei der es um Handschuhe aus isolierendem Material zum Arbeiten an unter Spannung stehenden Teilen geht. All diese Normen sind im Rahmen der europäischen Vereinheitlichung entsprechender Standards zum Schutz gefahrenvoller Arbeiten erarbeitet worden. Arbeitgeber sind verpflichtet, diese Normen zur Sicherheit ihrer Mitarbeiter am Arbeitsplatz umzusetzen.
Persönliche Schutzausrüstung
Von zentraler Bedeutung ist unter anderem die Richtlinie 89/656/EWG - dort wird die Verwendung Persönlicher Schutzausrüstung (PSA) geregelt. Nach deren Artikel 3 muss der Arbeitgeber zum Beispiel eine Risikoanalyse und Risikoabwägung vornehmen, bevor er die PSA auswählt. Er muss nach Möglichkeit die sich auf diese Weise ergebenden potentiellen Gefahren durch arbeitsorganisatorische Maßnahmen, Methoden oder Verfahren verringern oder ausräumen.
Weitere Artikel dieser übergreifenden PSA-Norm legen fest, dass der Arbeitnehmer vom Arbeitgeber über die Risiken an seinem Arbeitsplatz zu unterrichten ist - und er muss ihn entsprechendes PSA zur Verfügung stellen. Hinsichtlich der Handschuhe bedeutet das beispielsweise, dass sie nach Maßgabe dieser Richtlinie und relevanter Sicherheitsnormen ausgewählt werden müssen: Letztere sind Gegenstand des ausführlichen Leitfadens - mit Anwendungsbereich der Norm, Definitionen der verwendeten Begriffe und den Anforderungen im Einzelfall.
Grundsätzlich unterscheidet die Norm 89/686/EWG Handschuhe einfacher Ausführung zum Schutz gegen minimale Risiken (Kategorie I) - das sind beispielsweise Haushaltshandschuhe. Handschuhe mittlerer Ausführung für mittlere Risiken müssen z. B. eine gute Schnitt-, Abrieb- und Durchstichfestigkeit mitbringen (Kategorie II). Handschuhe komplexer Ausführung (Kategorie III) sind gegen tödliche Risiken und irreversible Schäden z. B. durch Chemikalien geeignet. Wie die der Kategorie II müssen sie von einer akkreditierten Stelle getestet und zertifiziert werden.
Neuester Stand und nützliches Wissen
Ansell Healthcare ist einer der großen Hersteller von Handschutzlösungen für die Industrie - als solcher hat das Unternehmen jetzt die aktualisierte Fassung eines Leitfadens vorgestellt. Er bespricht alle gesetzlichen Vorschriften der Richtlinien 89/391/EWG und 89/656/EWG sowie der PSA-Richtlinie 89/686/EWG. Neben dem neuesten Stand der geltenden Gesetzgebung, die alle Arbeitgeber einhalten müssen, vermittelt der Leitfaden dem Nutzer nützliches Wissen und praktische Empfehlungen für die Handschuhauswahl.
Im Einzelnen erläutert der Leitfaden die Voraussetzungen zur Einhaltung der PSA-Richtlinien und Allgemeinen Anforderungen an Handschuhe der EN 420:2003 und bietet Informationen, wie man Hände speziell vor Chemikalien und Mikroorganismen (EN 374:2003), mechanischen Risiken (EN 388:2003), thermischen Risiken (EN 407:2004), Kälte (EN 511:2006) sowie radioaktiver Kontamination und ionisierender Strahlung (EN 421:2010) schützt. Darüber hinaus behandelt der Leitfaden zwei weitere Normen: Elektrostatische Eigenschaften (EN 1149) und Schutzhandschuhe für Schweißer (EN 12477:2001). Eine Kurzerläuterung der REACh-Verordnung ist ebenfalls im Leitfaden enthalten.
Der Leitfaden steht zum Download bereit:
http://www.git-sicherheit.de/whitepaper/safety/handschutz-leitfaden-europaeische-vorschriften
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