SimonsVoss: Digitale Schließtechnik im Schulcampus Unterföhring

SimonsVoss stattete ein aus mehreren Gebäuden bestehenden Schulkomplex mit einem digitalen Schließsystem aus.

SimonsVoss: Digitale Schließtechnik im Schulcampus Unterföhring

Ein „Meilenstein im Bildungsangebot“ und ein „Schulbau der Superlative“ – so lauteten die Schlagzeilen zur Eröffnung des Schulcampus Unterföhring. Der aus mehreren Gebäuden bestehende Komplex setzt nicht nur durch seine Größe besondere Akzente in der Region, sondern auch durch die technische Ausstattung. Dazu zählt das digitale Schließsystem von SimonsVoss Technologies, dessen Unternehmenssitz sich in Reichweite des Schulcampus befindet.

„Ein solches Projekt ist für sich genommen schon etwas Besonderes aufgrund seiner Dimensionen“, sagt SimonsVoss-Geschäftsführer Bernhard Sommer. „Wir haben uns sehr darüber gefreut, dies als repräsentatives Referenzobjekt direkt hier bei uns in Unterföhring realisieren zu können.“ Entworfen wurde das Projekt auf dem 50.000 m² großen Grundstück an der Mitterfeldallee vom Münchner Architekturbüro Felix+Jonas, als Projektsteuerer fungierten Hitzler Ingenieure (München).

Charakteristisch für den insgesamt 350 Meter langen Komplex ist der Schulboulevard, das verbindende Element zwischen Gymnasium, Grundschule mit Mittagsbetreuung, Hort, Mensa und Sporthalle samt großzügiger Freiflächen. Hitzler Ingenieure beschreiben das Gestaltungskonzept so: „Die barrierefreie Architektur der Gebäude entspricht den pädagogischen Wünschen nach flexiblen Räumen und Lernbereichen mit hoher Aufenthaltsqualität. So ermöglichen großzügige und variable Raumstrukturen in allen Schulgebäuden traditionelle Klassenzimmer, aber auch Lernhäuser für offenes Lernen. Mit dieser Nutzungsvielfalt und der hochmodernen Ausstattung kann flexibel auf die heutigen pädagogischen Anforderungen und die vielfältigen Formen des Lernens reagiert sowie zeitgemäßes Lehren garantiert werden.“

System jederzeit anpassbar

Flexibilität ist das zentrale Stichwort für die Planung und Ausführung der Zutrittssteuerung auf dem Schulcampus Unterföhring mit seinen insgesamt rund 1.500 Schülerinnen und Schülern sowie entsprechendem Lehr- und Verwaltungspersonal. Lothar Kapfenberger, Leiter des kommunalen Bauamtes: „Mechanische Schließtechnik kam für ein Objekt dieser Größenordnung mit seinen vielen Gebäudeteilen und unterschiedlichen Nutzern nicht in Frage. Wir wollten hier ein Höchstmaß an Sicherheit, Flexibilität und Zuverlässigkeit verwirklichen, das geht letztlich nur mit digitaler Schließtechnik. Dieses System können wir jederzeit an unsere Anforderungen anpassen.“

Zutrittsberechtigungen automatisch aktualisiert

Konzipiert ist das SimonsVoss-System 3060 für den Schulcampus als virtuelles Netzwerk. Dies ermöglicht ein zentrales Management der Schließanlage. Dazu wurden die Außentüren bzw. spezielle Zugangspunkte der Gebäude mit SmartRelais 3 Lesern (SREL 3) ausgestattet. Insgesamt 130 dieser Einheiten wurden installiert, überwiegend an den Außentüren und jeweils kombiniert mit Motorschlössern bzw. elektrischen Öffnungseinrichtungen.

Die SREL 3 sind mit dem Netzwerk verbunden und dienen als Gateways zur Aktualisierung der Schließberechtigungen. Aktualisierte Daten gelangen somit von der durch die Verwaltung genutzten LSM Software via Ethernet zu den Gateways und von dort auf die Identifikationsmedien. Das heißt: Beim Zutritt werden die Berechtigungen der Nutzer automatisch aktualisiert. Die Vorteile dieser Lösung liegen in der überschaubaren Infrastruktur, da nur zentrale Gateways vernetzt werden, und dem geringen Verwaltungsaufwand. Flexibilität ist bei dieser Konstellation nicht nur im Hinblick auf Nutzungsänderungen gegeben, sondern auch bezogen auf künftige Optionen. Beispielsweise besteht die Möglichkeit der Online-Vernetzung einzelner, besonders abzusichernder Türen, und auch die Nachprogrammierung von Schließungen mit dem Programmiergerät ohne Netzwerk ist jederzeit machbar.

Weil auf dem Schulcampus eine relativ hohe Anzahl Zutrittsberechtigter mit einem einfachen und wirtschaftlichen Zutrittsmedium auszustatten war, entschied sich die Kommune als Auftraggeber für eine passive Lösung mit SmartCards statt aktiver Transponder. Rund 400 Mifare Desfire Schließmedien wurden dazu an Lehrkräfte und Verwaltung verteilt. Der Datentransfer erfolgt automatisch, sobald die SmartCard weniger als 1 cm von einem Leser entfernt ist.

Das SimonsVoss-System 3060 ist für den Schulcampus als virtuelles Netzwerk...
Das SimonsVoss-System 3060 ist für den Schulcampus als virtuelles Netzwerk konzipiert worden. Dies ermöglicht ein zentrales Management der ­Schließanlage. Bild: SimonsVoss

Innentürbeschläge beidseitig lesend

Die Türen der Klassen- und Fachräume auf dem Schulcampus sind mit insgesamt rund 600 digitalen Innentürenbeschlägen des Typs SmartHandle AX SC in stehender Montage mit oben liegendem Leser ausgestattet. SC steht für die Bedienung per SmartCard, die integrierte Batterie im Beschlag erlaubt bis zu 200.000 Betätigungen. Technologisches Kernstück aller SmartHandle AX Beschläge ist das Secure Element. Es speichert Zutrittsprotokollierungen (bis zu 3.000 Zutritte) und verschlüsselt die sicherheitsrelevanten Daten.

Flexibilität auch hier: Durch den modularen Aufbau ließ sich der ­SmartHandle AX Beschlag entsprechend Türdicke, Entfernungsmaß und Vierkant flexibel an alle relevanten Türsituationen auf dem Schulcampus anpassen. Ein Teil der Türen erhielt die SmartHandle Variante „beidseitig lesend“. Hier sind die beiden ­SmartHandle AX Beschläge innen und außen nicht miteinander verbunden, sie werden autark betrieben. Vorteil: Unterschiedliche Zutrittsberechtigungen können an den jeweiligen Seiten vergeben werden. Mit der Oberfläche in Schwarzgrau / Silber setzt die Beschlagsgarnitur auch optische Akzente an den Innentüren.

Für die Technikräume lieferte SimonsVoss digitale Doppelknauf-Zylinder des Systems 3060 mit Antipanikfunktion. Diese Zylinder sind beidseitig freidrehend, sodass das Schloss von innen und außen mit einem berechtigten Schließmedium (im Schulcampus: SmartCards) ver- und entriegelt werden kann. Im Panikfall lässt sich die Tür ohne Identmedium öffnen. Insgesamt kamen in den Gebäuden rund 200 Zylinder dieses Typs zum Einsatz.

Viele Nutzer – wenig Verwaltungsaufwand

Seit der Inbetriebnahme aller Gebäudeteile 2021 ist das digitale Schließsystem nun komplett im Einsatz. Die Vorteile kommen im Praxisbetrieb zum Tragen – so können bei Verlust einer SmartCard die Zutrittsberechtigungen auch an sicherheitsrelevanten Türen durch die Verwaltung sofort gelöscht und umprogrammiert werden. Wechselnde Nutzer und unterschiedliche Raumbelegungen sind auf dem Schulcampus Alltag – wie etwa bei der Sporthalle. Die erteilten Zutrittsberechtigungen lassen sich einfach und schnell an diese Nutzungsdetails anpassen. Und mit SimonsVoss in Unterföhring hat die Verwaltung für alle Fälle einen im wahrsten Sinne des Wortes kurzen Draht direkt zum Hersteller.

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