Videoüberwachung: drahtlose Videolösungen mit CCTV

Videoüberwachung: drahtlose Videolösungen mit CCTV. Trotz der wachsenden Akzeptanz von drahtlosen Technologien ist vom prognostizierten Anstieg drahtloser Videolösungen für den Inn...

Robert Wint, Marketingdirektor EMEa bei Verint Systems
Robert Wint, Marketingdirektor EMEa bei Verint Systems

Videoüberwachung: drahtlose Videolösungen mit CCTV. Trotz der wachsenden Akzeptanz von drahtlosen Technologien ist vom prognostizierten Anstieg drahtloser Videolösungen für den Innen- und Außenbereich noch nicht viel zu sehen. Dabei rücken die Technologien immer näher zusammen und ich bin davon überzeugt, dass wir uns am Scheitelpunkt eines großen Booms für sichere, digitale und drahtlose Videovernetzungen befinden. Die Vorteile drahtloser Netzwerke sind gut dokumentiert und müssen hier nicht noch einmal aufgezählt werden. Dennoch möchte ich die wichtigsten Punkte ansprechen, die den Siegeszug der drahtlosen Videotechnologien als eine Möglichkeit der CCTV-Überwachung verhindern.

Die Vorbehalte

Der zögerliche Einsatz drahtloser Videolösungen ist in erster Linie auf die beiden folgenden Punkte zurückzuführen:

  • Die vernetzte Lösung wird als sicherer angesehen
  • Der zuverlässige Anschluss an Geräte und Knoten ist gewährleistet
  • Nicht so gut dokumentiert sind zwei weitere Punkte, 
  • auf die qualifizierte Installationsexperten für drahtlose Videolösungen hingewiesen haben: 
  • Netzwerkkapazität 
  • Einfachheit der Installation 

Sicherheit 

Die Sicherheitsprobleme, die in den letzten Jahren im Zusammenhang mit der analogen Drahtlostechnologie aufgetreten sind, werden häufig als wichtigster Grund für den schleppenden Einsatz der drahtlosen Videotechnologie genannt. Bei der Installation eines analogen Videosystems in einem Gebäude war es in der Tat möglich, dass sich jeder mithilfe einer entsprechenden Technologie in das System einklinken und in das Gebäude sehen konnte – ein offensichtlicher Nachteil!

Die digitale drahtlose Technologie hat dieses Problem jedoch aus der Welt geschafft, da es verschiedene Verschlüsselungsebenen gibt, darunter die auf einem NATO-Standard basierende Verschlüsselung AES sowie SSL-Authentifizierung, die häufig bei sicheren Internetseiten mit vielen Transaktionen eingesetzt werden. Angesichts dieser robusten Verschlüsselungstechnologien kann der Sicherheitsaspekt nicht mehr als Grund dafür gelten, die drahtlose Videotechnologie nicht weiterzuentwickeln.

Zuverlässigkeit

Auch die häufig als Grund angegebene mangelnde Zuverlässigkeit ist auf die Zuverlässigkeitsprobleme bei drahtlosen Analoglösungen zurückzuführen. Bei im Außenbereich installierten Drahtloslösungen verursachten die Wetterbedingungen stets größere Probleme. Außerdem entstanden durch alle reflektierenden Oberflächen "Ghosting"-Effekte in Videobildern – ein extremes Beispiel war bei einer Systemimplementierung an der Küste zu beobachten, wo die ansteigende Flut immer ein größeres Problem darstellt. Im Zeitalter von Digitallösungen hat jedoch die Norm 802.11 viele, wenn auch nicht alle, Zuverlässigkeitsprobleme gelöst.

802.11 basiert auf Militärtechnologie und hat das Zuverlässigkeitsproblem zum großen Teil aus der Welt geschafft, besonders bei der Kombination von digitalen Drahtloslösungen mit dem TurboCell-Protokoll, das über eine hoch optimierte Polling-Technologie zur Verbesserung der Übertragung und des Video-Streamings verfügt. In Kombination mit der optimierten adaptiven Polling-Technologie, die von einer Turbo-Cell-Basisstation eingesetzt wird, kommt der tatsächliche Durchsatz des 802.11-Netzwerks fast an eine optimale Performance heran. 

Angesichts der großen Fortschritte bei der Sicherheit und Zuverlässigkeit bestimmter digitaler drahtloser Videonetzwerklösungen ist kaum nachvollziehbar, warum aus dieser Technologie nicht mehr gemacht wird. Dennoch sehen sich vor allem Unternehmen, die den Einsatz drahtloser Technologien versucht haben, mit zwei anderen Problemen konfrontiert: Kapazität und Einfachheit der Anwendung.

Kapazität

Bei analogen Lösungen können sowohl mit den 2,4- als auch mit den erweiterten drahtlosen 5,x-GHz-Bändern für ein Video-Streaming in guter Qualität höchstens drei Kameras eingesetzt werden. Bei digitalen Lösungen, die qualitativ hochwertige Videoaufzeichnungen im MPEG-4-Format (statt im JPEG-Format) mit dem Polling-Protokoll TurboCell verbinden, können in der 2,4-GHz- Bandbreite zwischen neun und 33 Kameras und in der neuesten 5,x-GHz-Bandbreite zwischen 33 und 120 Kameras installiert werden. Dadurch ist eine viel größere Komprimierung von Videodaten über bisher unerreichte Entfernungen möglich.

Einfachheit

Egal ob es sich um eine digitale oder analoge Videovernetzung handelt, eine solche Lösung umfasst stets mehrere Geräte und Lösungen, wie z. B. Encoder, drahtlose Funkverbindungen, Telemetrie, Warnmeldungen, Audiogeräte usw. Da sich die Technologie von Fall zu Fall unterscheidet, werden jeweils andere Geräte und Lösungen benötigt. Für die Unterbringung von drahtlosen Video- und Audio-Recordern, PTZ-Steuerung, Bewegungsmeldern usw. in nur einem Gehäuse ist eine entsprechende Technologie verfügbar.

Wenn man die oben aufgezählten Anforderungen an Sicherheit und Zuverlässigkeit betrachtet und die Herausforderungen an die drahtlose Videokapazität und die Einfachheit der Implementierung hinzunimmt, wird deutlich, dass nur eine begrenzte Zahl an Verkäufern geeignete Lösungen liefern kann. Und selbst von diesen Herstellern verfügt nur eine Handvoll über die Fähigkeit zur Vernetzung mehrerer Kameras in Echtzeit in einem Kontrollraum.

Einige Hersteller bieten eine auf der Bandbreite 2.4 GHz 802.11b basierende kurzreichweitige 2,4-GHz-Produktlinie zu niedrigen Kosten und eine auf der Bandbreite 5,x GHz basierende proprietäre Lösung mit mehr Kapazitäten und größeren Reichweiten an. Diese Lösungen werden zur Schaffung eines drahtlosen CCTV-Systems mit digitalen JPEG-Kameras und Videoservern kombiniert. Im Steuerraum kann das Video in ein analoges Format zurückkonvertiert und in eine konventionelle Matrix oder einen digitalen Videorekorder eingegeben werden. Eine weitere Option ist die Integration in eine softwarebasierte DVR-Lösung. Es gibt andere Hersteller, die eine Dualbandlösung innerhalb der 5,3- und 5,8-GHz- Bänder bieten. Diese Lösungen können mit JPEG-Kameras und Videoservern zu einer Komplettlösung kombiniert werden. Im Steuerraum kann das Video auch zurück in ein analoges Format konvertiert oder mit der Softwarelösung eines Drittanbieters integriert werden.

Verint SmartSight bietet jedoch Produkte für den Außenbereich mit verschiedenen Bandbreiten, die von 2,4 GHz bis 5,x GHz reichen. Diese Flexibilität vereinfacht die Installation mehrerer Überwachungskameras an einem einzigen Standort. Im Gegensatz zu anderen Herstellern bietet Verint SmartSight eine sichere AES-verschlüsselte CCTV-Komplettlösung in End-to-End-Qualität. Der drahtlose Sender und digitale Kompressions-Codec sind auf einer einzigen Platine innerhalb eines Außengehäuses integriert. Die Technologie basiert auf dem MPEG-4-Format und erfordert weniger als ein Drittel der vom JPEG-Format benötigten Bandbreite, wodurch mehr Video-Streams pro drahtlosem Kanal generiert werden können.

Zukunftsperspektiven

Bei zukünftigen Systemen werden CCTV-Systeme und drahtlose Komponenten immer häufiger in einer Komplettlösung integriert werden, was zwei wichtige Vorteile bietet:

  • Das Management des drahtlosen Netzwerks erfolgt automatisch auf der Grundlage von digitalen Echtzeit-Videoanforderungen, wodurch die Netzwerkeffizienz verbessert wird. Dies wiederum bietet die Möglichkeit, pro Kanal mehr Kameras zu installieren oder die Bandbreite zu verringern und größere Entfernungen zu erreichen. Die Netzwerkwartung wird ebenfalls vereinfacht. 
  • Die Netzwerksicherheit kann durch die Integration von Sicherheitsfunktionen in verschiedenen Systemschichten verbessert werden. Z. B. können sowohl drahtlos übermittelte Daten als auch Video-Streams verschlüsselt werden und die Authentifizierung lässt sich auf den Applikations- und drahtlosen Ebenen miteinander kombinieren. 

Normalerweise liegt der aktuelle Fokus von CCTV-Integratoren auf Perimeterschutz, weil die Lösung im Vergleich mit Kabellösungen viel kostengünstiger ist. Schon bald kommen mit der 802.11a-Technologie ausgestattete drahtlose Kameras und Kuppeln für den Innenbereich auf den Markt. Angesichts der Größe des Markts für Innenkameras werden die Umsätze dieses Marktes wahrscheinlich schon in einigen Jahren die Umsätze für drahtlose Produkte für den Außenbereich um ein Vielfaches überflügeln.

Der Einsatz drahtloser Kameras in CCTV-Lösungen bietet viele Pluspunkte. Installationskosten werden erheblich gesenkt und Kameras können ohne physische Einschränkungen an jeder Stelle des Gebäudes installiert werden. Ohne ein einschränkendes Koax- oder Ethernet-Kabel können die Kameras schnell an einem Sicherheits-Hot-Spot abgebaut und an einem neuen Ort wieder montiert werden, was eine effektive Ausnutzung des CCTV-Systems ermöglicht.

 

KONTAKT

Robert Wint
Verint Systems GmbH, Neumünster
Tel.: 04321/26985-0
Fax: 04321/26985-99
marketing.emea@verint.com
www.verint.de

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