In GIT Sicherheit 6/2021 zu Gast:
Anja Hofmann-Böllinghaus
Vizepräsidentin der Vereinigung zur Förderung des deutschen Brandschutzes vfdb
- Dr. Anja Hofmann-Böllinghaus, 50, verheiratet, drei Kinder
- aufgewachsen in Berlin
- Studium und Promotion der Physikalischen Ingenieurwissenschaften an der TU Berlin
- Seit 1999 an der BAM im Brandschutz tätig, verantwortlich für den Bereich Raumbrände und Brandverhalten von Baustoffen
- Als Vorsitzende des TWB zuständig für die inhaltliche Gestaltung des Programms der jährlichen vfdb-Fachtagung
- Als Vizepräsidentin Vertretung der vfdb-Interessen als Expertennetzwerk für Schutz, Rettung und Sicherheit
Ihr Berufswunsch mit 20 war:
Theater- und Veranstaltungstechnik.
Was hat Sie dazu bewogen, eine Aufgabe im Bereich Sicherheit zu übernehmen?
Meine deutliche Wahrnehmung von Gefahren.
Welche sicherheitspolitische Entscheidung oder welches Projekt sollte Ihrer Meinung nach schon längst umgesetzt sein?
Die Verbesserung der Brandsicherheit von Bussen. In einem Positionspapier empfiehlt die vfdb zusammen mit AGBF und DFV seit langem ein Gesamtkonzept für die Ausstattung der Fahrzeuge – ähnlich wie bei Schienenfahrzeugen. Bei Bussen gehen die Vorschriften für die Materialien bei der Innenausstattung noch auf die 60er Jahre zurück.
Ein Erfolg, den Sie kürzlich errungen haben, war:
Privat: Ich habe zu Hause einen Miniteich angelegt. Als TWB-Vorsitzende: Gemeinsam mit den Referaten ist es gelungen, trotz der Corona-Pandemie ein vielseitiges Programm für die diesjährige vfdb-Tagung zusammenzustellen. Leider kann sie nur online stattfinden, aber inhaltlich ist das Programm hochkarätig.
Welche Reform bewundern Sie am meisten?
Die Reformen, die unseren Bereich betreffen, halten sich in letzter Zeit sehr in Grenzen. Gerade Corona macht deutlich, wo Reformen dringend nötig wären – zum Beispiel im Bereich der Digitalisierung. Das Faxzeitalter ist längst vorbei!
Wer hat Ihrer Meinung nach eine Auszeichnung verdient?
Dr. Mai Thi Nguyen-Kim für ihre fundierte und verständliche wissenschaftliche Aufklärung in der Corona-Pandemie. Sie versteht es, komplizierte Zusammenhänge für alle verständlich darzustellen.
Worüber können Sie sich freuen?
Über die Natur.
Wobei entspannen Sie?
Beim Joggen, Podcast hören, z. B. Peter und der Wald.
Welchen Urlaubsort können Sie empfehlen?
Auf jeden Fall die Insel Usedom. Sie ist ein ideales Ziel – ob für Individual- oder Familienurlaub – und bietet unzählige Möglichkeiten. Nicht zu vergessen die alte Bäder-Architektur.
Welche Zeitschriften lesen Sie regelmäßig?
Fachzeitschriften wie GIT SICHERHEIT, die vfdb-Zeitschrift, Fire and Materials.
Welches Buch haben Sie zuletzt gelesen?
„Komisch, alles chemisch“ von Mai Thi Nguyen-Kim.
Was motiviert Sie?
Herausforderungen.
Worüber machen Sie sich Sorgen?
Gesundheit und Wohlergehen meiner Familie.
Die beste Erfindung im Bereich Sicherheit ist Ihrer Meinung nach:
Die Feuerlöschdose. Ein klitzekleiner Entstehungsbrand kann schnell zur Katastrophe werden. Löschsprays sind schnell verfügbar, sofort einsetzbar und leicht und intuitiv bedienbar. Und auch ungeübte Personen haben bei der Erstbrandbekämpfung erfahrungsgemäß keine Hemmungen oder Schwierigkeiten beim Einsatz der Sprays. Auch hierzu hat die vfdb ein Positionspapier.
Ihre gegenwärtige Geistesverfassung ist:
Müde.
Die GIT SICHERHEIT ist für mich wichtig, weil...
... sie einen Großteil des breiten Spektrums abbildet, mit dem sich auch die vfdb befasst. Darüber hinaus gibt sie interessante Einblicke zum Beispiel auch in den Themenbereich Management.