WinGuard von Advancis: Neue Version für 2021 geplant
Das Gefahrenmanagementsystem WinGuard von Advancis visualisiert und steuert die gesamte technische Infrastruktur eines Gebäudes
Das Gefahrenmanagementsystem WinGuard von Advancis visualisiert und steuert die gesamte technische Infrastruktur eines Gebäudes. Die mit dem GIT AWARD ausgezeichnete Plattform integriert herstellerneutral alle Sicherheits-, Gebäudemanagement- und Kommunikationssysteme, informiert situationsabhängig und erleichtert mit ihren geführten Verfahrensanweisungen die Arbeit in der Leitstelle. Über das Coronajahr 2020 und die für kommendes Jahr geplante neue WinGuard-Version sprach GIT SICHERHEIT mit dem COO von Advancis, Andre Meiswinkel.
GIT SICHERHEIT: Herr Meiswinkel, Ihr Produkt, die herstellerneutrale Gefahrenmanagementplattform WinGuard X4, ist der GIT AWARD Winner 2020. Wie ist Advancis durch dieses besondere Jahr 2020 gekommen?
Andre Meiswinkel: Als innovatives IT-Unternehmen verfügen wir über die entsprechende technische Infrastruktur, so dass unsere Mitarbeiter auch während des Lockdowns ohne größere Einschränkung von zu Hause arbeiten konnten. Trotz der Pandemie konnten wir unseren Umsatz im Vergleich zum Vorjahr erneut steigern. 2020 waren ursprünglich über 50 Veranstaltungen geplant, davon wurden nur fünf am Jahresanfang noch abgehalten. Wir konnten uns jedoch rasch auf die neuen Bedingungen einstellen, haben Webinare gehalten und auf Online-Termine umgestellt. Kurzarbeit war bei uns kein Thema. Die veränderten Rahmenbedingungen haben mehr Raum für interne Themen geschaffen, z. B. um Unternehmensstrukturen zu verbessern. Schulungen wurden auf Online-Trainings umgestellt, was nicht nur während der Krise sinnvoll ist, sondern Teilnehmern generell eine Alternative zur Präsenzschulung bietet, um Reisezeit und -kosten zu sparen.
Ihre Kunden kommen ja aus unterschiedlich von der Coronakrise betroffenen Branchen?
Andre Meiswinkel: Ja, unsere Plattform wird sowohl in kleineren Umgebungen als auch in international vernetzten Systemlandschaften in unterschiedlichsten Branchen eingesetzt. Von einem kleinen Technikmarkt über Freizeitparks bis hin zu internationalen Industrieunternehmen sind unsere Endkunden sehr vielfältig. Während z. B. die Unterhaltungsbranche oder der ÖPNV stark von der Krise betroffen sind, rückten andere Sektoren wie der Bereich Gesundheit, Pharma oder Rechenzentren sowie weitere kritische Infrastrukturen immer mehr in den Fokus. Gerade in diesen Branchen erwarten wir in Zukunft weitere Investitionen im Bereich Sicherheit.
Wie schätzen Sie die Entwicklung der Corona-Krise langfristig ein?
Andre Meiswinkel: Ich denke, dass in Deutschland wirkungsvolle Maßnahmen getroffen wurden, so dass auch das Gesundheitssystem bisher nicht überlastet wurde. Dazu das Instrument der Kurzarbeit und Staatshilfen, was kurz- und mittelfristig Arbeitsplätze sichert. Die langfristigen Folgen der Krise, insbesondere auch international – da andere Länder zum Teil noch schlimmer betroffen waren und sind – kann man noch nicht absehen. Im Anschluss an die akute Pandemie werden die Auswirkungen auf die Weltwirtschaft noch langanhaltend zu spüren sein.
Insbesondere das internationale Geschäft scheint für Sie immer wichtiger zu werden?
Andre Meiswinkel: Unser stärkster Einzelmarkt ist nach wie vor Deutschland bzw. die DACH-Region, aber mittlerweile erwirtschaften wir rund 50 Prozent unseres Umsatzes im internationalen Ausland. Wir wollen definitiv beide Bereiche weiter ausbauen. Neben der Umsetzung einiger Großprojekte in Benelux haben wir Anfang 2020 außerdem ein lokales Büro in Leeds eröffnet, um auch in Großbritannien direkt vor Ort vertreten zu sein.
Könnten Sie uns das eine oder andere aktuelle, wichtige Referenzbeispiel nennen, bei denen Ihre Lösungen eingesetzt werden?
Andre Meiswinkel: Leider ist die Nennung konkreter Projekte häufig schwierig, da die meisten Endkunden aus Sicherheitsgründen nicht genannt werden möchten. Im Jahr 2020 haben wir 150 Leitstellensysteme in 20 Ländern realisiert, natürlich immer mit der Unterstützung unserer lokalen Integrationspartner. Um aber einige Kunden aus dem letzten Jahr zu nennen: Shell, Merck KGaA in Darmstadt und die Universität in Split.
Sie haben ja vor kurzem eine neue Version der Gefahrenmanagementplattform WinGuard angekündigt. Wann kommt sie auf den Markt?
Andre Meiswinkel: Die neue Version wird voraussichtlich Mitte 2021 auf den Markt kommen. Die Entwicklung war ein über zwei Jahre dauernder Prozess, sozusagen ein präventiver Umbau und eine Modernisierung des WinGuard-Kerns. Viele Erneuerungen am Backend wurden vorgenommen, um unsere Plattform zukunftssicher zu machen.
Welche Vorteile wird die neue Version bringen?
Andre Meiswinkel: Die neue Version wird vor allem für unsere Integrationspartner viele Vorteile bringen. Man muss immer bedenken, unsere Partner haben sich auf den Vertrieb, die Implementierung sowie den Service für die WinGuard-Plattform spezialisiert und ihre Mitarbeiter dementsprechend geschult. Unsere Partner konzentrieren sich voll auf WinGuard, da aufgrund der umfangreichen Funktionalität der Plattform eine Zwei-Produkte-Strategie nicht sinnvoll umsetzbar ist. Somit kann WinGuard bei der Gewinnung bzw. der Umsetzung von Projekten aber auch zum limitierenden Faktor werden, da in jedem Projekt individuelle Anforderungen an das System gestellt werden. Es kann z. B. der Fall sein, dass spezifische Schnittstellen oder Funktionsmodule neu bereitgestellt werden müssen. Damit der Partner unabhängig von unseren Entwicklungszyklen auf solche Projektanforderungen eingehen kann, öffnen wir WinGuard künftig für Drittentwicklungen.
Welche anderen Trends sind für Sie derzeit besonders wichtig?
Andre Meiswinkel: Bevor ich auf Trends eingehe, möchte ich noch ein anderes Schlagwort hervorheben: Qualität! Unser Anspruch ist es, hochwertige Lösungen anzubieten und diese stets zu optimieren. Da WinGuard seine zu verarbeitenden Daten über Schnittstellen zu Fremdsystemen erhält, haben wir Mitte 2019 unser Technologiepartner-Programm ins Leben gerufen: Durch die engere Zusammenarbeit mit den Subsystem-Herstellern bei der Schnittstellenentwicklung wird die Qualität der Integration signifikant verbessert. Darüber hinaus versetzt uns der gegenseitige Informationsaustausch als verbundene Unternehmen in die Lage, Endkunden gemeinsame Lösungspakete sowie eine höhere Servicequalität zu bieten. Der frühzeitige Austausch über Software-Updatezyklen hilft außerdem, die Integration immer auf dem neuesten Stand zu halten.
Zu den Branchentrends bzw. den Herausforderungen: Es werden immer mehr Systeme und Technologien vernetzt (IoT, Big Data etc.). Umso wichtiger ist und wird es, dem Anwender die Auswertung der wirklich relevanten Informationen zu ermöglichen. Welche Informationen bringt ein technisches System zur Anzeige und welche nicht? Wie ist mit diesen Informationen umzugehen?
Moderne Softwarelösungen müssen bei der Beantwortung dieser Fragen unterstützen und die Flut der Daten kontrollierbar machen, sonst wird aus einem Mehrwert schnell eine Überforderung.
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